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Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Titel: Die Gilde von Shandar: Die Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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noch mehr sein, fand sie.
    »Danar? Kannst du mich hören? Ich bin es, Femke. Du bist in Sicherheit. Du hast es zum Gästequartier geschafft. Was ist geschehen? Was fehlt dir?«
    Femke ratterte die Fragen hervor, doch sie schaffte es, keine Panik in ihrer Stimme anklingen zu lassen. Danar zeigte leichte Reaktionen. Seine Augen, die er immer noch weit aufgerissen hatte, richteten sich kurz auf sie, und er lächelte, als er sie erkannte.
    »Femke. Shand sei Dank!«, murmelte er undeutlich. Seine Stimme klang schwach und verzerrt. »Shalidar … Gift … Nepthis … brauche Gegengift …«
    »Nephtis!«, rief Femke entsetzt. »Wann war das? Wie viel?«
    »Weiß nicht«, stieß Danar hervor und zwinkerte langsam. »Bin so schnell gerannt, wie ich konnte …«
    »Verdammt, Danar! Weißt du denn gar nichts?«, rief Femke aufgeregt. »Durch das Rennen zirkuliert dein Blut schneller in deinem Körper und das Gift verteilt sich schneller. Reynik, wir brauchen eiligst das Gegengift. Nephtis ist ein tödliches Gift. Danar hat nicht viel Zeit.«
    »Woher kriegen wir denn ein Gegengift für Nephtis«, fragte Reynik verzweifelt. »Ich kann ja schlecht zur Krankenstation gehen und danach fragen. Außerdem habe ich noch nie davon gehört. Gibt es das Gegenmittel in der Krankenstation des Palastes? Dann könnte ich versuchen, es zu stehlen, aber ich bin kein Dieb. Man würde mich sicher erwischen.«
    »Ich habe das Gegengift«, wehrte Femke ab. »Es ist in meinem kleinen Handkoffer.«
    »Warum sitzen wir dann noch einfach so rum! Wo ist der Koffer, ich hole es?«
    »Der ist bei den anderen Sachen, die man mit der Botschafterin Femke in Verbindung bringen könnte – bei den Sachen, die ich in der Taverne gelassen habe.«
    Reynik sah Femke mit blankem Entsetzen an.
    »Aber das ist doch in der Unterstadt! Das schaffe ich nie rechtzeitig hin und wieder zurück!«
    »Es ist seine einzige Chance, Reynik, wenn wir nicht einfach hier sitzen wollen und zusehen, wie er stirbt.«
    Femkes Gesicht wirkte von einem inneren Kampf zerrissen, dessen Ausmaß Reynik sich nicht vorstellen konnte. Das Schuldgefühl in ihren Augen rührte ihn. Er nickte und biss entschlossen die Zähne zusammen.
    »Ich bin so schnell wie möglich wieder da«, versprach er.
    »Reynik!«
    »Ja?«
    »Sei vorsichtig. Die Wachen haben letzte Nacht Ennas erschossen. Er ist tot«, erzählte ihm Femke. Ihre Stimme klang flach, weil sie versuchte, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten.
    Reynik antwortete nicht, aber Femke wusste, dass ihn die Neuigkeiten schwer trafen. Alles lief schief, und es schien kaum etwas zu geben, was sie dagegen unternehmen konnten. Reynik sah Lord Danar an und bemerkte seinen flachen Atem und das blasse Gesicht. Er war jung und kräftig, doch Reynik konnte sehen, dass das Nephtis bereits in seinem Organismus war. Reynik kannte das Gift nicht, aber das musste er auch nicht. Femkes Gesicht sagte ihm alles, was er wissen musste. Es bestand wenig Hoffnung. Er wollte Femke nicht mit dem Unausweichlichen allein lassen, aber er hatte keine Wahl.
    Er umarmte Femke schnell und kräftig. »Sei stark«, sagte er einfach.
    »Sei schnell«, erwiderte sie dankbar.
    Reynik rannte zur Tür, sah sich draußen kurz um und verschwand dann im Laufschritt. Danar stöhnte vor Schmerz auf. Sein Gesicht war schweißgebadet und so blass, dass es fast grün wirkte.
    »Ganz ruhig, Danar«, sagte sie leise und strich ihm mit den Fingern über die Stirn. »Es wird alles wieder gut. Hier, trink etwas Wasser. Das tut dir gut.«
    »Ich werde doch nicht sterben, oder?«, flüsterte Danar kaum hörbar.
    »Nein, du wirst nicht sterben. Reynik holt das Gegengift. Du wirst wieder gesund«, antwortete sie und goss ihm ein Glas Wasser aus dem Krug auf dem Tisch ein. Ihre Worte klangen tapfer, aber ihrer Stimme fehlte die Überzeugung. Danar erkannte es sofort.
    »Gut«, sagte er und verzog die Lippen zu einem ironischen Lächeln. »Es hätte mich auch geärgert, so weit gekommen zu sein, nur um zu sterben, bevor ich dich erobert habe.«
    Femke hob seinen Kopf an und führte das Glas an seine Lippen, damit er trinken konnte. Trotz ihrer Bemühungen, die Tränen zu unterdrücken, stieg ihr die Feuchtigkeit in die Augen.
    »Das ist unmöglich«, scherzte sie mit belegter Stimme. »Du bist Lord Danar – unglaublich gut aussehend und unwiderstehlich für Frauen. Du hast mich doch schon längst erobert, Danar. Ich bin nur viel zu dickköpfig gewesen und viel zu sehr damit beschäftigt, Shalidar

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