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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Taille, aber sie konnte spüren, dass der Felsgrund unter dem Wasserfall selbst wieder anstieg.
    Sie strich mit der Hand durch das herabrauschende Wasser. Es war schwer und kalt. Sie straffte sich und tat den Schritt hindurch. Ihre Knie trafen auf Stein.
    Hinter dem Wasserfall hatte sich etwa auf Schulterhöhe ein Felsvorsprung gebildet. Dort saß Akkarin an den Stein gelehnt und mit übereinander geschlagenen Beinen. Er lächelt Sonea zu.
    »Es ist hier ziemlich abgeschieden, wenn auch ein wenig eng.«
    »Und laut«, ergänzte sie.
    Nachdem sie sich auf den Vorsprung gezogen hatte, drehte sie sich um und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Die Grün- und Blautöne der Außenwelt färbten den Vorhang aus Wasser.
    »Es ist wunderschön«, sagte sie.
    »Ja.«
    Er griff nach ihrer Hand und blickte hinab. »Du frierst«, sagte er.
    Als er beide Hände um ihre legte, überlief sie ein warmer Schauder. Sie sah ihn an und stellte fest, dass die Stoppeln an seinem Kinn zu dichtem Haar gewachsen waren. Er würde mit einem Bart vielleicht gar nicht schlecht aussehen, überlegte sie. Und seine Kleider überlassen, wenn sie nass sind, gewiss nichts der Fantasie.
    Er zog eine Augenbraue in die Höhe. »Weshalb siehst du mich so an?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ohne Grund.«
    Er lachte, dann senkte er den Blick. Sie sah ebenfalls hinunter, dann stieg ihr die Hitze ins Gesicht, als ihr bewusst wurde, dass auch ihr die Kleider am Leib klebten. Sie machte Anstalten, sich zu bedecken, aber er hielt ihre Hände fest. Dann sah sie das schelmische Funkeln, das in seine Augen getreten war, und lächelte.
    Er zog sie näher an sich.
    Alle Gedanken an Zeit, an die Ichani und an anständige, trockene Gewänder entglitten ihr. Wichtigere Angelegenheiten verlangten ihre ganze Aufmerksamkeit: die Wärme von nackter Haut auf Haut, der Klang seines Atems, das Verlangen, das wie Feuer durch ihren Körper schoss, und dann die Feststellung, wie behaglich es war, sich auf diesem Felsvorsprung aneinander zu schmiegen.
    Magie hat durchaus ihren Nutzen, dachte sie. Einen kalten, engen Ort kann sie warm und gemütlich machen. Muskeln, die vom Gehen müde sind, können neue Kraft bekommen. Und da wäre ich aus Hass auf die Magier einmal bereit gewesen, auf das alles zu verzichten. Wenn ich das getan hätte, wäre ich jetzt nicht bei Akkarin.
    Nein, dachte sie, als ihr die Wirklichkeit mit Macht wieder bewusst wurde, ich wäre ein herrlich unwissender Hüttenbewohner, ohne die geringste Ahnung, dass ungeheuer mächtige Magier im Begriff stehen, mein Zuhause zu überfallen. Magier, neben denen sich die Gilde bescheiden und großmütig ausnimmt.
    Sie streckte die Hand nach dem herabfallenden Wasser aus. Es teilte sich unter ihren Fingern, und in der Lücke sah sie die Bäume und den Teich draußen... und eine Gestalt.
    Sie erstarrte und riss die Hand weg.
    Akkarin richtete sich auf. »Was ist los?«
    Ihr Herz raste. »Da steht jemand am Ufer des Teichs.«
    Er zog sich auf die Ellbogen hoch, dann runzelte er die Stirn. »Sei einen Moment still«, murmelte er.
    Das gedämpfte Geräusch von Stimmen erreichte sie. Sonea gefror das Blut in den Adern. Akkarin betrachtete die Wand aus Wasser, und sein Blick heftete sich auf eine natürliche Lücke darin, wo der Felsvorsprung über dem Wasserfall etwas höher aufragte. Langsam zog er sich auf Händen und Knien hoch und kroch auf die Lücke zu.
    Als er sie erreicht hatte, hielt er inne, dann verhärteten sich seine Züge. Er drehte sich zu ihr um und formte mit den Lippen ein einziges Wort: Parika.
    Sonea griff nach ihrem Hemd und ihrer Hose und mühte sich hinein. Akkarin schien zu lauschen. Sie bewegte sich lautlos auf ihn zu.
    »... nichts passiert. Ich wollte nur auf Eure Rückkehr vorbereitet sein«, sagte eine Frau unterwürfig. »Seht Ihr, ich habe Dornbeeren und Tiro-Nüsse gesammelt.«
    »Du hättest dich nicht vom Pass entfernen dürfen.«
    »Riko ist dort.«
    »Riko schläft.«
    »Dann bestraft Riko.«
    Es folgte ein wortloser Protest, dann ein dumpfer Aufprall. »Verzeiht mir, Meister«, wimmerte die Frau.
    »Steh auf. Ich habe keine Zeit für so etwas. Ich habe seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen.«
    »Gehen wir dann direkt nach Kyralia?«
    »Nein, nicht bevor Kariko bereit ist. Und ich muss bis dahin gut ausgeruht sein.«
    Stille folgte. Durch den Vorhang aus Wasser sah Sonea eine Bewegung. Akkarin kroch von der Lücke weg, zu ihr hinüber. Sie spürte seinen Arm um ihre Taille und lehnte sich an

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