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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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und er machte sich langsam Sorgen, dass sie es nicht mehr rechtzeitig vor dem Aufbruch ihres Bootes bis zum Strand schaffen würden. Als sie das Ende des Tunnels erreichten, stieß er einen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Hier ist nichts«, sagte Tayend, während er sich gründlich umsah.
    Die Felswände um sie herum waren vollkommen unversehrt. Dannyl wandte sich nach rechts und unterzog die Wände einer genauen Musterung. An manchen Stellen schienen sie beinahe durchsichtig zu sein. Tayend folgte seinem Beispiel und untersuchte die Felsen auf der linken Seite. Nach einigen Minuten flüsterte er aufgeregt Dannyls Namen.
    Als Dannyl neben seinen Freund trat, sah er, dass Tayend auf ein kleines Loch im Gestein deutete.
    »Kannst du ein Licht dort hineinschicken?«
    »Ich werde es versuchen.«
    Dannyl beschwor einen winzigen Funken herauf und sandte ihn in das Loch. Das Licht bewegte sich durch eine fingerdicke Steinwand und dann weiter in die Dunkelheit hinein.
    Plötzlich erschien ein Lächeln auf Dannyls Zügen.
    »Was hast du entdeckt?«, fragte Tayend aufgeregt. »Lass mich sehen!«
    Dannyl trat beiseite, während Tayend in das Loch spähte. Die Augen des Gelehrten weiteten sich. Hinter der Wand aus weißem Kalkstein befand sich eine kleine Höhle, in deren Mitte ein geschnitzter Sarg lag. Die Felswände waren zum Teil mit mineralischen Ablagerungen bedeckt, aber man konnte noch immer viel von den ursprünglichen Schnitzereien erkennen.
    Tayend nahm mit leuchtenden Augen einige Bögen Papier und einen Zeichenstift aus der Tasche seines Mantels. »Wie viel Zeit habe ich?«
    Dannyl zuckte die Achseln. »Eine Stunde, wahrscheinlich weniger.«
    »Das wird genügen. Können wir noch einmal hierher kommen?«
    »Ich wüsste nicht, was dagegen spräche.«
    Tayend grinste. »Wir haben es gefunden, Dannyl! Wir haben gefunden, wonach dein Hoher Lord gesucht hat. Einen Beweis für alte Magie!«

22. Ausweichmanöver
    A ls Sonea das Heilerquartier verließ, begegnete sie auf allen Wegen ausgelassenen Novizen, die keinen Hehl aus ihrer Freude machten. Der letzte Gongschlag war kaum verklungen, als auch schon Studenten aller Altersstufen begonnen hatten, über höfische Tänze und Spiele zu reden, von denen Sonea noch nie gehört hatte.
    Während der nächsten zwei Wochen würde man auf dem Gelände der Gilde nur noch wenige braune Roben zu sehen bekommen, da die Novizen - und auch etliche Magier - für die Winterferien zu ihren Familien zurückkehrten. Wenn ich doch nur auch fortgehen könnte. Voller Sehnsucht dachte sie an ihre Tante, ihren Onkel und das Baby in den Hüttenvierteln. Aber er würde mir das niemals gestatten.
    Als sie die Universität erreichte, blieb sie stehen, um mehrere ältere Novizen vorbeizulassen. Einige Nachzügler rannten an ihr vorbei die Treppe hinauf. Im ersten Stock angekommen, war sie jedoch plötzlich ganz allein.
    Der Flur wirkte so still und verlassen, wie sie es noch nie erlebt hatte, nicht einmal spätabends. Sonea drückte ihren Bücherkoffer fester an sich und bog hastig in einen Seitengang ein.
    Als sie die Novizenbibliothek erreichte, stellte sie fest, dass sie auch dort allein war. Sie öffnete die Tür und verbeugte sich vor der Bibliothekarin, Lady Tya.
    »Es tut mir Leid, Sonea«, sagte Tya, »die Bibliothek schließt jetzt. Ich habe gerade alles aufgeräumt.«
    »Wird die Bibliothek während der Ferien geöffnet sein, Mylady?«
    Die Bibliothekarin schüttelte den Kopf. Sonea nickte und kehrte unverrichteter Dinge wieder um.
    Draußen im Flur lehnte sie sich leise fluchend an die Wand. Wohin sollte sie jetzt gehen? Überallhin, nur nicht in die Residenz des Hohen Lords. Zitternd betrachtete sie die Gänge zu beiden Seiten. Der Gang auf der rechten Seite führte zurück auf den Hauptflur. Aber wohin gelangte man, wenn man den linken nahm?
    Mit einem grimmigen Lächeln beschloss sie, es herauszufinden.
     
    Ein vierfaches kräftiges Klopfen erklang an der Tür, und Lorlen gefror das Blut in den Adern.
    Das hörte sich weder nach Osen an noch nach dem schüchternen Klopfen, mit dem sich Lorlens Diener bemerkbar machte. Es war ein Klopfen, das er gefürchtet hatte, ein Klopfen, von dem er gewusst hatte, dass es kommen würde.
    Und jetzt, da es so weit war, konnte er sich plötzlich nicht mehr bewegen. Er starrte die Tür an und hoffte vergeblich, dass der Besucher einfach wieder weggehen würde.
    - Mach die Tür auf, Lorlen.
    Der knappe Befehl ließ ihn auffahren. Es klang anders als

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