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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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preisgab.
    Nachdem die Tür sich weit genug geöffnet hatte, um sich seitlich hindurchzuschieben, ließ Dannyl den Mechanismus los, weil er befürchtete, womöglich dauerhaften Schaden anzurichten, wenn er noch mehr Gewalt ausübte. Er tauschte einen Blick mit Tayend.
    »Wollen wir hineingehen?«, flüsterte der Gelehrte.
    Dannyl runzelte die Stirn. »Ich gehe. Die Konstruktion könnte instabil sein.«
    Tayend machte ein Gesicht, als wolle er dagegen protestieren, schien sich dann aber anders zu besinnen. »Ich werde derweil weiter versuchen, diesen Text zu übersetzen.«
    »Ich komme zurück, sobald ich weiß, dass keine Gefahr droht.«
    »Das möchte ich dir auch geraten haben.«
    Nachdem Dannyl sich durch die Tür geschoben hatte, beschwor er eine Lichtkugel herauf und sandte sie voraus. Die Mauern waren vollkommen schmucklos. Zuerst musste er feine Kaskaden von Wurzeln und Faren-Weben aus dem Weg räumen, aber nach ungefähr zwanzig Schritten hatte er freie Bahn. Der Boden war leicht abschüssig, und die Luft wurde schnell kälter.
    Es gab keine Nebenflure. Die Decke war niedrig, und schon bald beschlich Dannyl ein vertrautes Unbehagen. Er zählte seine Schritte und war bei zweihundert angelangt, als die Mauern links und rechts von ihm endeten. Der Gang indes führte als schmaler Sims weiter in undurchdringliche Dunkelheit. Vorsichtig trat er auf diesen schmalen Felsgrat, bereit zu schweben, falls der Boden unter seinen Füßen nachgeben sollte. Das Echo seiner Schritte sagte ihm, dass es zu beiden Seiten tief hinunterging.
    Nach ungefähr zehn Schritten verbreiterte sich der Felsvorsprung zu einer kreisförmigen Plattform. Dannyl ließ seine Lichtkugel heller leuchten und sog scharf die Luft ein, als das Licht von einer glitzernden Kuppel zurückgeworfen wurde. Die Oberfläche funkelte und schimmerte, als sei sie bedeckt von ungezählten Edelsteinen.
    »Tayend!«, rief er. »Komm her, und sieh dir das an!« Dannyl drehte sich zu der schwarzen Öffnung des Ganges um, streckte seinen Willen aus und schuf auf der ganzen Länge des Tunnels kleine Lichtkugeln.
    Als er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm, wandte er sich um. Ein Bereich der Kuppel leuchtete heller als der Rest. Kleine Lichtrinnsale erschienen, die sich zitternd aufeinander zubewegten. Fasziniert beobachtete er, wie sie sich blitzschnell einander näherten. Es sah so aus wie der Schild der Arena, wenn man ihn getroffen hatte, nur dass der Vorgang hier zeitlich umgekehrt abzulaufen schien.
    Irgendein Instinkt warnte ihn, und er riss gerade noch rechtzeitig einen Schild hoch, um den Kraftstoß abzuwehren, der von der Kuppel ausgesandt wurde. Die Wucht dieses Stoßes entlockte ihm einen überraschten Aufschrei - und noch einen, als er einen weiteren Angriff von hinten spürte. Als er sich umdrehte, sah er einen zweiten Reigen magischer Macht, der sich wie ein Schwarm von Sternschnuppen im Gestein der Kuppel ausbreitete... und zwei weitere, die sich zu formen begannen.
    Er trat einen Schritt auf den Eingang des Tunnels zu und prallte gegen einen Schild, der ihm den Weg versperrte. Was geht hier vor! Wer tut das?
    Aber außer ihm war keiner hier. Nur Tayend. Dannyl blickte zu dem Tunnel hinüber, aber dort war niemand. Als weitere Angriffe erfolgten, hob er die Hände vor den Schild und sandte einen magischen Blitzschlag aus. Die undurchdringliche Barriere dieses Schildes hielt jedoch stand. Wenn er all seine Kraft zusammennahm, konnte er vielleicht … Aber er brauchte seine Energie, um den eigenen Schutzschild aufrechtzuerhalten.
    Panik stieg in ihm auf. Jeder Zauber ermüdete ihn weiter. Er hatte keine Ahnung, wie lange dieser Angriff andauern würde. Wenn er wartete, würde dieser Ort - diese Falle - ihn vielleicht töten.
    Denk nach!, befahl er sich. Die Angriffe von den Wänden zielten auf einen Punkt oberhalb des Zentrums der Plattform. Wenn er sich gegen den Schild presste, der ihm den Rückweg versperrte, würden die Angriffe ihn vielleicht verfehlen, wenn sein Schild zusammenbrach. Und wenn er seinen Schild sinken ließ und all seine Energie darauf verwandte, dieses Hindernis zu durchbrechen, würde es vielleicht fallen, bevor der nächste Angriff kam.
    Das war das Einzige, was ihm einfiel. Er hatte keine Zeit, sich eine bessere Strategie zurechtzulegen. Er schloss die Augen und drückte sich gegen den Schild, ohne auf das Brennen der Magie zu achten. Dann holte er tief Luft, senkte seinen Schild und griff im selben Moment mit aller Kraft

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