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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Diesen Patelka würde er töten. Nichts anderes kam in Frage. Was hatte
der zu erwarten, wenn die Polizei seiner habhaft wurde? Ein bisschen Gefängnis.
Eine lächerliche Strafe. Deshalb hatte er — Sascha — sich dumm gestellt und den
Namen verschwiegen. Rache! Vergeltung für Sabine! Diesen Verbrecher ausmerzen!
    Sascha war
bereit, sich zu opfern.
    Er
erreichte den Vorort, fand die Bitterstein-Straße und fuhr mit gebeugtem Rücken
bis zu ihrem Ende.
    Es war eine
Sackgasse.
    Im Park
zwitscherten Vögel. Die Nachmittagssonne schien.
    Gegenüber
von Patelkas Adresse befand sich eine Kfz-Schlosserei. Etliche Fahrzeuge
parkten davor.
    Gaby, Karl
und Klößchen standen mit ihren Tretmühlen hinter einem Klein-Bus. Er schirmte
ab. Karl hielt Tims Rennrad. Die drei Freunde bemerkten Sascha erst, als er vom
Rad sprang.
    Patelka
bewohnte ein Einfamilienhaus mit hoher Hecke zur Straße. Man konnte ihn
aufsuchen, ohne von Nachbarn gesehen zu werden.
    Sascha ließ
sein Rad auf den Gehsteig fallen und lief durch die Einfahrt, wo ein roter Opel
stand.
    Die Haustür
befand sich an der Schmalseite.
    Die
Rückfront des Grundstücks stieß an den Bitterstein-Park. Auch hier trennten
eine hohe Hecke und ein Maschenzaun.
    Sascha
drückte auf die Türklingel.
    Es gab nur
eine — und nur das Namensschild E. Patelka. Sascha zog die Pistole
hervor.
    Er war
völlig ruhig. Er wollte einen Menschen erschießen. Er hielt das für richtig.
Vernunft und Gewissen waren betäubt vom seelischen Schmerz.

7. Sascha dreht
durch
     
    Tim war vom
Park her über den Zaun geklettert und hockte hinter einem Haselstrauch, als
Sascha Wendt um die Hausecke kam.
    Der Strauch
war dicht.
    Tim hatte
wenig Sicht und erkannte den Jungen nicht sofort.
    Erst als
der TKKG-Häuptling einige Zweige beiseite bog, hatte er vollen Durchblick —
auch im erweiterten Sinn.
    Sascha
Wendt mit Pistole vor Patelkas Tür. Sabine im Koma — wegen Rauschgift-Konsums.
Daraus ergab sich für jeden, der bis drei zählen kann, dass Patelka der Dealer
war und Sascha ihn umbringen wollte.
    Tim hielt
den Atem an.
    Schreck
lass nach!
    Sabines
Freund drehte durch. Verständlich zwar — und alles Mitgefühl lag bei ihm. Aber
Selbstjustiz ist niemals eine Lösung. Wohin kämen wir, wenn jedermann
Rechnungen dieser Art eigenhändig begleicht?! Es gäbe nur noch Gemetzel im
Land.
    Tim hörte
die Klingel im Haus, als Sascha zum zweiten Mal auf den Knopf drückte.
    Der Tod
stand vor der Tür und hatte es eilig.
    Verdammt!
dachte Tim. Es versaut mir die ganze Beschattung. Aber das ist das kleinere
Übel.
    Er
schnellte aus seinem Versteck. Mit zwei Sprüngen war er bei Sascha.
    Der wandte
sich ihm zu, erschrak und wollte die Waffe hochreißen — instinktiv.
    Tims
Handkante traf seinen Unterarm.
    Die Waffe
fiel zu Boden.
    Dann
prallten die beiden aneinander. Tim packte den Jungen mit festem Griff an den
Schultern.
    „Sascha!
Bist du verrückt? So geht’s nicht.“
    „Lass mich
los.“ Sascha wand sich in dem eisernen Griff. „Dieser Verbrecher hat Sabine auf
dem Gewissen. Ich bringe ihn um. Ich...“
    „Nimm dich
zusammen! Du kannst dir nicht wegen dieses Dreckskerls dein Leben zerstören.
Der wird zur Verantwortung gezogen. Aber nicht so. Wenn...“
    Tim hielt
inne.
    Die Haustür
wurde geöffnet.
    Patelka,
der Dealer, stand auf der Schwelle.
    Er trug
einen weißen Bademantel, Trainingshosen und Hauslatschen. Mit einem Handtuch
rubbelte er sich die Haare. Er hatte gebadet oder geduscht. Jetzt breitete sich
Verblüffung über das grobe Gesicht.
    Tim ließ
Sascha los und setzte einen Fuß auf die Pistole.
    „Was ist
los? Was wollt ihr?“
    Patelka
bohrte mit dem Handtuch im Ohr.
    „Ich bringe
ihn um.“ Sascha bückte sich.
    Aber Tim
war schneller und schnappte sich die Waffe.
    „Gib sie
mir, Tim! Bitte! Ich muss es tun. Dieser Dreckhaufen hat Sabine auf dem
Gewissen.“
    „Kommt
nicht in Frage.“ Tim hielt die Waffe hinter sich. Mit der anderen Hand drückte
er Sascha von sich weg.
    Sie
benahmen sich, als wäre der Dealer nicht vorhanden.
    Aber der
hatte begriffen. Sein Kiefer sank herab. Für einen Moment stand ihm Panik im
Gesicht. Patelka wollte die Tür zuschlagen. Doch Sascha warf sich gegen ihn,
und der Dealer taumelte zurück.
    Es war nur
ein kleiner Vorteil.
    Patelka
machte den Punktverlust sofort wett.
    Eine
gewaltige Faust landete in Saschas Gesicht.
    Der Junge
wurde zurückgeschleudert und prallte gegen Tim. Der fing ihn auf. Aber Sascha
knickten die Knie

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