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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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äußeren magischen Einflüssen schützt. Wäre es anders, könnte ein Magier dich aus der Entfernung töten, indem er mit seinem Geist in deinen Körper eindränge und dein Herz zerquetschte. Diese Barriere ist aber für gewisse Arten von Magie durchlässig, wie zum Beispiel heilende Magie, aber auch das ist nur durch Kontakt von Haut auf Haut möglich.«
    Er entfernte sich von dem Tisch und kam einen Schritt näher. »Wenn du die Haut aufbrichst, brichst du die Barriere auf. Es kann ein sehr langsamer Prozess sein, Energie durch diese Fläche zu ziehen. Im Alchemieunterricht wirst du gelernt haben, dass Magie schneller durch Wasser reist als durch Luft oder Stein. In den Lektionen in Heilkunst hast du gelernt, dass der Blutkreislauf jeden Teil des Körpers erreicht. Wenn du die Haut so tief aufschneidest, dass Blut fließt, kannst du ziemlich schnell Energie aus allen Teilen des Körpers ziehen.
    Es ist nicht schwer, diese Fähigkeit zu erlernen«, fuhr Akkarin fort. »Ich könnte dir das alles erklären, wie es in diesen Büchern beschrieben steht, und dich dann an Tieren experimentieren lassen, aber es würde viele Tage dauern, ja, sogar Wochen, bis du diese Fertigkeit einigermaßen kontrolliert beherrschen würdest.« Er lächelte. »Außerdem könnte es recht mühsam sein, all die Tiere hereinzuschmuggeln.«
    Er wurde wieder ernst. »Aber es gibt noch einen weiteren Grund. In der Nacht, in der du beobachtet hast, wie ich von Takan Kraft abzog, hast du etwas gespürt. Ich habe gelesen, dass die Anwendung von schwarzer Magie ebenso wie gewöhnliche Magie von anderen Magiern gespürt werden kann, vor allem wenn sie sich in der Nähe aufhalten. Wie im Falle der gewöhnlichen Magie kann man diese Wirkung verbergen. Erst als ich deine Gedanken las, wurde mir klar, dass man mein Tun wahrnehmen konnte. Danach habe ich experimentiert, bis ich sicher war, dass ich diese Gefahr abgestellt hatte. Ich werde dich sehr schnell lehren, wie das funktioniert, um die Gefahr einer Entdeckung zu verringern.«
    Wieder blickte er zur Decke auf. »Ich werde dich im Geiste führen, und wir werden Takan als unsere erste Kraftquelle benutzen. Wenn er bei uns ist, gib Acht, wovon du sprichst. Er möchte diese Dinge nicht lernen, aus Gründen, die zu kompliziert und zu persönlich sind, als dass ich sie dir erklären könnte.«
    Aus dem Treppenaufgang erklangen gedämpfte Schritte, dann wurde die Tür geöffnet, und Takan trat ein. Er verneigte sich.
    »Ihr habt gerufen, Meister?«
    »Es wird Zeit, Sonea schwarze Magie zu lehren«, erklärte Akkarin.
    Takan nickte. Er ging zu dem Tisch hinüber und öffnete die Schachtel. Darin lag, eingehüllt in ein Futteral aus feinem, schwarzem Tuch, das Messer, mit dem Akkarin den sachakanischen Spion getötet hatte. Takan nahm es vorsichtig und mit sichtlicher Ehrfurcht heraus.
    Dann legte Takan die Klinge mit einer flüssigen, geübten Bewegung auf seine Handgelenke und trat mit gesenktem Kopf auf Sonea zu. Akkarins Augen wurden schmal.
    »Genug davon, Takan - und untersteh dich, niederzuknien.« Akkarin schüttelte den Kopf. »Wir sind zivilisierte Menschen. Wir versklaven einander nicht.«
    Ein schwaches Lächeln umspielte Takans Mundwinkel. Mit leuchtenden Augen sah er zu Akkarin auf. Akkarin prustete leise, dann nickte er Sonea zu.
    »Dies ist eine sachakanische Klinge, wie sie nur von Magiern getragen wird«, sagte er. »Ihre Messer werden mit Magie geschmiedet und geschärft. Diese Waffe ist viele Jahrhunderte alt und wurde vom Vater an den Sohn weitergereicht. Ihr letzter Besitzer war Dakova. Ich hätte die Klinge zurückgelassen, aber Takan hat sie gestohlen und mitgebracht. Nimm das Messer, Sonea.«
    Sonea nahm die Klinge mit spitzen Fingern in Empfang. Wie viele Menschen waren durch dieses Messer gestorben? Hunderte? Tausende? Sie schauderte.
    »Takan wird auch diesen Stuhl benötigen.«
    Sie erhob sich. Takan nahm ihren Platz ein und rollte sich den Ärmel auf.
    »Mach einen flachen Schnitt. Drück die Klinge nur ganz sachte auf. Sie ist sehr scharf.«
    Sie blickte auf den Diener hinab, und ihr Mund wurde trocken. Der Diener lächelte sie an und hob den Arm. Seine Haut war kreuz und quer von Narben durchzogen. Wie die von Akkarin.
    »Seht Ihr«, sagte Takan, »ich habe das schon öfter getan.«
    Die Klinge zitterte ein wenig, als Sonea sie auf Takans Haut drückte. Als sie sie wieder hochnahm, sah sie, wie sich entlang der Schnittwunde Blutstropfen bildeten. Sie schluckte. Ich tue es also

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