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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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dann über den Grat des Kamms gleiten. Kurze Zeit später landeten sie auf einem Fleckchen Gras zwischen den Bäumen.
    Als sie den Kopf hob, stellte sie fest, dass Akkarin sie eindringlich musterte.
    »Weshalb siehst du mich so an?«
    Er lächelte. »Ganz ohne Grund.« Dann wandte er sich ab und ging den Fluss entlang. Sonea schüttelte den Kopf und folgte ihm.
    Nachdem sie so lange über trockene Berghänge und Felsen gewandert waren, hellte der Anblick von so viel sauberem, fließendem Wasser und üppiger Vegetation ihre Stimmung beträchtlich auf. Sie stellte sich vor, dass hoch oben Regen fiel, der sich zu Bächlein und dann zu Bächen sammelte, die alle den Fluss speisten, der durch die Schlucht strömte. Als sie sich noch einmal umdrehte, fragte sie sich, wo der Fluss enden mochte. Erreichte er auch das trockene Ödland unter ihnen?
    Die Bäume und das Unterholz machten das Fortkommen jedoch ein wenig schwieriger. Akkarin hielt sich im Schatten einer Felsmauer, so dass sie der Vegetation so weit wie möglich ausweichen konnten. Nach einer Stunde trafen sie auf einen dichten Wald, der sich von einer Seite der Schlucht bis zur anderen zu erstrecken schien und ihnen den Blick auf den Fluss versperrte. Im Gänsemarsch zwängten sie sich durch das Unterholz, und je weiter sie kamen, umso lauter war das Plätschern von Wasser auf Stein zu hören. Als sie wieder ins Sonnenlicht hinaustraten, versperrte ein breiter Teich ihren Weg.
    Sonea sog scharf die Luft ein. Über ihnen ragte eine Felswand auf, von der der Fluss in breitem Strom in den Teich darunter stürzte. Nach der Stille der Berghänge war das Geräusch ohrenbetäubend. Sie drehte sich zu Akkarin um.
    »Können wir hier Rast machen?«, fragte sie eifrig. »Das können wir doch tun, nicht wahr? Ich habe seit Wochen kein richtiges Bad mehr genommen.«
    Akkarin lächelte. »Ich schätze, eine kurze Rast wird nicht schaden.«
    Sie strahlte ihn an, dann setzte sie sich auf einen nahen Felsen und zog ihre Stiefel aus. Als sie in das flache Wasser des Teichs stieg, keuchte sie auf.
    »Es ist eiskalt!«
    Sie konzentrierte sich und sandte Wärme in das Wasser. Sofort wurde die Temperatur angenehmer. Langsam watete sie tiefer in den Teich hinein. Wenn sie sich nicht allzu abrupt bewegte und kaltes Wasser aufwirbelte, so stellte sie fest, konnte sie das Wasser um sich herum behaglich warm halten.
    Während ihre Hose sich mit Wasser vollsog, wurde der Stoff langsam schwerer. Sie sah, dass der Teich in der Mitte viel tiefer war. Als das Wasser ihr bis knapp über die Knie reichte, setzte sie sich hin und ließ sich bis zum Hals davon umspülen.
    Der steinige Boden war ein wenig glitschig, aber das störte sie nicht. Langsam ließ sie den Kopf unter die Wasseroberfläche gleiten. Als sie sich aufrichtete, um nach Luft zu schnappen, hörte sie ganz in ihrer Nähe ein Platschen. Sie drehte sich um und bemerkte, dass Akkarin ins Wasser gewatet kam. Er sah sich den ganzen Teich aufmerksam an, dann tauchte er plötzlich ab. Eine Welle eiskalten Wassers schwappte über Sonea zusammen, und sie fluchte.
    Sie beobachtete, wie er unter der Wasseroberfläche dahinglitt. Als er wieder auftauchte, klebte ihm das lange Haar am Gesicht. Er schüttelte es sich aus den Augen und wandte sich zu ihr um.
    »Komm her.«
    Sie konnte sehen, dass er Wasser trat. Der Teich war tief. Sonea schüttelte den Kopf.
    »Ich kann nicht schwimmen.«
    Er glitt ein wenig näher zu ihr heran, dann drehte er sich auf den Rücken. »Meine Familie hat jeden Sommer am Meer verbracht«, erklärte er. »Wir sind fast jeden Tag schwimmen gegangen.«
    Sonea versuchte vergeblich, sich ihn als Jungen vorzustellen, der im Meer schwamm. »Ich habe einige Male in der Nähe des Flusses gelebt, aber in dem schwimmt niemand.«
    Akkarin kicherte. »Zumindest nicht freiwillig.«
    Er drehte sich wieder um und schwamm auf den Wasserfall zu. Als er dort ankam, hatte er wieder Boden unter den Füßen; er strich mit der Hand durch den Vorhang aus Wasser, bevor er hindurchtrat.
    Einen Moment lang waren noch die Umrisse seines Körpers zu sehen, dann nichts mehr. Sonea wartete darauf, dass er zurückkam. Nach mehreren Minuten wurde sie neugierig. Was hatte er hinter dem Wasserfall entdeckt?
    Sie machte einige Schritte und ging dann durch das seichte Wasser am Ufer des Teichs. Es war zuerst kaum mehr als knöcheltief und wurde dann in der Nähe des Wasserfalls stetig tiefer. Dort angekommen, reichte ihr das Wasser bis über die

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