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Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Titel: Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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die Gildal Festung oder Ravenwood schon? Er nicht, er brauchte nur diese kleine Lady und die würde er sich auch holen!
     
    Von einer Kammer im ersten Stock der Festung aus, beobachteten Flora, Florinda und Florentine wie die Gildal Drillinge durch das Burgtor ritten. Dass sie dabei von einer ganzen Armee eskortiert wurden, sprach nicht gerade von wachsender Begeisterung für ihre Rückkehr.
    Sie waren also ein bisschen sehr optimistisch gewesen, als Sir Ranulf verkündete, dass er die drei Ritter zurückbringen würde. Dass das nur mit Hilfe einer Armee und somit durch Gewalt möglich war, dämpfte jede Freude auf eine Begegnung. Sie hatten gehofft, die drei würden wegen ihnen kommen, aber sie hatten wohl nicht so viel Eindruck hinterlassen, wie sie gehofft hatten.
    Also was jetzt tun? Die ganze Sache abblasen und die drei ihrer Wege gehen lassen? Nun, das war eine Möglichkeit, aber eine, die sie erst wahrnehmen wollten, wenn wirklich keine Hoffnung mehr bestand.
    Vorerst blieben sie in ihrer Kammer, da die erste offizielle Begegnung erst am nächsten Morgen erfolgen sollte. Eine Maßnahme, die ihre Mutter vorgeschlagen hatte, damit die Ritter Zeit hatten, ihren Groll ein wenig verrauchen zu lassen. Wobei natürlich niemand wusste, ob das wirklich der Fall sein würde. Aber die Voraussetzungen sollten so positiv wie nur möglich sein.
    Dass die Mädchen in dieser Nacht nicht wirklich gut schlafen konnten war nicht verwunderlich. Florinda jedenfalls schreckte schon nach wenigen Sekunden Schlaf wieder auf und hörte, wie auch ihre Schwestern sich in ihren Betten hin und her wälzten.
    Dass sie irgendwann in der Nacht aufstand und die Kammer verließ, fiel zum Glück niemanden auf, denn da herrschte gerade Ruhe. Florinda vermutete, dass ihre Schwestern doch in einen tiefen Schlaf gefallen waren. Dass die beiden da schon gar nicht mehr in ihren Betten lagen, bemerkte sie nicht.
    Florinda zog es wie magisch an einen Ort, den sie die letzten Wochen jeden Tag aufgesucht hatte, den Wehrgang, wo sie auf den Burgzinnen von Theo geküsst worden war. An dem Tag, an dem er zusammen mit seinen Brüdern einfach verschwand.
    Scheißkerl! Durfte ein Mann sich so benehmen, einem zuerst einen Kuss stehlen und dann einfach auf nimmer wiedersehen verschwinden? Er hatte sich ja nicht einmal bemüht, ein wenig nett zu ihr zu sein, suchte sie nach allem, was negativ war, um sich selbst von ihrer blödsinnigen Faszination für diesen Mann zu heilen.
    Eine sichere Methode, einen Mann zum Teufel zu schicken war, das lautstark zu tun. Florinda versuchte sich darin.
    „Idiot!“ Das klang noch zu harmlos.
    „Scheißkerl!“ Schon besser.
    „Herzensräuber!“ Das war wirklich gut!
    Ob es an den Ausdrücken lag oder daran, diese Worte in den Wind hinauszuschreien wusste sie nicht. Aber sie fühlte sich ein kleines bisschen besser, bis sie ihre Worte zurückbekam.
    „Idiot? Scheißkerl? Herzensräuber? Seid Ihr sicher, dass Ihr mich damit meint?“, ertönte eine Stimme hinter ihr und ließ sie herumfahren.
    Theo! Der Ritter, der all das war und noch viel mehr, vor allem viel mehr von dem Herzensräuber. Und zum ersten Mal wartete Florinda nicht darauf, ob er sie in seine Arme ziehen würde, sondern warf sich von ganz alleine hinein.
     
    Flora setzte sich in den dunklen Wohnraum und starrte zum Fenster hinaus. Sie hatte sich davongeschlichen kaum dass sie hörte, wie sich die Tür der Kammer hinter einer ihrer Schwestern schloss. Ob Florinda oder Florentine ausgebüchst waren, war ihr egal, da sie ja auch nichts anderes tat. Und sich einzureden, sie würde nur hier sitzen, weil sie nicht schlafen konnte, wäre auch gelogen.
    Sie hatte sich in diesen Raum gesetzt, weil sie hier Thad zum ersten Mal begegnet war. Für ihn sicher kein Anlass, diesem Ort eine besondere Bedeutung beizumessen, aber Flora dachte gerne daran zurück.
    Es war nicht spektakulär oder besonders aufregend, aber es war der Auftakt zu ein paar bezaubernden Begegnungen, die sie in ihrem Herzen bewahrte. Sie musste selbst zugeben, dass sie ein wenig melodramatisch war. Aber für sie war der Moment, als Thad ihre Hand ergriffen hatte, um mit ihr hinaus in die Gärten zu laufen, einfach bedeutsamer, als für manch einen der erste Kuss.
    Nun ja, das konnte sie natürlich nicht wirklich behaupten, denn Thad hatte sie nie geküsst, wenn man einmal von diesem zarten Handkuss im Wald absah. Trotzdem war ihr dieser Ort lieb, um an ihn zu denken, weil er ihr hier viel realer

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