Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
festhielt, dann Lorlen. Der Administrator nickte.
»Lasst ihn gehen.«
Als Takan sich von seinem Wächter entfernte, machte Sonea einen Schritt auf Lorlen zu. Als sie und Takan auf gleicher Höhe waren, hielt der Diener inne und verneigte sich.
»Gebt Acht auf meinen Meister, Lady Sonea.«
»Ich werde tun, was ich kann«, versprach sie.
Ihre Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. Als sie Lorlen erreichte, drehte sie sich noch einmal um, um dem Diener nachzusehen. Er verneigte sich vor Akkarin, dann trat er in den Flur hinaus. Als er in der Dunkelheit verschwunden war, schloss sich das Paneel hinter ihm.
Akkarin sah kurz zu Lorlen hinüber, dann blickte er auf den Tisch und die Stühle neben ihm. Der obere Teil seiner Roben hing noch immer über der Rückenlehne eines Stuhls. Er griff nach dem schwarzen Kleidungsstück und streifte es über. »Also, Administrator, wie können Sonea und ich euch bei euren Nachforschungen helfen?«
15. Schlechte Neuigkeiten
R othen hatte soeben frische Roben angelegt, als er hörte, wie die Tür zu seinen Räumen geöffnet wurde.
»Lord Rothen?«, rief Tania.
Als er den drängenden Unterton in der Stimme seiner Dienerin wahrnahm, eilte er mit schnellen Schritten zur Schlafzimmertür. Tania stand mitten im Raum und rang die Hände.
»Was ist passiert?«, fragte er.
Sie wandte sich zu ihm um, und ihre Miene wirkte gequält. »Gestern Nacht wurden der Hohe Lord und Sonea in Haft genommen.«
Er holte tief Luft, und eine Mischung aus Hoffnung und Erleichterung durchströmte ihn. Akkarin verhaftet! Endlich! Die Gilde musste sein Verbrechen entdeckt - ihn damit konfrontiert - und gesiegt haben!
Aber warum sollte die Gilde auch Sonea in Haft nehmen?
Ja, warum? Die freudige Erregung erlosch, und an ihre Stelle trat eine vertraute, nagende Furcht.
»Weswegen hat man sie verhaftet?«, zwang er sich zu fragen.
Tania zögerte. »Ich habe es nur aus vierter oder fünfter Hand erfahren, Rothen. Vielleicht stimmt es gar nicht.«
»Weswegen?«, wiederholte er.
Sie schnitt eine Grimasse. »Der Hohe Lord wurde wegen Mordes an Lord Jolen und allen Mitgliedern seines Haushalts verhaftet und weil er irgendeine Art von Magie erlernt hat. Schwarze Magie, denke ich. Was ist das?«
»Die verderbteste und böseste aller magischen Künste«, antwortete Rothen mutlos. »Aber was ist mit Sonea? Weshalb wurde sie verhaftet?«
Tania breitete die Hände aus. »Ich bin mir nicht sicher. Als seine Komplizin vielleicht.«
Rothen setzte sich in einen der Sessel im Empfangsraum. Dann holte er tief Luft. Natürlich musste die Gilde die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Sonea in die Angelegenheit verwickelt war. Das bedeutete jedoch nicht, dass sie schuldig war.
»Ich habe nichts zu frühstücken mitgebracht«, sagte Tania entschuldigend. »Ich wusste, dass Ihr das sobald wie möglich würdet erfahren wollen.«
»Mach dir deswegen keine Gedanken«, sagte er. »Es sieht ohnehin nicht so aus, als würde ich heute Morgen Zeit zum Essen haben.« Er stand auf und trat einen Schritt auf die Tür zu. »Ich glaube, es ist an der Zeit, dass ich mich mal ein wenig mit Sonea unterhalte.«
Tanias Lächeln war angespannt. »Ich dachte mir, dass Ihr das würdet tun wollen. Lasst mich wissen, was sie sagt.«
Der junge Mann, der Dannyl in der Kutsche gegenübersaß, war geradezu schmerzlich abgemagert. Obwohl Farand sich in der Woche seit seiner Vergiftung hinreichend erholt hatte, um wieder gehen zu können, würde es eine Weile dauern, bis er wieder ganz bei Kräften war. Aber er lebte, und dafür war er sehr dankbar.
Dannyl hatte während der Seereise Tag und Nacht über den jungen Mann gewacht. Es war nicht schwierig gewesen, Schlaf und Erschöpfung mit seiner heilenden Magie zurückzuhalten, aber etwas Derartiges forderte immer seinen Tribut. Nach einer Woche fühlte Dannyl sich ungefähr so schlecht, wie Farand aussah.
Die Kutsche durchfuhr jetzt die Tore der Gilde. Als die Universität in Sicht kam, sog Farand scharf die Luft ein.
»Sie ist wunderschön«, flüsterte er.
»Ja.« Dannyl lächelte und blickte aus dem Fenster. Drei Magier standen auf den untersten Stufen der Treppe: Administrator Lorlen, Auslandsadministrator Kito und Lady Vinara.
Ein kleiner Stich der Furcht und der Enttäuschung durchzuckte Dannyl. Er hatte gehofft, dass der Hohe Lord ihn begrüßen würde. Aber wahrscheinlich wird er diese Dinge unter vier Augen besprechen wollen.
Die Kutsche hielt vor der Treppe, und Dannyl stieg
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