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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Soneas Stundenplan herauszunehmen, ohne damit Verdacht zu erregen?«
    Lorlen seufzte. »Muss das sein?«
    Akkarins Miene verdüsterte sich. »Ja. Es muss sein.«
     
    Mit schleppenden Schritten ging Sonea den Flur hinunter. Der Vormittagsunterricht bei Lord Yikmo war eine Katastrophe gewesen. Außerdem war sie nach ihren Begegnungen mit Rothen und Regin zu gereizt und zu geistesabwesend gewesen, um sich in Heilkunde die Namen der Pflanzen einzuprägen, und zu müde, um die abendliche Mathematikstunde zu begreifen.
    Alles in allem war es ein Tag gewesen, dessen Ende sie nur herbeisehnen konnte.
    Bei der Erinnerung an Regins selbstgefällige Miene fragte sie sich einmal mehr, welche Schlussfolgerungen er gezogen haben mochte. Vielleicht gefiel ihm einfach die Vorstellung, dass sie mit ihrem neuen Mentor nicht glücklich war.
    Na und?, dachte sie. Solange er mich in Ruhe lässt, ist es mir egal, was er denkt.
    Aber würde er sie in Ruhe lassen? Wenn er jetzt glaubte, ihre Angst vor Akkarin sei zu groß, um ihrem Mentor von Regins Schikanen zu erzählen, würde womöglich alles wieder von vorn anfangen. Andererseits würde Regin Acht geben müssen, dass kein Magier in der Nähe war, wenn er ihr seine bösen Streiche spielte...
    Eine verschwommene Bewegung am Rand ihres Gesichtsfelds war die einzige Warnung. Sie hatte keine Zeit auszuweichen. Ein Arm schlang sich um ihren Hals, der andere um ihre Taille. Durch den Schwung ihres Angreifers wurden sie beide nach vorn geschleudert, aber der Griff um ihren Hals lockerte sich nicht.
    Sie wehrte sich nach Kräften, begriff aber schnell, dass der Angreifer zu stark für sie war. Plötzlich fiel ihr ein Trick ein, den Cery ihr einmal beigebracht hatte. Die Erinnerung war so lebhaft, dass sie beinahe Cerys Stimme hören konnte...
    Wenn jemand dich auf diese Weise von hinten packt, musst du die Beine spreizen - so ist es richtig - dann machst du Folgendes ...
    Der Mann hinter ihr verlor das Gleichgewicht, und Sonea stieß ein kurzes, befriedigtes Lachen aus, als er zu Boden fiel. Er landete jedoch nicht auf dem Gesicht, sondern rollte sich geschickt zur Seite ab und sprang wieder auf die Füße. Erschrocken wich sie vor ihm zurück und tastete nach einem Messer, das nicht da war... Dann hielt sie jäh inne und starrte ihren Angreifer überrascht an.
    Lord Yikmo kam ihr seltsam fremd vor in den gewöhnlichen Kleidern, die er trug. Ein einfaches, ärmelloses Hemd entblößte überraschend muskulöse Schultern. Er verschränkte die Arme vor der Brust und nickte.
    »Das dachte ich mir.«
    Sonea sah ihn an, und ihre Überraschung verwandelte sich langsam in Ärger.
    Der Krieger lächelte. »Ich habe möglicherweise den Grund für deine Probleme entdeckt, Sonea.«
    Sie schluckte eine wütende Antwort herunter. »Und was bitte soll das sein?«
    »Deine Reaktion gerade eben macht deutlich, dass du dich als erste Reaktion auf einen Angriff mit körperlichen Mitteln zur Wehr setzt. Du hast diese Abwehrstrategie in den Hüttenvierteln gelernt, nicht wahr?«
    Sie nickte widerstrebend.
    »Hattest du einen speziellen Lehrer?«
    »Nein.«
    Er runzelte die Stirn. »Woher wusstest du, was du tun musst?«
    »Meine Freunde haben es mir beigebracht.«
    »Freunde? Das waren sicher junge Leute, oder? Du hattest keine älteren Lehrer?«
    »Eine alte Hure hat mir einmal gezeigt, wie ich mein Messer benutzen muss, wenn ich mich... in einer gewissen Situation wiederfinden sollte.«
    Er zog die Brauen in die Höhe. »Ich verstehe. Straßenkämpfe. Verteidigungsstrategien. Kein Wunder, dass du zuerst zu diesen Techniken Zuflucht nimmst. Das ist es, was du am besten kannst, und du weißt, dass es funktioniert. Und genau das müssen wir ändern.« Er hob die Hand und bedeutete ihr, ihn zu begleiten.
    »Du musst lernen, mit Magie zu reagieren, statt mit dem Körper«, erklärte er ihr. »Ich werde einige Übungen für dich entwickeln, die dir dabei helfen werden. Allerdings muss ich dich warnen - es kann recht lange dauern, bis man alte Reflexe wieder los wird. Wenn du jedoch durchhältst, wirst du bis zum Ende des Jahres deine Magie einsetzen können, ohne nachzudenken.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ohne nachzudenken? Das ist genau das Gegenteil von dem, was die anderen Lehrer sagen.«
    »Ja. Das liegt daran, dass die meisten Novizen allzu erpicht darauf sind, Magie zu benutzen. Diese Novizen muss man zunächst einmal Zurückhaltung lehren. Aber du bist keine gewöhnliche Novizin, deshalb kann man gewöhnliche

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