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Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Titel: Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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dass Ihr das gesagt habt und nicht ich, sonst sähe meine unmittelbare Zukunft nicht rosig aus. Und wenn ich Euch einen Rat geben darf, macht eine solche Bemerkung nicht in Fionas Gegenwart.“
    „Ich werde noch etwas ganz anderes machen, wenn sie sich meinen Befehlen widersetzt“, schlug Luther Pims Worte in den Wind. „Ihr habt diese beiden Halunken nicht gesehen, die hinter ihr her waren. Glaubt mir, Ihr wollt auf keinen Fall, dass sie solchen Abschaum in die Hände fällt!“
    Pim nickte. Er wollte ganz sicher nicht, dass seiner Schwester etwas geschah. Sie war der einzige Mensch, der ihn ohne Vorbehalte liebte und gegen andere verteidigte. Auch wenn ihr gemeinsamer Vater ein verantwortungsloser Bastard war, der sich um nichts und niemanden geschert hatte, war Fiona das genaue Gegenteil. Wenn sie jemanden in ihr Herz geschlossen hatte, dann verteidigte sie ihn mit Klauen und Zähnen gegen jede Anfeindung.
    „Erzählt Ihr mir, was geschehen ist?“, wollte Pim mehr über diesen, bisher nur kurz angedeuteten Vorfall erfahren.
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Die zwei Halunken, die ihr gefolgt waren, gehörten ganz eindeutig zu der Bande, die sich in der Burg festgesetzt haben“, vermutete Luther überzeugt. „Und jetzt, haben wir zwei Feinde weniger“, erklärte er weiter trocken.
    „Geht Ihr immer so sparsam mit Informationen um?“, war Pim mit diesen zwei Sätzen gar nicht zufrieden.
    „Wozu sich mit Vergangenem aufhalten, wenn wir uns auf das konzentrieren müssen, was vor uns liegt. Nur so viel, Eure Schwester wird auf keinen Fall in irgendeine Kampfhandlung gezogen, ist das klar?“
    „Weil sie verletzt werden könnte?“, vermutete Pim und nickte verstehend.
    Luther schüttelte seinen Kopf. „Weil wir verletzt werden könnten!“, präzisierte er. „Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass sich einer von uns auf einen Kampf konzentrieren kann, während sich Eure Schwester auf ein paar Marodeure stürzt.“
    Der junge Mann lachte. Wie hatte dieser fremde Ritter, in so kurze Zeit, Fiona so gründlich durchschauen können? Es war mehr als nur eine Möglichkeit, dass sie sich auf eine handfeste Auseinandersetzung mit den Besatzern einlassen würde. Und so wie Pim Sir Luther einschätzte, konnte er sich nicht vorstellen, dass der sich von Fiona ins Handwerk pfuschen ließe.
    „Dann müsst Ihr Euch darauf vorbereiten, sie irgendwo festzubinden. Für Fiona ist die Burg ihr Zuhause und die Burgbewohner ihre Familie. Sie wird nicht so einfach anderen erlauben, ihren Kampf zu führen.“
    Luther zog die Stirn in Falten. „Erlauben? Wenn hier jemand etwas erlaubt, dann werde ich das sein!“, stellte er klar. „Merkt Euch eines, Pim, das Kommando führe ich, solange bis die Burg von jedem Unrat befreit ist. Eure Schwester wird sich mir unterordnen, ob freiwillig oder nicht!“
    „Das wird sie lieben“, lachte Pim. „Ich wünsche Euch viel Erfolg, mein Freund!“
    Luther glaubte nicht daran, dass er die Wünsche des jungen Mannes brauchen würde. Er leitete seit Jahren schon die heimatliche Burg und war es gewohnt, Befehle zu geben, die ohne Protest ausgeführt wurden. Warum sollte es hier anders sein? Er sagte was zu tun war, und alle anderen folgten diesen Anweisungen. So spielte sich die Sache normalerweise ab, dann lief auch alles glatt. Und für Luther bestand keine Veranlassung, etwas anderes anzunehmen.
    „Wir sind da!“, bemerkte Pim und deutete auf eine kleine Burg, die sich am Rande des Waldes befand. Die Vorderseite der Burg, die ein zerstörtes Burgtor aufwies, zeigte auf einen freien Platz, während zu den Seitenflanken und zur Rückseite Bäume und Sträucher wuchsen.
    Pim und Luther machten einen großen Bogen um den freien Platz und hielten sich im Schatten der Bäume, während sie sich außerhalb der Burg umsahen. Wer auch immer dieses Gebäude erbaut hatte, wollte es mit möglichst wenigen Menschen verteidigen können, denn es gab nicht die kleinste Öffnung in den dicken Mauern, außer natürlich das Burgtor an der Vorderseite. Am oberen Rand der Mauer verlief auf der Innenseite ein überdachter Wehrgang. Leider lag dieser zu hoch, um ihn ohne Hilfsmittel erreichen zu können. Dass sich nicht eine Wache dort oben blicken ließ, verriet, dass die Eroberer der Burg nicht damit rechneten, dass ihnen jemand diesen Ort streitig machen könnte.
    „Sie sind unvorsichtig“, erkannte Luther schnell. „Sie rechnen nicht damit, dass jemand kommt, der Euch helfen könnte.“
    Pim

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