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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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zeigte auf zwei Heiler, die langsam durch die Gärten schlenderten. »Die Heiler tragen Grün. Um die Heilkunst ausüben zu können, muss man mehr lernen als nur die magischen Methoden, mit denen man Verletzungen und Krankheiten kuriert. Ein Heiler muss außerdem über genaue Kenntnisse sämtlicher Heilmittel verfügen, was die Heilkunst zu einer Disziplin macht, der man sein ganzes Leben widmen muss.«
    Als er Sonea ansah, bemerkte er das Interesse, das in ihren Augen aufgeflackert war.
    »Die Krieger tragen Rot«, fuhr er fort, »und sie studieren Strategie und die verschiedenen Methoden, wie man in einer Schlacht Magie einsetzen kann. Einige von ihnen üben sich außerdem in den traditionellen Formen des Kampfes und des Schwerterspiels.«
    Er deutete auf seine eigenen Roben. »Purpur steht für Alchemie, und darunter fällt so ziemlich alles andere, was man mit Magie tun kann. Die Alchemie schließt Chemie, Mathematik, Architektur und viele andere Bereiche ein.«
    Sonea nickte langsam. »Was ist mit den braunen Roben?«
    »Die werden von Novizen getragen.« Er zeigte auf zwei Jungen draußen im Garten. »Siehst du, dass ihre Roben nur bis zum Oberschenkel reichen?« Sonea nickte. »Erst nach ihrem Abschluss bekommen sie volle Roben, und bis dahin haben sie sich entschieden, welcher Disziplin sie folgen wollen.«
    »Was ist, wenn sie mehr als eine Disziplin erlernen wollen?«
    Rothen kicherte. »Dafür bleibt einfach nicht genug Zeit.«
    »Wie lange dauert das Studium?«
    »Das kommt darauf an, wie lange sie brauchen, um die notwendigen Fähigkeiten zu erwerben. Im Allgemeinen sind es fünf Jahre.«
    »Und was ist mit dem da?«, fragte Sonea und zeigte auf einen Mann draußen. »Er trägt einen andersfarbigen Gürtel.«
    Rothen folgte ihrem Blick und bemerkte Lord Balkan, der unter dem Fenster vorbeiging. Auf seinem kantigen Gesicht lag ein konzentrierter Ausdruck, als grüble er über ein schwieriges Problem nach.
    »Ah, du bist eine gute Beobachterin.« Rothen lächelte anerkennend. »Die Schärpe ist schwarz. Das bedeutet, dass der Mann, den du da siehst, der Dekan, das heißt das Oberhaupt, der von ihm erwählten Disziplin ist.«
    »Das Oberhaupt der Krieger.« Sonea betrachtete Rothens Robe, und ihre Augen wurden schmal. »Welche Art von Alchemie studiert Ihr?«
    »Die Chemie. Außerdem unterrichte ich dieses Fach.«
    »Was ist das?«
    Er dachte kurz darüber nach, wie er ihr sein Fach so erklären konnte, dass sie es verstehen würde. »Wir arbeiten mit verschiedenen Substanzen: mit Flüssigkeiten, mit festen Stoffen und mit Gasen. Diese Substanzen vermischen wir, oder wir erhitzen sie, oder wir setzen sie irgendwelchen anderen Einflüssen aus und beobachten, was geschieht.«
    Sonea runzelte die Stirn. »Warum?«
    Rothen breitete die Hände aus. »Um festzustellen, ob wir irgendetwas Nützliches dabei herausfinden können.«
    Sonea zog die Augenbrauen hoch. »Welche nützlichen Dinge habt Ihr denn bisher herausgefunden?«
    »Ich selbst oder die Chemiker der Gilde?«
    »Ihr selbst.«
    Er lachte. »Nicht viel! Man könnte mich wohl als einen gescheiterten Alchemisten bezeichnen, aber im Laufe der Zeit habe ich eine wichtige Entdeckung gemacht.«
    Sonea zog erneut die Brauen hoch. »Und die wäre?«
    »Dass ich ein sehr guter Lehrer bin.« Er wandte sich vom Fenster ab und blickte zum Bücherregal hinüber. »Wenn du es mir erlaubst, könnte ich dir helfen, deine Fähigkeiten im Lesen zu verbessern. Hättest du Lust, heute Nachmittag daran zu arbeiten?«
    Sie sah ihn lange an, und ihr Gesichtsausdruck war zurückhaltend und nachdenklich. Schließlich nickte sie steif. »Was sollte ich Eurer Meinung nach als Erstes lesen?«
    Rothen trat vor das Bücherregal und ließ den Blick über die verschiedenen Bände wandern. Er brauchte etwas, das leicht zu lesen war, das aber dennoch das Interesse des Mädchens wach halten würde. Schließlich griff er nach einem Buch und blätterte darin.
    Sie war williger, als er erwartet hatte. Ihre Neugier war stark ausgeprägt, und ihre Fähigkeit zu lesen sowie ihr Interesse an seinen Büchern waren Vorteile, mit denen er nicht gerechnet hatte. Beides ließ darauf schließen, dass sie sich wahrscheinlich recht gut an ein Leben in der Universität würde gewöhnen können.
    Jetzt brauchte er sie also nur noch davon zu überzeugen, dass die Gilde nicht so schlecht war, wie sie glaubte.
    Dannyl lächelte seinen Freund an. Seit er an diesem Abend mit Yaldin und seiner Frau

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