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Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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den Kopf, während er ihre schmalen Hüften betrachtete.
    »König Halaravilli ben-Jair wird für mich bezahlen!«, rief Rani, und es freute sie, den Sklavenhändler erbleichen zu sehen. »Der König wird es vergüten, wenn ich sicher zu ihm zurückgebracht werde. Er wird für mich bezahlen, und für meine Gefährtin Mair und auch für Crestman. Und er wird für jedes einzelne der Kinder bezahlen, die Ihr auf dieser stinkenden Badewanne festhaltet.«
    Die Belustigung in Teleos’ Augen wurde von einem finsteren Ausdruck ersetzt. »Es gibt keinen Grund, mein Schiff zu beschimpfen.«
    »König Halaravilli könnte dieses Schiff zehnmal kaufen, bevor die Sonne aufgeht.«
    »Ja, jeder König kann mehr ausgeben als ein armer, hart arbeitender Seemann. Aber woher soll ich wissen, ob er für dich bezahlen wird? Ein weiser Mann hortet sein Gold.«
    »Ein weiser Mann kennt den Wert der Waren, bevor er bietet, und er gibt das aus, was für ihre Erlangung angemessen ist.«
    »Woher soll ich wissen, dass du diese ganze Geschichte nicht erfunden hast?« Teleos wischte sich erneut übers Gesicht. »Woher soll ich wissen, dass du nicht irgendein Gossenabschaum bist, zum Kleinen Heer gekommen, weil du gerne für eine Horde geile Jungen die Beine breit machst.«
    Crestman stieß einen erstickten Laut aus, und seine Hand zuckte zu der Stelle, wo sein Schwert gehangen hätte. Rani strich jedoch nur mit den Fingern über seinen Ärmel und warf Mair einen Blick zu. Das Unberührbaren-Mädchen verstand die unausgesprochene Botschaft und trat näher an Crestmans andere Seite, beugte sich zu dem Hauptmann, um ihm beruhigende Worte zuzuflüstern.
    Rani musste einmal schlucken, bevor sie sich sicher war, dass ihre Stimme gelassen klingen würde. Als sie sprach, beherrschte sie die Sachlichkeit des Händlers ebenfalls. »Nennt Euren Preis, Beschaffer.« Nun war Teleos an der Reihe, sich mit einer Antwort schwerzutun. »Nennt Euren Preis für mich. Für mich und für Crestman, für Mair und das übrige Kleine Heer.«
    »Sechshundert Goldbarren.«
    Rani sperrte den Mund auf, denn auf eine solche Summe war sie vollkommen unvorbereitet. Bevor sie auch nur an ein Gegengebot denken konnte, zeterte Mair: »Das ist lächerlich! Ihr solltet nur vier Goldbarren für die gesamte Schiffsladung Sklaven bekommen!«
    Teleos gönnte dem Unberührbaren-Mädchen kaum einen Blick. »Mein Leben stand nicht auf dem Spiel, als ich über eine Schiffsladung Sklaven verhandelte. Wenn König Sin Hazar von meinem Versagen erfährt, wird mein Leben nichts mehr wert sein. Nicht in Amanthia und nicht in irgendeinem Hafen jenseits des Meeres. Er würde mich noch vor dem Frühjahr töten lassen.«
    Rani rang darum, diesem Argument etwas entgegenzusetzen. Sechshundert Barren… Sie war darauf vorbereitet gewesen, Hals Schatzkammer übergeben zu müssen, darauf vorbereitet gewesen, den König dazu zu verpflichten, auch einen unvernünftigen Preis für ihre Freilassung zu bezahlen, für sie und die übrigen Kinder. Aber sechshundert Barren… Hal würde von seinem Volk Steuern verlangen müssen. Er würde Schulden von seinen Adligen eintreiben müssen. Sechshundert Barren würden Hals Schatzkammer leeren und seine gesamte Herrschaft lähmen.
    »Drei Barren für jeden von uns dreien«, sagte sie schließlich, »der Rest des Heers inbegriffen. Das ist mehr als doppelt so viel wie das, was Ihr zu verdienen erwartetet, und Ihr müsst die Überquerung des Meeres nicht vollenden.«
    »Neun? Du musst mich für einen Narren halten. Bringt diese Kinder in ihre Kojen zurück.« Teleos gab seinen Wächtern ein Zeichen und wandte sich einem Stapel Briefen auf Pergament zu.
    »Dann weitere neun für das übrige Kleine Heer.«
    »Achtzehn Goldbarren. Und mein Leben in der Schwebe.«
    Crestman trat vor, bevor Rani antworten konnte. »Achtzehn Goldbarren, wo Ihr ansonsten vier bekommen hättet, Ihr Bastard. Achtzehn Goldbarren, und mein Heer greift Eure Leute nicht an.«
    Teleos gewährte Crestman kaum einen Blick und richtete seine Worte an Rani. »Fünfzig Barren.«
    »Fünfundzwanzig.«
    »Fünfundzwanzig.« Der Sklavenhändler nickte. »Und das Kleine Heer bleibt an Bord, bis ihr mit meiner Bezahlung zurückkehrt.«
    Crestman platzte heraus: »Ihr könnt nicht einhundertfünfzig Kinder als Geiseln halten!«
    »Sprich mit deiner Kameradin, Junge.«
    Crestman warf Rani einen raschen Blick zu, aber sie nickte nur. Der Sklavenhändler schützte seine Investition wie jeder gute Händler. Sie

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