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Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Titel: Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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dich. Wie willst du so einen Bräutigam finden, der dich und deine Burg beschützt?“
    Der Ritter konnte sagen, was er wollte. Sie brauchte sich keine Gedanken um so etwas machen. Sie hatte schließlich Pim.
    „Pim wird die Burg übernehmen, also stellt sich für mich die Frage nach einem Ehemann nicht“, rieb sie Luther eine für sie klare Tatsache unter die Nase, während sie zu Fuß den Weg in Fionas bevorzugtes Jagdgebiet antraten.
    Luther beeindruckte ihre Logik kein bisschen, da sie dabei eine wichtige Kleinigkeit übersehen hatte. „Nur Pim ist weder ein Ritter, noch in irgendwelchen Kampftechniken ausgebildet, denn sonst wärst du heute nicht hier!“
    „Das spielt keine Rolle“, war Fiona überzeugt. „Alleine die Tatsache, dass ein Mann Herr über die Burg sein wird, wird abschreckend genug sein.“
    „Mädchen, Mädchen“, schüttelte Luther den Kopf, „mit so einer Einstellung ist es ein Wunder, dass du nicht längst deine Burg verloren hast. Es wird dir nichts anderes übrigbleiben, als dir einen Ritter zu suchen, bis dein Bruder fähig ist, wirklich mit Schwierigkeiten alleine fertigzuwerden.“
    Fiona sah ihn scharf an. „Wollt Ihr mir ein Angebot machen?“
    Luther lachte, leise nur, um das Wild in der Gegend nicht zu verschrecken und flüsterte dann eine letzte Antwort, bevor sie ruhig sein mussten.
    „Ich habe noch immer dein Messer. Und wenn dir eine Verbindung zwischen uns vorschwebt, musst du schon selbst die Initiative ergreifen.“
    Dieser Ritter war nicht nur dreist, er wollte auch noch das letzte Wort haben. Aber bitte, wenn er dachte, sie würde sich so weit erniedrigen, einen Mann um eine Heirat zu bitten, dann konnte man seine Intelligenz nicht gerade als herausragend bezeichnen. Sich nur vorzustellen, sie würde ihn bitten... Nein, wirklich nicht!
    * * *
    Pim hätte die Abzweigung bei der Marienkapelle beinahe verpasst, da es zu diesem Zeitpunkt stockfinster war. Eine Wolke hatte sich vor den Mond geschoben und ihm dadurch das letzte bisschen Helligkeit geraubt. Nicht, dass es überhaupt hell genug gewesen wäre, irgendetwas genau zu erkennen, das auch nur ein paar Meter von ihm entfernt war. Aber der Mondschein hatte den Weg wenigstens soweit sichtbar gemacht, dass das Pferd nicht stolperte.
    Jetzt am Nachmittag hatte Pim den Wald längst hinter sich gelassen und ritt über eine schneebedeckte Ebene. In der Ferne konnte er eine Festung erkennen, die auf einer kleinen Anhöhe thronte. Wenn er nicht irgendwo falsch abgebogen war, musste es sich bei dem Gebäude um Gildal handeln.
    Die Aussicht, bald aus dem Sattel zu kommen, beflügelte Pim. Denn auch wenn er ein guter Reiter war, war er doch nicht darauf trainiert, so lange an einem Stück im Sattel zu sitzen. Weswegen ihm sein Hintern jetzt auch schon höllisch wehtat.
    Während des kompletten Weges hatte er sich immer wieder gefragt, wie Sir Luther wohl inzwischen mit seiner Schwester zurechtkam. Er hoffte, die beiden gingen sich nicht gegenseitig an die Gurgel. Aber da hoffte er sicher vergebens. Fiona war nicht leicht zu handhaben, wenn sie sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte. Und sie war die Letzte, die einem offenen Streit aus dem Weg ging. Aber dagegen konnte er die nächsten Tage nichts unternehmen.
    Pim musste grinsen, als er daran dachte, mit welch weiser Voraussicht Sir Luther Fiona ihr Messer vorenthielt. Seine Schwester und eine Waffe war eindeutig eine Verbindung, die er ungern jemandem zumutete.
    Was Pim auf eine andere Sache brachte, die in seinen Augen mehr als nur verwirrend war. Warum hatte der Ritter einen so seltsamen Deal mit Fiona ausgehandelt? War das vielleicht ein Trick, mit dem Sir Luther Fiona in eine Falle locken wollte? Schließlich wurde schon für weniger, als eine Burg, ein Hochzeitsabkommen geschlossen. Vielleicht wollte sich dieser Ritter doch nur die Möglichkeit sicher, ein eigenes wehrhaftes Anwesen sein Eigen zu nennen.
    Je näher Pim der Burg Gildal kam, umso mehr setzte sich dieser Gedanke bei ihm fest. Wer in einer so großen und stattlichen Festung als Ritter lebte, wollte sicher irgendwann den Grundstock für sein eigenes Heim legen und nur noch für sich kämpfen.
    Aber erst einmal näherte sich Pim der Burg und das blieb nicht unentdeckt. Doch viel Aufmerksamkeit erregte es zunächst nicht. Schließlich kamen jeden Tag Reiter an der Burg vorbei. Und ein einziger Mann auf einem Pferd, stellte wirklich keine Bedrohung dar. So etwas sahen die Wachposten auf den Zinnen

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