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Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Titel: Die Gilde von Shandar: Die Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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festzunageln, als dass ich es zugegeben hätte.«
    Sobald sie es aussprach, erkannte sie, dass die Worte, auch wenn sie sie nur gesagt hatte, damit er sich besser fühlte, wahr waren. Danar hatte ihr Herz gewonnen. Liebe hatte in ihrem Leben nie eine Rolle gespielt, und doch gab es hier einen Mann, der sie in seinen Bann gezogen hatte. Danar hatte eine Hartnäckigkeit an den Tag gelegt, um sie zu erobern, wie sie es noch nie erlebt hatte und auch nie von jemandem erwartet hätte. Hier war ein Mann, den sie, wie sie jetzt erkannte, hätte lieben können, und nun starb er vor ihren Augen. Noch nie zuvor war das Leben so hart gewesen.
    »Das sagst du nur so, aber ich danke dir trotzdem«, antwortete Danar und lächelte mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    »Nein, Danar, das sage ich nicht nur so. Ich meine es wirklich«, schluchzte Femke, die endgültig die Beherrschung verlor. Die Tränen strömten über ihre Wangen. Sie stellte das Wasserglas auf den Tisch, neigte sich über ihn und küsste ihn liebevoll. Ihr Kuss dauerte eine ganze Weile, und als sich ihre Lippen schließlich voneinander lösten, legte Femke sanft den Kopf auf seine Brust. Sie konnte ihm nicht mehr ins Gesicht sehen.
    »Unglaublich gut aussehend und unwiderstehlich, ja? Das gefällt mir, aber du hast charmant, witzig, elegant und so weiter nicht erwähnt«, scherzte er, mühsam die Worte hervorstoßend.
    Femke konnte nicht antworten. Ihr Hals schien geschwollen und ihr drehte sich der Magen um. Die Tränen wollten nicht aufhören, ihr übers Gesicht zu laufen, und so presste sie nur die Wange gegen seine Brust und hoffte verzweifelt, dass er so lange durchhalten würde, bis sie das Gegengift bekam.
    »Femke, hör zu«, sagte Danar plötzlich. Seine Stimme klang etwas kräftiger und sein Tonfall war nicht mehr scherzhaft, sondern ernst. »Shalidar hat mir eine Nachricht für dich mitgegeben, die dir nicht gefallen wird.«
    »Was hat er denn gesagt?«, krächzte Femke, ohne sich zu rühren.
    »Er sagte, du sollst zum König gehen. Er will, dass du die Verantwortung für die Morde an Anton und Dreban übernimmst. Wenn du das tust und dich nicht mehr in seine Angelegenheiten einmischst, verspricht er, die Entscheidung des Gerichtes zu akzeptieren.«
    »Sonst noch was?«, fragte Femke leise.
    »Er sagte, er würde dich bis ans Ende der Welt jagen und dich töten, wenn du nicht tust, was er sagt.«
    »Oh, von mir aus.«
    »Femke!«, protestierte Danar. »Er meint es ernst! Er wird dich töten und ich …«
    »Psst! Bitte Danar, sei still! Bleib ruhig! Ich weiß, dass er es ernst meint. Ich wollte dich nicht aufregen. In letzter Zeit ist mir Sarkasmus fast zur zweiten Natur geworden. Wir werden uns mit Shalidar befassen, wenn du dich erholt hast. Jetzt konzentrier dich darauf, ruhig zu bleiben. Nur so kannst du die Wirkung des Giftes aufhalten. Du musst durchhalten, bis Reynik wiederkommt.«
    »Ich habe ihm nichts erzählt, Femke.«
    »Was hast du ihm nicht erzählt, mein Lieber?«, fragte Femke sanft.
    »Über den Plan – den ganzen Plan. Er weiß nicht …«
    »Psst! Das ist wunderbar. Vergiss den Plan mal für eine Weile. Konzentrier dich darauf, ruhig zu bleiben. Bitte tu, was ich dir sage. Ich will dich nicht verlieren.«
    Femke spürte, wie Danar sich auf dem Sofa langsam entspannte. Sein Atem begann, flach und regelmäßig zu werden. Allmählich trockneten Femkes Tränen, während sie sich auf das Heben und Senken seiner Brust konzentrierte und zu jeder Gottheit, die zuhören mochte, betete, dass Reynik das Gegenmittel fand und schnell zurückkehrte. Religion hatte in ihrem Leben nie eine Rolle gespielt, da sie sie immer als eine Krücke für schwache Menschen betrachtet hatte, aber im Augenblick war sie so verzweifelt, dass sie bereit war, alles zu versuchen und auf ein Wunder zu hoffen.
    Die Zeit verging mit der schrecklichen Lethargie eines Todesmarsches. Die Minuten schleppten sich dahin, als ob sie sich weigerten, Geschichte zu werden. Femkes Gedanken schweiften umher. Die Wärme von Danars Brust an ihrem Gesicht entführte sie an glücklichere Orte – an die friedliche Ruhe eines einfachen Hauses auf dem Lande ohne Sorgen um Spione, gefährliche Missionen oder Auftragsmörder.
    Nach einer Weile versuchte sie zu berechnen, wo Reynik wohl sein mochte. War er die Straßen zur Taverne hinuntergerannt? Oder hatte er versucht, ein Pferd zu finden, das er nehmen konnte? Würden seine Bekannten bei der königlichen Garde ihm ein Pferd zur Verfügung

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