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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Übersetzer führte sie durch eine weitere Straße zu einem niedrigen Gebäude. »Das Gildehaus in Jebem«, verkündete er, als sie die Tür erreichten. »Ich werde euch hier allein lassen.«
    Der Mann verneigte sich und ging davon. Dannyl, der das Gebäude betrachtete, entdeckte an der Wand eine Tafel mit dem Symbol der Gilde. Davon abgesehen ähnelte das Gebäude allen anderen in der Stadt. Sie traten durch die geöffnete Tür in einen Raum mit einer niedrigen Decke. In der Nähe stand ein elynischer Magier.
    »Seid mir gegrüßt«, sagte er. »Ich bin Vaulen, der erste Botschafter der Gilde in Lonmar.« Der Mann war dünn und hatte graues Haar.
    Dannyl neigte den Kopf. »Dannyl, zweiter Botschafter der Gilde in Elyne.« Er deutete auf Tayend, der sich anmutig verbeugte. »Tayend von Tremmelin, Gelehrter der Großen Bibliothek und mein Assistent.«
    Vaulen nickte Tayend höflich zu und ließ den Blick zu seinem violetten Hemd hinunterwandern. »Willkommen in Jebem. Ich glaube, ich muss Euch warnen, Tayend von Tremmelin, dass die Menschen in Lonmar Bescheidenheit und Schlichtheit schätzen und bunte Kleidung missbilligen, wie modisch sie auch sein mag. Ich kann Euch einen guten Schneider empfehlen, der Euch für die Dauer Eures Aufenthalts einfachere Gewänder von ausgezeichneter Qualität anfertigen kann.«
    Dannyl hatte damit gerechnet, in den Augen des Gelehrten einen Schimmer von Rebellion aufblitzen zu sehen, aber Tayend neigte nur den Kopf. »Vielen Dank für Eure Warnung, Mylord. Ich werde diesen Schneider gleich morgen aufsuchen.«
    »Ich habe euch bereits eure Quartiere herrichten lassen«, fuhr Vaulen fort. »Nach der langen Reise werdet ihr euch gewiss ein wenig ausruhen wollen. Wir haben getrennte Bäder hier - die Diener werden euch den Weg zeigen. Danach wärt ihr mir sehr willkommen, wenn ihr das Abendessen mit mir einnehmen wollt.«
    Sie folgten einem Diener durch einen kurzen Flur. Der Mann deutete auf zwei offene Türen, verneigte sich und ließ sie allein. Tayend trat in einen der Räume und sah sich mit düsterer Miene um.
    Dannyl ging zögernd hinter ihm her. »Ist alles in Ordnung mit Euch?«
    Tayend schauderte. »Sie werden ihn hinrichten, nicht wahr? Wahrscheinlich ist es bereits passiert.«
    Dannyl war klar, dass er von dem Verurteilten sprach, und er nickte. »Wahrscheinlich.«
    »Wir können nichts dagegen tun. Ein fremdes Land, andere Gesetze.«
    »Bedauerlicherweise.«
    Tayend seufzte und ließ sich in einem Sessel nieder. »Ich möchte Euch Euer Abenteuer nicht verderben, Dannyl, aber ich habe schon jetzt eine ausgeprägte Abneigung gegen Lonmar.«
    Dannyl nickte. »Der Richtplatz war nicht gerade ein einladendes Erlebnis«, stimmte er ihm zu. »Aber ich möchte Lonmar nicht allzu schnell verurteilen. Das Land muss auch seine schönen Seiten haben. Wenn Ihr als Erstes die Hüttenviertel von Imardin zu Gesicht bekämet, würdet Ihr von Kyralia vielleicht auch nicht viel halten. Hoffentlich haben wir das Schlimmste bereits gesehen, so dass der Rest nur noch besser werden kann.«
    Tayend seufzte erneut, dann ging er zu seinem Koffer hinüber und öffnete ihn. »Ihr habt wahrscheinlich Recht. Ich werde versuchen, schlichtere Kleidung zu bekommen.«
    Dannyl lächelte müde. »Manchmal hat diese Uniform durchaus ihre Vorteile«, sagte er und zupfte am Ärmel seiner Robe. »Es mag langweilig sein, jeden Tag in die gleiche purpurne Robe zu schlüpfen, aber zumindest kann ich sie überall in den Verbündeten Ländern tragen.« Er trat an die Tür. »Falls ich Euch in den Bädern nicht sehen sollte, treffen wir uns beim Abendessen.«
    Ohne aufzublicken, hob Tayend die Hand zum Gruß und machte sich daran, die leuchtend bunten Gewänder in seinem Koffer zu begutachten.
    In seinem eigenen Zimmer dachte Dannyl über die vor ihm liegenden Wochen nach. Nachdem er sich seiner diplomatischen Pflichten in der Stadt entledigt hatte, würden sie im Zuge ihrer Nachforschungen dem Prächtigen Tempel einen Besuch abstatten. Der Tempel war angeblich ein Ort von ungewöhnlicher Schönheit, aber er war auch das Zentrum der strengen Magha-Religion, die die Menschen so grausam bestrafte, wie er es kurz zuvor gesehen hatte. Plötzlich war ihm die Freude an dem geplanten Ausflug gründlich vergangen.
    Dennoch würden sie dort vielleicht Informationen über alte Magie finden. Nachdem er einen Monat lang in der Enge eines Schiffes gelebt hatte, war er dankbar dafür, seine Beine und seinen Geist wieder ausstrecken zu

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