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Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Titel: Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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alles vorbereitet. Oder zumindest dachte man das zu dem Zeitpunkt, bis die Angreifer näher rückten und Luther deren Banner erkennen konnte.
    „Was zur Hölle...?“, fluchte er. Zum großen Teil aus Ärger darüber, weil er wegen nichts und wieder nichts, noch halb in der Nacht, sein Bett hatte verlassen müssen.
    „Befindet sich Ravenwood auf einem Kriegszug?“, wunderte sich Thad.
    „Sieht ganz danach aus. Aber da hätte er auch früher einen Boten mit einer Nachricht schicken können“, schüttelte Luther den Kopf. Seine Anspannung ließ sichtlich nach.
    Wenn sein Schwager mit so vielen Leuten hier auftauchte, brauchte er sicher Unterstützung. Auch wenn es Luther gar nicht schätzte, wenn man ihn mit einer solchen Aktion überraschte und vor vollendete Tatsachen stellte. Was natürlich nichts daran änderte, dass er ihn uneingeschränkt unterstützen würde.
    Zumindest war das der Gedanke, der Luther so lange durch den Kopf ging, bis er merkte, dass sich diese Armee, Ravenwoods Armee wohlgemerkt, in Angriffsposition begab. Und das mit allem, was an Kriegsgerät dafür verfügbar war.
    Das zu sehen war nicht nur verwirrend, sondern auch mehr als ärgerlich. Und es beförderte Luther in eine Zwickmühle. Wie konnte er gegen seinen Schwager kämpfen? Das ergab keinen Sinn. Gillian wäre am Boden zerstört, ganz egal, wer gewann oder verlor!
    Warum also machte Ravenwood so etwas Unbegreifliches?
    „Hattest du Streit mit Ravenwood?“, wollte Thad von seinem Bruder wissen.
    Eine durchaus berechtigte Frage, wenn man bedachte, dass Ravenwoods Werbung um Gillian damals nicht gerade mit Luthers Einverständnis erfolgt war.
    Luther bedachte Thad mit einem bösen Blick. Sollte es von seiner Seite immer noch einen Rest Abneigung gegenüber Ravenwood gegeben haben, dann hatte sich die spätestens dann in Nichts aufgelöst, als die kleine Rosemarie zum ersten Mal in seinen Armen gelegen hatte.
    „Red keinen Blödsinn!“, kanzelte Luther ihn ab. „Sieh lieber zu, ob man uns einen Unterhändler schickt, bevor man uns angreift!“
    Ein vernünftiger Vorschlag. Doch dass der erwartete Unterhändler ein naher Verwandter Ravenwoods war, verblüffte ihn dann doch. Dafür löste sich zumindest die Frage, warum Ravenwood sie angriff, auf. Denn es war Ranulf Ravenwood, der unter diesem Banner eine Armee anführte.
    „Ihr erinnert Euch? Ranulf Ravenwood, ich bin der Onkel Eures Schwagers, Gildal!“, stellte sich der stattliche Ritter vor, als er in der Halle zu Luther geführt wurde.
    „Sir Ranulf! Ihr erstaunt mich. Was kann es für einen Grund geben, dass Ihr vor unseren Toren mit einer ganzen Armee aufmarschiert?“
    Ranulf lächelte dünn. „Sagt nicht, Ihr habt keine Ahnung von den Dingen, die vor einigen Wochen auf der Burg meines Neffen vorgefallen sind!“
    Luther hatte wirklich keine Ahnung. Seine Erinnerungen an diese Zeit waren vor allem positiv, da sie mit der Geburt seiner wunderschönen kleinen Nichte im Zusammenhang standen.
    „Ich verstehe nicht, Sir Ranulf. Ihr wart doch nicht einmal da, wie kann es dann sein, dass ihr einen Groll gegen mich hegt?“
    „Habe ich gesagt, ich hege einen Groll gegen Euch, Gildal?“ Die Frage klang distanziert.
    „Nun, die Armee vor den Toren meiner Festung hat mich auf diese Idee gebracht!“, konnte Luther nicht umhin, diese Tatsache herauszustreichen.
    „Sie unterstützt nur meine Forderung, die ich an Euch zu stellen gedenke.“
    Langsam näherten sie sich wohl dem Punkt, der diese Geschichte aufklären konnte.
    „Aber wollt Ihr nicht vielleicht Eure Brüder mit zu unserem Gespräch bitten?“, schlug Sir Ranulf vor. „Meine Forderung betrifft alle Männer der Gildals!“
    Das hörte sich nicht gerade vielversprechend an, aber Luther ließ die Drillinge holen, um endlich auf den Sinn dieser ganzen Aktion zu stoßen. In der Zeit, in der sie darauf warteten, dass die drei kamen, sagte keiner ein Wort. Nur abschätzende Blicke flogen hin und her, die jedoch nichts verrieten.
    Als Thad, Thomas und Theo erschienen, nahm Ranulf Ravenwood sie genau ins Visier. Er hatte die Drillinge zwar schon einmal bei der Hochzeit seines Neffen gesehen, sich damals aber nicht die Mühe gemacht, nach einem Unterschied zu suchen, mit dem er sie auseinanderhalten konnte. Aber wie es aussah, musste er das jetzt nachholen.
    „Meine Brüder sind jetzt hier, Sir Ranulf! Dann könnt Ihr damit beginnen, Euer Anliegen vorzutragen!“, beschönigte Luther die Sache ein wenig.
    „Anliegen,

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