Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
stellte fest, dass Akkarin mit den Fingern leicht über ihre Haut strich.
    - Diese Menschen sind mutiger, als ich dachte , sandte er. Sie scheinen zu begreifen, wie gefährlich und mächtig die Ichani sind, und doch sind sie bereit, gegen sie zu kämpfen.
    Sonea lächelte und sandte ihm ein flüchtiges Bild von Hüttenbewohnern, die während der Säuberung Magier mit Steinen bewarfen.
    - Warum sollten sie nicht mutig sein? Sie haben viele Jahre damit verbracht, Magier zu bekämpfen und zu überlisten.

32. Ein Geschenk
    Etwas kitzelte Rothen an der Nase. Er nieste, dann öffnete er die Augen.
    Er lag mit dem Gesicht nach unten auf vertrocknetem Gras. Als er sich auf die Seite drehte, durchzuckte ein scharfer Schmerz seine Schulter. Die Erinnerung an die vergangene Nacht kehrte zurück: die Ankunft der Karren, der junge Krieger, den ein Ichani in die Enge getrieben hatte, Lord Yikmo am Fenster des Hauses, wie er die Karren in die Luft sprengte, Kariko, der Blutstein, seine Flucht...
    Als er sich umsah, stellte er fest, dass er sich in einer Scheune befand. Der Winkel, in dem das Licht durch die Holzbretter fiel, verriet ihm, dass es kurz vor Mittag sein musste.
    Als er sich mühsam aufsetzte, verschlimmerte sich der Schmerz. Er schob eine Hand unter seine Roben und berührte seine Schulter. Sie stand ein wenig höher, als sie sollte. Also schloss er die Augen, sandte seinen Geist nach innen und betrachtete seine Schulter mit einigem Entsetzen. Während er geschlafen hatte, hatte sein Körper seine zurückkehrenden Kräfte genutzt, um mit der Heilung der gebrochenen Knochen in seinem Arm und der Schulter zu beginnen. Aber irgendetwas stimmte nicht.
    Er seufzte. Unbewusste Selbstheilung gehörte zu den Vorteilen eines Magiers, aber sie war kein verlässlicher Reflex. Die Knochen hatten sich nicht in der richtigen Weise zusammengefügt. Ein erfahrener Heiler konnte sie brechen und wieder einrichten, aber fürs Erste würde er sich mit dem Ungemach eingeschränkter Bewegungsfähigkeit abfinden müssen.
    Als er aufstand, wurde ihm für einen Moment schwindlig, dann stellte er fest, dass er Hunger hatte. Er ging zur Tür der Scheune und spähte hinaus. Mehrere Häuser umgaben die Scheune, aber nirgendwo regte sich etwas. Das Gebäude, das ihm am nächsten stand, erschien ihm vertraut. Ein Frösteln überlief ihn, als ihm klar wurde, dass dies das Haus war, in dem er Kariko gegenübergestanden hatte.
    Es widerstrebte ihm zutiefst, den Schutz der Scheune zu verlassen. Diese Sachakaner waren vielleicht noch im Dorf und suchten nach Ersatz für ihre zerstörten Wagen. Er sollte bis zum Anbruch der Dämmerung warten und sich dann in der Dunkelheit davonstehlen.
    Dann sah er den Magier, der vor der Hintertür des Hauses lag. In der vergangenen Nacht war er noch nicht dort gewesen. Es konnte sich nur um einen Magier handeln: Lord Yikmo.
    Rothen trat ins Sonnenlicht und eilte zu der rotgewandeten Gestalt hinüber. Er packte Yikmos Schulter und rollte ihn herum. Die Augen des Magiers starrten blicklos zum Himmel empor.
    Streifen getrockneten Blutes zogen sich über die Wange des Kriegers. Seine Roben waren zerrissen und mit Staub bedeckt. Rothen erinnerte sich an den Augenblick, als der vordere Teil des Hauses nach innen explodiert war. Er hatte angenommen, dass Yikmo entkommen war. Stattdessen war er offensichtlich von der Wucht des Zaubers tödlich verletzt worden.
    Rothen schüttelte den Kopf. Yikmo hatte in der Gilde Ansehen und Bewunderung genossen. Obwohl er als Magier nicht besonders stark gewesen war, hatten sein scharfer Verstand und seine Fähigkeit, Novizen mit Lernschwierigkeiten zu unterrichten, ihm große Wertschätzung sowohl von Balkan als auch von Akkarin eingetragen.
    Und das war auch der Grund, warum Akkarin ihn zu Soneas Lehrer bestimmt hat, dachte Rothen. Ich glaube, sie mochte Yikmo. Die Nachricht von seinem Tod wird sie sehr bekümmern.
    Ebenso wie den Rest der Gilde. Er überlegte kurz, ob er die Gilde von dem Geschehenen in Kenntnis setzen sollte, aber irgendetwas ließ ihn zögern. Aus dem Schweigen, das auf die Schlacht gefolgt war, musste die Gilde geschlossen haben, dass alle ihre Magier den Tod gefunden hatten. Die Sachakaner konnten sich nicht sicher sein. Es ist das Beste, nichts preiszugeben, was sie nicht ohnehin schon wissen, dachte er.
    Schließlich richtete er sich auf und ging auf das Haus zu. Vorsichtig trat er ein und näherte sich dem vorderen Raum. Dort, wo früher die Mauer gewesen war,

Weitere Kostenlose Bücher