Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)
Ecke, du Idiot, das war meine Schlafkammer!“
Der andere war kein bisschen verlegen oder gar beschämt. Er sah sich lieber Theos fremden Begleiter an. „Wenn das dein Problem ist“, nickte er zu Pim, „dann lässt du ganz schön nach, seit du verheiratet bist!“
„Ach halt doch die Klappe! Der da, ist mit Luthers Pferd hier aufgetaucht!“
Diese kurze Mitteilung reichte vollkommen, um die Blödeleien des anderen zu beenden.
„Und warum ist er mit Luthers Pferd da?“
„Das wollte ich gerade fragen, aber er scheint lieber mit Thad zu reden“, erklärte Theo säuerlich.
Kaum hatte Theo diese Worte ausgesprochen, hörte Pim hinter sich an der Türe eine weitere Stimme. „Was soll das Geschrei? Hat dich dein Mädchen bereits aus eurer gemeinsamen Kammer geworfen, Theo?“
Theo warf seinem Bruder nicht einmal einen Blick zu und eine Antwort verdiente diese Frage sowieso nicht. „Der Kerl hier will mit dir sprechen, Thad. Sieh zu, ob er dir verrät, warum er Luthers Pferd gestohlen hat.“
Das war eine Unterstellung, der Pim nur zu gerne widersprochen hätte. Aber erst einmal blieb ihm die Spucke weg, als er dem Neuankömmling ins Gesicht sah und feststellen musste, dass er nun in drei identische Gesichter blickte.
„Warum zum Teufel hat Sir Luther nicht gesagt, dass es hier Drillinge gibt?“, wunderte sich Pim ganz offen und erinnerte sich wage daran, dass er erst vor kurzem etwas von einer Drillingshochzeit gehört hatte. Aber dass die irgendwie mit dem Ritter zusammenhing, der ihn hierher geschickt hatte, konnte er fast nicht glauben.
„Vielleicht hat er nichts gesagt, weil es dich nichts angeht!“, kam die bissige Antwort von dem Mann, der ihn her geschleift hatte.
Pim war aufgebracht und darum war es ihm auch egal, was alle Anwesenden von ihm dachten. Er war ausgesprochen sauer, dass ihm diese Information nicht zur Verfügung gestanden hatte.
„Sir Luther hätte mir verdammt noch mal sagen können, dass es sich bei seinen Brüdern um Drillinge handelte! Findet er das vielleicht witzig, mich so auflaufen zu lassen? Wie stellt er sich das überhaupt vor? Wenn ich nicht einmal die einfachsten Dinge über seine Familie weiß, wie kann ich da jemanden davon überzeugen, dass er mich geschickt hat?“
Pim redete sich selbst in Rage und blockte damit jede Frage und jeden Einwurf der Brüder ab, seinen seltsamen Ausführungen auf den Grund zu gehen.
„Erzähl ihnen was du willst, sagt er. Ha! Thad wird dir zuhören. Natürlich! Er ist der Besonnenste, hat nur manches Mal saudumme Ideen. Klar doch! Aber bring genügend Leute mit, die kämpfen können. Sonst noch Wünsche?
Ihn hat die kollektive Glückseligkeit verrückt gemacht. Ja, das kann ich bestätigen. Man muss schon verrückt sein, wenn man denkt, mit absolut keiner Information, keinen Empfehlungen und keiner Möglichkeit sich auszuweisen, könnte man sich eine Armee organisieren. Nicht zu vergessen die beiden Männer aus seiner Verwandtschaft, die sie anführen sollen.
Vergesst es Leute! Er hätte selbst kommen müssen. Aber er war ja davon überzeugt, dass nur er Fiona vor den Marodeuren beschützen kann. Als ob ich nicht für meine Schwester sorgen könnte, wenn er ein paar Tage unterwegs ist, um Hilfe zu holen. Idiotisch! Eine saudumme Idee!“
Endlich war die Luft raus und Pim versuchte wieder zu Atem zu kommen. Dass jetzt keine Fragen auf ihn einprasselten, kam ihm erst einmal nicht seltsam vor. Allerdings bemerkte er die beredeten Blicke, die zwischen den Brüdern hin und her gingen. Irgendwie schienen die zu kommunizieren, ohne dabei ein Wort zu wechseln. Und das Ergebnis hörte Pim dann aus dem heraus, was einer der Männer zu der Frau sagte, die die ganze Zeit mit im Raum war.
„Sieht so aus, als müssten wir die kollektive Glückseligkeit für ein paar Tage unterbreche, mein Schatz.“
Die junge Lady lächelte den Mann ein bisschen bedauernd an, konzentrierte sich dann aber auf die witzige Seite dieser Sache. „Kollektive Glückseligkeit also. Ich bin sicher, meine Schwestern werden diesen Ausdruck lieben. Aber ich sage dir gleich, Thomas, wenn du es wagst, dich verletzen zu lassen, weigere ich mich kollektiv glücklich zu sein!“
Thad und Theo ignorierten dieses Liebesgeflüster, da sie wussten, dass ihnen Ähnliches bevorstehen würde, sobald sie ihre Herzensdamen darüber informierten, dass sie in einen Kampf ziehen mussten.
„Erzähl uns genau, was passiert ist, und warum unser Bruder in diese Sache hineingezogen
Weitere Kostenlose Bücher