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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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während der nächsten
Tage mit der heißen Wärmflasche auf dem schmerzenden Leib und trug weite
Hosenträger statt Gürtel.
    Tim
kletterte über den Zaun, suchte und fand die Pistole sofort, weil sie gerade
von einem Dackel beschnuppert wurde.
    Der
Krummbeiner ließ sich nicht streicheln, sondern wetzte bellend zu seinem
Frauchen zurück.
    Tim hob die
Pistole auf.
    Er hasste
Tötungs-Instrumente aller Art, vom Faustkeil bis zur Mittelstrecken-Rakete mit
atomarem Sprengkopf, verstand aber wenigstens soviel von Faustfeuerwaffen, um
die Pistole zu entladen.
    Es handelte
sich um eine Pistole vom Fabrikat Beretta. Die linke Griffschale war
zerbrochen.
    Tim warf
die Patronen in den kleinen Teich des Bitterstein-Parks und kehrte zu seinen
Freunden zurück.
    „Hast du
den gemeinen Feuerspeier sichergestellt?“ fragte Klößchen.
    „Klar doch.
Und die Patronen ruhen am Grund des Teichs. Jetzt kann nichts mehr passieren“,
antwortete Tim zufrieden.

8. Morddrohung
     
    Patelka war
hart im Nehmen.
    Insofern
täuschte Tim sich.
    Der Dealer
hatte minutenlang in die Klo-Schüssel gespuckt, dann einen dreifachen Wodka
getrunken und danach noch einen doppelten.
    Jetzt
ließen die Leibschmerzen nach. Die Übelkeit löste sich auf im Schnapsdunst.
    Dieser
Hundesohn! Patelka ballte die Fäuste. Das nächste Mal würde er ihn in Stücke
reißen. Doch vordringlich war jetzt was anderes: Er musste sich wappnen. W as
hatte der Blonde geschrien? Sabine liege im Sterben.
    Der Dealer
überlegte.
    War Sabine
Künzel gemeint? Die hatte er süchtig gemacht. Sie war eine gute Kundin
geworden, an der er viel verdiente. Hatte sich die dumme Pute zuviel reingejagt
- und dann ihn als Dealer genannt? Süchtige taten das manchmal — wenn sie einen
Kreislaufzusammenbruch erlitten und Todesangst ihnen den Verstand nahm.
    Sie hat
mich an diesen Wahnsinnigen verraten, dachte Patelka, und der kommt mit der
Kanone. Freilich — dass das Bübchen mich an die Bullen verpfeift, ist wohl
nicht drin. Er würde sich selbst belasten, der Blonde. Es sei denn, er macht
einen anonymen Anruf. Aber da hätten die Bullen viel zu tun, wenn sie alles das
überprüften. Wenn ich nur wüsste, woher ich den anderen kenne. Tim heißt er.
Soso. Scheint ein Karateka zu sein. Wo habe ich den schon gesehen?
    Patelka
trank noch einen Wodka, diesmal gleich aus der Flasche.
    Dann
schlurfte er in seine schmuddelige Küche.
    Genau 100
Portionen Heroin, abgepackt in Briefchen, lagen dort auf dem Tisch.
    Er warf
alle in die große Lebkuchen-Büchse, deckte sie mit drei Jahre altem und
inzwischen steinhartem Pfeffer- und Honig-Gebäck zu und stellte die Büchse auf
den Küchenschrank.
    In diesem
Moment klingelte das Telefon.
    Der Apparat
stand in der Diele.
    Als Patelka
den Hörer abnahm, fiel ihm auf, dass sein Handtuch fehlte. Wahrscheinlich lag
das noch draußen.
    „Ja?“
    Anders
meldete er sich nie. Wusste man denn, wer am anderen Ende der Leitung war!
    „Erwin
Patelka?“ fragte eine metallische Männerstimme.
    „Kann schon
sein, Verehrter. Und wer sind Sie?“
    „Mein Name
ist Rudolf Fieslinger. Ich bin der Bruder von Raimund. Er wurde Rai genannt —
ein prächtiger Junge von 18 Jahren: groß, liebenswürdig, blond. Entsinnen Sie
sich an ihn?“
    „Häh?“
Patelka legte sich nicht fest. Auf der Hut zu sein, war immer besser.
    „Mein
kleiner Bruder — er war der jüngere — “, fuhr der Anrufer fort, „ist vorhin
gestorben. Er starb an einer Überdosis Heroin. Ich habe zu spät gemerkt, was
mit Rai los war. Habe nichts davon gewusst. Aber, Patelka, in seiner letzten
Minute hat er mir gesagt, von wem er den Stoff bekam. Vorgestern haben Sie ihn
zum letzten Mal beliefert.“
    Patelkas
Nackenhaare sträubten sich.
    Das konnte
nicht wahr sein! Schon wieder einer, dem das Heroin den Lebenssaft abdrehte!
War der Stoff nicht in Ordnung? Gaben seine Stammkunden jetzt reihenweise den
Löffel ab? Auch an diesem Rai, einem Oberschüler, hatte er verdammt gut
verdient.
    „Sie sind
falsch verbunden, Fieslinger. Ich kenne Ihren Bruder nicht. Ich bin
Handelsvertreter, kein Dealer. Wie kommen Sie darauf, ich hätte mit Rauschgift
zu tun?“
    Der Anrufer
schien den Einwand nicht zu hören.
    „Heute ist
ihr letzter Tag, Patelka. Sie werden Mitternacht nicht erleben. Denn ich töte
Sie. Ja, ich. Das schwöre ich beim Andenken an meinen kleinen Bruder.“
    Es knackte
in der Leitung.
    Rudolf
Fieslinger hatte aufgelegt.
    Patelka
wischte sich über die schweißnasse Stirn.
    An

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