Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)
worden ist“, forderte Thad Pim auf.
Obwohl seit dem Überfall auf die Burg seiner Schwester noch nicht viel Zeit vergangen war, dauerte es doch eine ganze Weile, bis alles erzählt war. Für die Drillinge war klar, dass Luther der Beschützerinstinkt gepackt hatte. Eine Maid in Not, war sein Schwachpunkt. Alles andere hätte er ignorieren können, aber nicht eine Frau, die von Banditen bedroht wurde. Er würde nicht eher aufgeben, bis eine solche Gefahr gebannt war.
* * *
Pim saß erneut auf einem Pferd, auch wenn die Nacht, die er in einem richtigen Bett schlafen konnte, nicht ausgereicht hatte, den Schmerz in seinem Allerwertesten zu beseitigen. Aber was nahm man nicht alles auf sich, wenn es um die Sicherheit der Menschen ging, die einem wichtig waren.
Er warf einen Blick zu den drei Reitern, die die Gruppe der Soldaten anführte und konnte nicht umhin, ihnen noch einmal ins Gewissen zu reden.
„Sir Luther wollte eigentlich nur, dass seine Cousins Gerald und Reginald mit einigen Soldaten kommen. Er hat ausdrücklich davon gesprochen, dass er keinen seiner Brüder mit dieser Sache behelligen wolle!“
Thomas griff diese Bemerkung natürlich auf. „Ja, wissen wir mittlerweile. Er wollte die kollektive Glückseligkeit nicht stören.“
Irgendwie hatte sich Thomas an diesem Ausdruck festgebissen. Ihn immer wieder zu erwähnen, bereitete ihm diebische Freude. Vor allem, weil er damit Theo ärgern konnte, der sich gerade nicht so fühlte, als ob er besonders glücklich wäre. Was wahrscheinlich daran lag, dass seine Gattin ihn davor gewarnt hatte, sich verletzen zu lassen. Was an sich für eine frisch gebackene Frau ganz normal war. Allerdings hatte diese die halbe Nacht geheult, ehe ihr einfiel, dass sie damit die gemeinsame Zeit verschwendete.
„Ich hoffe, deine Frau hört zu heulen auf, bis wir zurück sind, sonst müssen wir womöglich noch die ganze Burg trockenlegen“, stichelte Thomas schadenfroh.
„Ach halt doch die Klappe“, benutzte Theo einen Satz, der langsam zu seinem Markenzeichen wurde. Gab dann aber selbst zu, dass er mit seinem Latein am Ende war. „Ich weiß nicht, was mit Florinda los ist. Seit Tagen ist sie jetzt schon so launisch“, schüttelte er verzagt den Kopf.
„Ich sag ja, Ihr hättet alle zu Hause bleiben sollen“, warf Pim ein, bevor Thad seinem Bruder einen deutlichen Hinweis gab, was die Stimmungsschwankungen seiner Schwägerin betraf.
„Wenn sich der Körper auf eine neue Aufgabe einstellen muss, bringt das auch oft das Gefühlsleben durcheinander.“
„Was heißt denn hier eine neue Aufgabe?“, verstand Theo die Sache nicht. „Eure Frauen haben diese Probleme nicht, und ihr seid genauso lange verheiratet, wie ich!“
„Nun“, war sich Thad nicht ganz sicher, ob es seine Aufgabe sein sollte, seinen Bruder davon zu unterrichten. Aber da der ziemlich niedergeschlagen wirkte, war es wohl besser, ihn ein wenig aufzumuntern.
„Ich denke, Florinda geht es im Moment nur so schlecht, weil sie sich mit noch so einem Holzkopf herumschlagen muss, wie du es bist.“ Theo verstand auch diesen Hinweis nicht. „Gratuliere Bruder, du bist gerade dabei, uns erneut zum Onkel zu machen!“
Theo rutschte fast vom Pferd. Er wurde zuerst rot, dann blass. „Ist sie so, weil sie sich nicht freut?“, befürchtete er und hätte am liebsten sein Pferd gewendet. Thad hielt ihn davon ab.
„Ich denke, sie weiß selbst noch nicht, was mit ihr los ist. Vergiss nicht, die Hochzeit ist gerade einmal zwei Monate her. Da kommt man nicht so schnell auf so eine Idee.“
Das beruhigte Theo, brachte ihm allerdings eine Stichelei von Thomas ein. „Wolltest wohl auf Nummer sicher gehen, dass sie es sich nicht noch anders überlegt, wenn sie dich besser kennenlernt.“
Theo ließ sich nicht provozieren. Er war ein werdender Vater, da musste er sich schon einmal in Geduld üben. Da Thomas seinen Drilling nicht reizen konnte, konzentrierte er sich lieber auf das Thema, das sie auf diesen Weg gebracht hatte.
„Was ich nicht verstehe, Pim, ist, warum Luther euch hilft, wo er doch ganz andere Pläne hatte.“
„Das war wohl Fionas Werk“, erklärte der junge Mann. „Ich war ja nicht dabei, aber irgendwie hat sie ihn dazu gebracht, ihr ein Versprechen zu geben, bevor er wusste, dass sie eine Lady in Nöten war.“
„Heißt das vielleicht, er ist in deine Schwester verliebt? Hat sie ihn um den kleinen Finger gewickelt?“, wollte Thad wissen.
Diese Möglichkeit fand Pim so
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