Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Titel: Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
Vom Netzwerk:
der Burg entfernt hatten. Aber dazu musste sie sich schon fast auf die Zunge beißen. Sie war kein Mensch, der sich ohne Protest herumkommandieren ließ. Und das würde sie diesem sturen Ritter auch klarmachen.
    Die Gelegenheit schien günstig, als sie merkte, wie sich Luther mehr und mehr entspannte. Er gab seine Wachsamkeit zwar nicht auf, aber die Anspannung verließ langsam seinen Körper.
    Gut! In wenigen Minuten konnte sie ihm die Hölle heiß machen. Ihm sagen, dass es ihn nichts anging, wenn sie sich mit ihren eigenen Augen davon überzeugen wollte, was diese Bande Gesetzloser schon mit ihrer Burg angestellt hatten.
    Aber so weit kam es nicht, denn Luther hatte einen ganz ähnlichen Plan, der ihr Verhalten als falsch anprangern sollte. Und so sah sich Fiona erneut an einen Baumstamm gedrückt, während Luther drohend über ihr aufragte.
    „Willst du mir das eben, vielleicht erklären?“, fragte Luther mit so sanfter Stimme, dass es schon wieder bedrohlich klang.
    „Ich weiß nicht, was Ihr meint“, stellte sich Fiona dumm. Dabei vermied sie es jedoch, ihn direkt anzusehen.
    „Ach ja?“ Luther brachte sein Gesicht so nahe an ihres, dass sie nicht mehr an ihm vorbeisehen konnte. Und auch sein Körper kam bei dieser Aktion ihrem gefährlich nahe.
    Fiona wollte sich nicht einschüchtern lassen, denn das war genau das, was Luther versuchte. Aber da würde sie nicht mitspielen. Sie hatte nichts getan, was rechtfertigte, dass er ihr die Hölle heiß machte. Und das würde sie ihm, verdammt noch mal, auch sagen.
    „Das ist immer noch meine Burg“, erklärte sie entschlossen. „Und wenn ich hingehen will, um zu sehen, was bis jetzt dort geschehen ist, dann ist das mein gutes Recht!“
    Sie hielt Luthers strengem Blick stand und verbot sich sogar zu blinzeln.
    „Du solltest noch einmal überdenken, was du da eben von dir gegeben hast“, blieb Luther hart. Dann pflückte er Fionas Aussage Stück für Stück auseinander.
    „Das ist nicht deine Burg, jedenfalls nicht im Augenblick. Zu diesem Zeitpunkt, gehört sie diesem Abschaum. Nicht von Rechts wegen, aber durch rohe Gewalt. Außerdem unterstehst du so lange meinem Schutz, also auch meinen Befehlen, bis diese ganze Sache überstanden ist. Haben wir uns verstanden?“
    Verstanden hatte Fiona durchaus, nur einverstanden war sie mit Luthers Sichtweise der Dinge nicht. „Ich bin mein eigener Herr. Ich brauche niemanden, der mir sagt, was ich zu tun oder zu lassen habe!“
    Luther musste leider feststellen, dass dieses Mädchen, in Kleidern, die einem Jungen gehörten und mit Haaren, die nicht so kurz sein sollten, sich weigerte, so etwas wie Einsicht zu zeigen. Aber wenn er sie nicht mit Vernunft überzeugen konnte, dann musste er eben ein kleines bisschen Gewalt anwenden.
    „Ich bin dir an Kraft und Schnelligkeit überlegen, Mädchen. Darum wirst du sich dieser Kraft erst einmal beugen müssen!“, erklärte Luther und kam ihr so nahe, dass sie sich nicht einmal mehr unter seinen abstützenden Armen hindurchwinden konnte, die links und rechts neben ihren Schultern den Baumstamm berührten.
    Ha! Kraft und Schnelligkeit würden ihm nichts helfen, wenn sie ihn an der richtigen Stelle treten konnte! Ein Glück, dass sie keine Röcke trug, so hatten ihre Beine mehr Bewegungsfreiheit, um zuzutreten.
    Was sie natürlich auch versuchte. Aber alleine der Versuch reichte schon, dass Luther reagierte. Und dieses Mal wollte er auf Nummer sicher gehen, dass sie keine solchen Aktionen mehr starten konnte. Er drückte sie nun mit seinem mächtigen Körper gegen den Baumstamm und sein Gesicht lag so nahe an ihrer Wange, dass seine nächsten Worte direkt in ihr Ohr sanken.
    „Gib endlich zu, dass du meiner Fürsorge, meinen Befehlen und meiner Kraft unterstehst, dann werden wir bis zum Ende dieser Sache prima miteinander auskommen.“
    Fiona gab entweder nicht so leicht nach oder sie wusste einfach nicht, wann ein Kampf verloren war. Denn als Antwort versuchte sie, Luther zu beißen. Ein Versuch, den nicht nur sie, sondern auch der Ritter teuer bezahlen würde. Denn bei der Aktion, sein Ohr, das für Fionas Attacke herhalten musste, in Sicherheit zu bringen, wurde Luthers Körper noch einen Hauch fester an Fiona gedrückt. Und dann landeten seine Lippen auf ihrem Mund.
    Hölle! Das hatte er nicht gewollt! Aber er war auch nicht dazu fähig, es zu beenden. Die Lippen unter seinen fühlten sich so zart an, als würde eine Feder ihn streifen. Waren aber dennoch so fest, dass

Weitere Kostenlose Bücher