Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
beiden königlichen Ratgeber zurückblieben.
»Habt Ihr gute Neuigkeiten für mich?«, fragte der König.
»Nein, Euer Majestät«, erwiderte Lorlen. »Lord Sarrin ist es nicht gelungen, herauszufinden, wie man schwarze Magie benutzt. Er bittet um Entschuldigung und sagt, er werde es weiterhin versuchen.«
»Hat er das Gefühl, dass er zumindest nahe dran ist?«
Lorlen seufzte und schüttelte den Kopf. »Nein.«
Der König blickte auf die Karte hinab und zog die Brauen zusammen. »Die Sachakaner werden morgen hier sein, übermorgen, wenn wir Glück haben.« Er wandte sich an Balkan. »Habt Ihr ihn mitgebracht?«
Der Krieger nickte. Er nahm einen kleinen Beutel aus seinen Roben, öffnete ihn und kippte den Inhalt auf den Tisch. Lorlen holte scharf Luft, als er Akkarins Ring erkannte.
»Habt Ihr die Absicht, Akkarin zurückzurufen?«
Der König nickte. »Ja. Es ist ein Risiko, aber welche Rolle wird es spielen, wenn er uns verrät? Ohne ihn verlieren wir diese Schlacht ohnehin.« Er griff nach dem Ring, wobei er darauf Acht gab, nicht mit dem Stein in Berührung zu kommen, und hielt ihn Lorlen hin. »Ruft ihn zurück.«
Der Ring war kühl. Lorlen streifte ihn über den Finger und schloss die Augen.
- Akkarin!
Keine Antwort. Lorlen versuchte es noch einige Male, dann seufzte er und nahm den Ring ab.
»Vielleicht schläft er«, sagte er. »Ich könnte es in einer Stunde noch einmal versuchen.«
Der König runzelte die Stirn. Er blickte zu den Fenstern hinüber. »Dann ruft ihn ohne den Ring. Vielleicht wird er darauf antworten.«
Balkan und Lorlen tauschten einen besorgten Blick.
»Der Feind wird uns hören«, gab der Krieger zu bedenken.
»Ich weiß. Ruft ihn.«
Balkan nickte, dann schloss er die Augen.
Akkarin!
Stille folgte. Lorlen sandte seinen eigenen Ruf aus.
- Akkarin! Der König wünscht Eure Rückkehr.
- Akk…
- AKKARIN! AKKARIN! AKKARIN! AKKARIN!
Lorlen keuchte auf, als ein anderer Geist durch seinen donnerte, wie Hammerschläge. Er hörte andere Gedankenstimmen höhnisch Akkarins Namen rufen, bevor er sich mit einem Schaudern zurückzog.
»Nun, das war keine angenehme Erfahrung«, murmelte Balkan und rieb sich die Schläfen.
»Was ist passiert?«, fragte der König.
»Die Sachakaner haben geantwortet.«
»Mit einem Gedankenzauber«, fügte Lorlen hinzu.
Der König runzelte finster die Stirn und ballte die Fäuste. Einige Minuten ging er im Raum auf und ab, dann wandte er sich schließlich Lorlen zu.
»Versucht es in einer Stunde noch einmal.«
Lorlen nickte. »Ja, Euer Majestät.«
Tayends Wegbeschreibung führte Dannyl zu einem typischen, von Magiern entworfenen Herrenhaus. Entlang der Straßenseite zogen sich zierliche Balkone. Selbst die Tür war die Arbeit eines Magiers - ein Kunstwerk aus raffiniert ziseliertem Glas.
Es verging ein langer Moment, bevor jemand auf Dannyls Klopfen reagierte. Schritte kamen näher, dann konnte er eine schattenhafte Gestalt jenseits des Glases erkennen. Die Tür wurde geöffnet. Statt eines Türstehers war es Tayend, der Dannyl mit einem Grinsen und einer Verneigung begrüßte.
»Tut mir leid, dass du so lange warten musstest«, sagte er. »Zerrend ist mit seinem gesamten Haushalt nach Elyne aufgebrochen, deshalb ist niemand hier, außer...« Er runzelte die Stirn. »Du siehst schrecklich aus.«
Dannyl nickte. »Ich war die ganze Nacht auf den Beinen. Ich…« Seine Gefühle übermannten ihn, und seine Stimme brach.
Der Gelehrte bedeutete Dannyl, hereinzukommen, dann schloss er die Tür. »Was ist passiert?«
Dannyl schluckte und blinzelte, als seine Augen zu brennen begannen. Die ganze Nacht über hatte er Fassung bewahrt, hatte zuerst Yaldin und Ezrille und dann Dorrien getröstet. Aber jetzt...
»Rothen ist tot«, brachte er schließlich heraus. Tränen rannen ihm übers Gesicht. Tayends Augen weiteten sich, dann trat er auf Dannyl zu und umarmte ihn.
Dannyl erstarrte und hasste sich im nächsten Moment dafür.
»Keine Bange«, erklärte Tayend. »Wie ich schon sagte, außer mir ist niemand hier. Nicht einmal ein Diener.«
»Es tut mir leid«, antwortete Dannyl. »Ich habe nur -«
»Befürchtet, dass man uns sehen könnte. Ich weiß. Ich bin vorsichtig.«
Wieder schluckte Dannyl. »Ich hasse es, dass das notwendig ist.«
»Das tue ich auch«, sagte Tayend. Er lehnte sich ein wenig zurück und blickte zu Dannyl auf. »Aber so ist es eben. Wir wären Narren, wenn wir das nicht begriffen.«
Dannyl seufzte und wischte sich über
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