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Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Titel: Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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Ich habe mir schon gedacht, dass du irgendwann kommst, um zu reden. So wie du heute ausgerastet bist, war klar, dass etwas passiert ist.“
    Das Thad ihm das unter die Nase reiben musste, machte die Sache nicht einfacher. Um ruhiger zu werden, setzte er sich auf einen Strohballen in der Box, in der Thad arbeitete und lehnte sich an eine Holzwand.
    Er suchte nach den richtigen Worten und wollte eben anfangen, als die Stalltür aufgerissen wurde und jemand den Kopf durch den Türspalt schob. Theo konnte nicht sehen, wer es war, dafür hätte er sich erheben müssen und dann wäre seine mühsam aufgebaute Ruhe wieder beim Teufel gewesen. Aber er konnte hören, was gesprochen wurde und das warf seine Pläne wieder über den Haufen.
    „Gott sein Dank!“, war Florinda erleichtert, hier jemanden zu finden. Ob es sich jedoch um Thad handelte, war sie sich nicht hundertprozentig sicher, zumindest war es nicht Theo, den hätte sie ohne weiteres erkannt. Aber wenn sie ihre Nachricht mitteilte, würde diese schon an den weitergegeben werden, der dafür zuständig war.
    „Bei Lady Gillian haben die Wehen eingesetzt!“ Das musste genügen.
    „Ich komme sofort!“, erklärte Thad und ging schon in Gedanken die nächsten Schritte durch, die jetzt anstanden.
    Florinda warf noch einmal einen Blick auf diesen Gildal und versuchte sich einzuprägen, wie er auf sie wirkte, damit sie bei einem erneuten Treffen gleich wusste, wer Thad war. Denn seine Reaktion auf ihre Nachricht, hatte ihr seine Identität verraten.
    Während Florinda zurück in die Festung lief, stellte sich Thad auf die kommende Aufgabe ein. Er grinste Theo an und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.
    „Sieht ganz so aus, als ob wir beide bald Onkel werden! Da muss unser Gespräch wohl noch ein wenig warten.“
    Dagegen hatte Theo nicht wirklich etwas. Vielleicht war ja ein kurzer Aufschub gar nicht so schlecht. Denn das, was er zu sagen hatte, war nicht so einfach. Und die Unterbrechung gewährte ihm einen letzten Aufschub.
    „Ich denke, ich werde deine und Thomas Hilfe brauchen“, überlegte Thad und verließ zusammen mit Theo den Stall.
    „Sag bloß, du erwartest doch Drillinge!“ Diese Aussicht war dann doch ein wenig erschreckend.
    „Nicht doch“, lachte Thad leise. „Ich werde Hilfe mit Ravenwood brauchen. Denk doch nur an all die werdenden Väter, die du und Thomas für mich schon in Schach halten musstet. Ich glaube nämlich nicht, dass sich Ravenwood besser schlagen wird, wenn ich seinem Kind auf die Welt helfe!“
    Das konnte sich Theo auch nicht vorstellen. Schließlich gehörte eine Geburt bei allen Beteiligten zu der nervenaufreibendsten Sache, die sie je erlebt hatten. Und das galt vor allem für werdende Väter.
    „Ich hoffe, er ist der Typ, bei dem es reicht, mit ihm ein paar Humpen Bier zu kippen“, seufzte Theo.
    „Das kann ich mir nicht vorstellen“, schüttelte Thad den Kopf. „Entweder ihr müsst ihn aus der Kammer hinaustragen oder hinauszerren!“
    Keine dieser Möglichkeiten schien zunächst nötig zu sein. Ravenwood war, nach der anfänglichen Panik, die Ruhe selbst, als Thad und Theo zusammen bei der Schlafkammer des Burgherren eintrafen.
    Alles wirkte absolut friedlich. Ravenwood saß auf einer Holzbank am Fußende des Bettes, Gillian ganz in seiner Nähe auf dem Bett. Sie ließ sich von Lady Flo die Haare flechten und hielt dabei die Hand ihres Mannes.
    Man hätte das alles für eine absolut friedliche häusliche Szene halten können, wenn Gillian nicht ab und zu ihr Gesicht vor Schmerz verzogen hätte und dann Calebs Hand drückte, bis diese ganz weiß wurde.
    Lady Flo sah ein bisschen verloren aus, wie sie Gillians Haar ordentlich teilte und zwei gleichmäßige Zöpfe flocht. Sie war erleichtert, als sie Thad im Türrahmen stehen sah und sie sich sicher sein konnte, dass jemand da war, der sich mit dieser Geburtssache auskannte. Dass hinter Thad ein weiterer Gildal halb verdeckt stand, bemerkte sie in ihrer Erleichterung gar nicht.
    „Wird auch Zeit, dass du kommst!“, blaffte Ravenwood Thad an.
    „Warum?“, fragte Thad, um seinen Schwager zu reizen und festzustellen, wie dünn sein Nervenkostüm jetzt schon war. „Ist doch noch alles in schönster Ordnung. Bis es so weit ist, wird es noch ein paar Stunden dauern!“
    „Du wirst dich gefälligst darum kümmern, dass das schneller geht!“, befahl Ravenwood ungehalten.
    Thad schüttelte den Kopf und zwinkerte Flora zu, bevor er Ravenwoods Ansinnen ablehnte.

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