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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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wirklich. Dann hob sie den Kopf und stellte fest, dass Akkarin sie forschend betrachtete.
    »Du brauchst es nicht zu lernen, Sonea«, sagte er, während er die Klinge von ihr entgegennahm.
    Sie holte tief Luft. »Doch, ich muss es lernen«, erwiderte sie. »Was jetzt?«
    »Leg die Hand über die Wunde.«
    Takan lächelte. Sonea drückte die Hand sacht auf den Schnitt. Akkarin trat zu ihnen und legte ihr die Finger auf die Schläfen.
    - Konzentriere dich, wie du es getan hast, als du die Kontrolle über deine Magie erlernt hast. Am Anfang wird dir eine Visualisierung helfen. Zeige mir den Raum deines Geistes.
    Sie schloss die Augen, beschwor ein Bild des Raums herauf und begab sich selbst dort hinein. Die Wände waren bedeckt mit Gemälden von vertrauten Gesichtern und Szenen, aber sie beachtete sie nicht.
    - Öffne die Tür zu deiner Kraft.
    Sofort dehnte sich eins der Bilder zu der Form einer Tür aus, an der sich im gleichen Moment ein Knauf bildete. Sonea griff danach und öffnete; die Tür schwang nach außen auf und verschwand. Ein Abgrund schwarzer Dunkelheit breitete sich vor ihr aus, und in dieser Dunkelheit hing die Lichtkugel, die ihre Kraft war.
    - Jetzt tritt ein, hinein in deine Kraft.
    Sonea erstarrte. Sie sollte in den Abgrund treten?
    - Du musst in deine Kraft gehen. Tritt in ihren Mittelpunkt.
    - Aber sie ist so weit weg! So weit kann ich nicht gehen.
    - Natürlich kannst du das. Es ist deine Kraft. Sie ist so weit entfernt, wie du es wünschst, und du kannst so weit gehen, wie du zu gehen wünscht.
    - Aber was ist, wenn sie mich verbrennt?
    - Das wird nicht geschehen. Es ist deine Kraft.
    Sonea blieb zaudernd am Rand der Tür stehen, dann nahm sie all ihren Mut zusammen und trat hindurch.
    Es war ein Gefühl, als dehne sie sich aus, dann schwoll die weiße Kugel an, und eine Woge der Erregung durchflutete Sonea, als sie hineintrat. Plötzlich war sie schwerelos, schwebte in einem weißen Nebel aus Licht. Energie strömte durch sie hindurch.
    - Verstehst du?
    - Ich verstehe. Es ist wunderbar. Warum hat Rothen mir das nicht gezeigt?
    - Du wirst bald wissen, warum. Ich möchte, dass du dich ausdehnst. Greife aus und spüre all die Kraft, die dir gehört. Die Visualisierung ist ein nützliches Instrument, aber jetzt musst du darüber hinausgehen. Du musst deine Kraft mit allen Sinnen kennen lernen.
    Sonea gehorchte, bevor Akkarin seine Erklärung beendet hatte. Es war einfach, ihre Sinne auszustrecken, wenn sie von nichts als weißem Licht umgeben war.
    Während sie sich ihrer Kraft zunehmend bewusst wurde, mischte sich auch eine stärkere Wahrnehmung ihres Körpers hinein. Zuerst befürchtete sie, dass ihre Konzentration nachlassen würde, wenn ihr die körperliche Welt bewusst wurde. Dann begriff sie, dass ihre Kraft ihr Körper war. Diese Kraft existierte nicht in irgendeinem Abgrund in ihrem Geist. Sie strömte durch alle Gliedmaßen, Knochen und Adern in ihr.
    - Ja. Jetzt konzentriere dich auf deine rechte Hand und auf das, was dahinter liegt.
    Zuerst sah sie es nicht, aber dann erregte etwas ihre Aufmerksamkeit. Es war eine Öffnung, ein flüchtiger Blick auf etwas, das jenseits ihrer selbst lag. Sie konzentrierte sich darauf und spürte, dass dahinter etwas Fremdartiges lag.
    - Konzentriere dich auf dieses Fremde, und dann tust du das.
    Er sandte ihr einen Gedanken, der zu eigenartig für Worte war. Es war, als träte sie in Takans Körper ein, nur dass sie sich immer noch in ihrem eigenen befand. Sie war sich beider Körper bewusst.
    - Nimm die Energie in seinem Körper wahr. Ziehe ein wenig davon in deinen eigenen Körper hinein.
    Mit einem Mal begriff sie, dass Takan über eine große Quelle von Kraft verfügte. Er war stark, stellte sie fest, beinahe so stark wie sie selbst. Doch sein Geist schien nicht mit dieser Energie verbunden zu sein, als sei er sich der eigenen Kraft nicht bewusst.
    Aber sie war sich dieser Kraft bewusst. Und durch die Öffnung in seiner Haut hatte sie eine Verbindung zu dieser Kraft. Es war einfach, sie aus seinem Körper in ihren eigenen zu leiten. Sie spürte, dass sie ein wenig stärker wurde.
    Plötzlich verstand sie.
    - Jetzt hör auf.
    Sie ließ ihren Willen schwinden und spürte, wie das Rinnsal von Energie verebbte.
    - Beginne von Neuem.
    Wieder zog sie Kraft durch die Öffnung. Nur ein träges Rinnsal von Magie. Sie fragte sich, wie es wäre, wenn sie sich Takans gesamte Kraft einverleibt und ihre eigene Stärke verdoppelt hätte. Erregend vielleicht.
    Aber

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