Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)
könnten, durchzuspielen.
Luther tätschelte seinem Pferd den Hals. „Ihr seid mit Wildfeuer unterwegs. Das alleine müsste schon genügen, dass man Euch glaubt, dass Ihr mich getroffen habt.“
„Getroffen ist ja ganz gut, aber was mach ich, wenn man annimmt, ich hätte Euch beraubt, umgebracht oder sonst etwas?“
Ein gutes Argument. Luther überlegte, was überzeugend wäre, um Pim als seinen Abgesandten zu legitimieren.
„Ich könnte Euch jetzt eine ganze Menge Kleinigkeiten über meine Brüder erzählen, aber das würde sie nicht überzeugen, wenn sie Zweifel an Euch haben. Schließlich kann sich jeder, solche Informationen zusammentragen, wenn er nur lange genug nachforscht“, fiel Luther nichts Brauchbares ein. „Ich kann Euch nur raten, mit Thad zu sprechen. Er ist der Besonnenste, auch wenn er manches Mal saudumme Ideen hat.“
„Was denn für saudumme Ideen?“, fragte Pim interessiert nach.
„Das wollt Ihr nicht wissen“, winkte Luther ab. „Nur so viel, es hatte mit unserer Schwester zu tun.“
Ein Pech, das Luther nicht weiter auf dieses Thema einging. Pim hätte zu gerne erfahren, was andere Brüder für Schwierigkeiten mit einer Schwester hatten. Vielleicht konnte er da ja den einen oder anderen Tipp bekommen. Aber vielleicht konnte er ja vor Ort auf diese Sache zurückkommen.
„Erzählt auf Gildal von mir aus was Ihr wollt, Pim. Sorgt nur dafür, dass sie Euch genügend Soldaten mitgeben. Reginald und Gerald, meine Cousins, sollen sie anführen.“
„Das klappt nie im Leben“, war sich Fiona sicher. „Kein Mensch gibt einem Unbekannten einfach so eine kleine Armee mit. Fällt Euch denn gar nichts ein, womit sich Pim ausweisen könnte?“
„Nein, tut es nicht!“, hatte Luther keine Lust, sich und seine Vorgehensweise schon wieder erklären zu müssen. Auch wenn er das mit seinen nächsten Worte dann doch tat.
„Ich brauchte etwas Abstand von Gildal, weil mich die kollektive Glückseligkeit langsam erschlagen hat. Ich war nicht darauf vorbereitet, meinen Brüdern ein Problem aufzubürden, wie dieses. Darum habe ich auch nichts weiter mit ihnen vereinbart, was sie auf meine Spur bringen könnte.“ Das hörte sich ein wenig ironisch an.
„Ich brauche ja auch nur ein paar Leute und Gerald und Reginald, die sie herführen. Alle anderen sollen nicht aus ihrer Seifenblase des Glücks gerissen werden.“
„Kollektive Glückseligkeit, Seifenblase des Glücks?“
Was bitte schön konnte man als kollektive Glückseligkeit bezeichnen? Die neugierigen Gesichter der Geschwister zeigten Luther, dass er mit seiner Erklärung ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen war. Und jetzt musste er die Sache auch noch ein wenig vertiefen. Aber er versuchte sich auf nur ein Wort zu beschränken. „Heirat!“
Ein Wort reicht vielleicht doch nicht, wenn man in die erstaunten Gesichter blickte, die einen ansahen.
„Meine Brüder haben vor ein paar Wochen geheiratet, darum die kollektive Glückseligkeit.“
Wenn Luther gedacht hatte, damit wäre das Thema durch, hatte er sich gewaltig geirrt. Man sollte das Wort Heirat einfach nicht in der Gegenwart einer Frau aussprechen. Ganz egal, ob sie steinalt oder blutjung war. Für Romantik und Liebesgeschichten war jedes weibliche Wesen empfänglich.
„Mehrere Eurer Brüder haben in der letzten Zeit geheiratet?“
Luther schüttelte den Kopf. Sie hatten jetzt keine Zeit, um sich lange über dieses Thema zu unterhalten oder gar darüber zu streiten, wenn er nicht darüber sprechen wollte. Also tat Luther das, was für ihn am schnellsten ging, damit sie hier fertig wurden. Er fasste einfach das Wesentliche an den Ereignissen in wenige Worte zusammen.
„Meine drei Brüder Thad, Thomas und Theo, haben vor knapp zwei Monaten drei Schwestern geheiratet. Und bevor du mich weiter aufhältst, kann ich dir auch gleich noch sagen, dass auch meine Schwester verheiratet ist. Sie hat auch schon ein süßes kleines Baby. So, das war's! Und jetzt muss sich Pim auf den Weg machen, damit wir heute wenigstens etwas zustande bringen.“
Fiona konnte es nicht fassen. Ein Ereignis wie eine Hochzeit, konnte man doch nicht in zwei Sätzen abhandeln, und eine Geburt erst recht nicht. Aber das war wieder einmal typisch Mann. Alles was mit Krieg, Kampf und Feinden zu tun hatte, reichte für ein abendfüllendes Gespräch. Familie ganz offensichtlich nicht! Sicher hatte er sich nicht einmal gemerkt, ob er Onkel eines Jungen oder eines Mädchens geworden war!
Leider blieb
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