Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)
mir leid! Ich hätte mich nicht dazu hinreißen lassen sollen, mit Thad mitzugehen. Dann hätten wir unseren Plan ganz durchziehen können und wären jetzt einen Schritt weiter!“
Florinda schwieg. Zwar war es ihre Idee, alle drei Gildal Ritter zu testen, aber sie fand diese Idee mittlerweile gar nicht mehr so gut. Oder vielleicht, aber nur vielleicht, hatte sie auch Angst davor, dass dieser unmögliche Kerl, dass Theo, auf eine ihrer Schwestern genauso reagieren könnte, wie auf sie.
Es war zum Verrücktwerden!
„Du hast nichts vermasselt, Flora“, beruhigte Florentine ihre Schwester. „Ich habe mich selbst nicht an den Plan gehalten und lieber Zeit mit Thomas verbracht, als mit Florinda zusammen den dritten Bruder zu suchen.“ Sie machte eine kurze Denkpause. „Weiß eigentlich jemand, wie der Letzte heißt?“
„Theo!“, gab Florinda automatisch die Antwort, obwohl sie die selbst erst seit diesem Abend kannte. Dass sie dabei errötete, sah zum Glück niemand. Es war gut, dass sie erst jetzt über die Sache sprachen, wo alle drei schon im Bett lagen und tiefste Finsternis herrschte.
„Wir sollten damit aufhören!“
„Wir sollten mit was aufhören?“, wollte Florentine von Florinda wissen.
„Damit, diese Ritter zu testen. Es war eine blöde Idee!“
„Es war deine Idee!“, erinnerte Flora ihre Schwester. „Warum willst du plötzlich nichts mehr davon wissen?“
Eine gute Frage. Sollte sie die Wahrheit sagen?
„Weil ich mich verliebt habe!“
Florentine lachte. „Denkst du etwa ich nicht?“
Flora murmelte zustimmend. „Wieso meinst du, dass wir deinem Plan zugestimmt haben? Wenn es genau wie bei uns, drei von ihnen gibt, möchte ich auf jeden Fall wissen, ob ich Thad erkennen würde, wenn er mit seinen Brüdern zusammen ist!“
„Stimmt!“, schloss sich Florentine dieser Aussage an.
Florinda nickte, auch wenn das keine ihrer Schwestern im Dunklen sehen konnte. Sie wollten auf Nummer sicher gehen. Etwas, was sie eigentlich auch wollte. Nur leider konnte das nicht so funktionieren, wie sie es sich vorgestellt hatten.
„Gut, vielleicht hätte es geklappt, vielleicht aber auch nicht, wenn wir unser Vorhaben heute ganz durchgezogen hätten. Aber das würde uns trotzdem nichts nützen, wenn die Männer uns als Dreiergespann nicht akzeptieren könnten!“
Alle schwiegen.
„Sollen wir es darauf ankommen lassen?“, wollte Flora dann doch wissen.
„Früher oder später müssen wir das sowieso!“, erinnerte Florentine sie alle.
„Dann am besten gleich!“, sah Florentine keinen Grund, die Sache hinauszuschieben.
„Jetzt?“ Flora und Florinda waren beunruhigt.
„Ich bin dafür. Warum sollten wir uns eine Nacht um die Ohren schlagen, in der sowieso keine von uns Schlaf finden würde?“, stellte Florentine eine rein rhetorische Frage. „Wenn wir die Sache gleich hinter uns bringen, wissen wir wenigstens woran wir sind!“
Die Zustimmung der anderen beiden Mädchen bestand darin, sich aus ihren Betten zu erheben und eine Kerze anzuzünden. Dass es schon reichlich spät war und sie die drei Brüder vielleicht direkt aus ihren Betten zerren müssten, war ihnen in diesem Augenblick egal. Oder besser gesagt, sie kamen gar nicht auf diese Idee.
Fertig angezogen, wieder mit ihren identischen Gewändern, da die gerade griffbereit waren, traten sie auf den Gang hinaus. Das Ziel war der Wohnbereich, wo sie hofften, jetzt noch auf die Brüder zu treffen. Doch so weit kamen sie nicht. Ein völlig aufgelöster Ravenwood kam ihnen, nach Thad brüllend, entgegen.
Was das zu bedeuten hatte, war nicht schwer zu erraten. Bei Lady Gillian hatten die Wehen eingesetzt!
Der werdende Vater war so durcheinander, dass sich Flora seiner annahm, während sie ihre Schwester losschickte, um Bescheid zu sagen.
„Florinda, hol Thad! Florentine such Lady Beata und informiere sie über die Situation. Sie wird wissen, was zu tun ist!“
Die Mädchen eilten sofort davon, während Flora versuchte, von Ravenwood einen genauen Bericht der Lage zu erhalten.
„Was ist passiert, Lord Ravenwood? Hat Lady Gillian Schmerzen?“
Ravenwood erblasste sichtlich und sah Flora entsetzt an. Sie merkte an dieser Reaktion schnell, dass Ravenwood nicht fähig war, etwas Vernünftiges zum Zustand seiner Gattin zu sagen. Darum versuchte sie ihn lieber zu beruhigen, während sie zusammen mit ihm zurück zu Lady Gillian ging.
Aber dort angekommen zeigte sich nicht das Chaos, das Flora erwartet hatte. Lady Gillian saß
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