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Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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ließ ihre Stimme so kalt wie Goldmünzen klingen. »Wir werden Euch das Geld bei Neumond bringen.«
    Der Sklavenhändler lachte. »Bei Neumond! Bei Neumond wird Sin Hazar meine Haut über die Tore Amanths strecken lassen! Bei Neumond wird das Meer zu rau sein, um nach Liantine auszulaufen. Ich könnte meine Verluste keinesfalls wieder einbringen, das Heer keinesfalls nach Liantine bringen, wenn ihr versagt. Ihr habt meine Bezahlung bei Mondaufgang des Tages, an dem wir in den Hafen einlaufen, oder ich fahre aufs Meer zurück mit dem gesamten Kleinen Heer.«
    Crestman protestierte, bevor Rani eine angemessene Antwort ersinnen konnte. »Wir müssen König Halaravilli suchen! Er könnte überall zwischen dem Schwanenschloss und Amanth sein!«
    »Gerüchten nach befindet er sich nur eine Tagesreise von der Stadt entfernt. Ihr solltet am besten auf der Ebene von Amanth nach ihm suchen.«
    Teleos machte ihnen unmögliche Vorgaben, erkannte Rani. Sie mussten es vermeiden, von den Amanthianern gefangen genommen zu werden. Sie mussten Hal finden. Sie mussten den König von Morenia davon überzeugen, riesige Summen Gold zu bezahlen, um ein Heer zu befreien, das dazu ausgebildet wurde, ihn anzugreifen. »Wir werden eine Woche brauchen«, sagte sie.
    »Eine Nacht.«
    »Zwei.«
    »Eine. Mein Schiff ist wohlbekannt. Sobald man uns erblickt, werden sich Sin Hazars Löwen auf uns stürzen wie Geier auf einen Kadaver. Wir können uns nur eine Nacht verborgen halten, wenn wir einen Hafen nahe Amanth anlaufen.«
    Eine Nacht. Das würden sie niemals schaffen. In der Zeit konnten sie Hal niemals finden und mit dem von Teleos geforderten Gold zurückkehren. Sie würden wahrscheinlich nicht einmal mit einem königlichen Unterpfand zurückkehren können. Rani nickte jedoch, als akzeptiere sie Teleos’ Erklärung. »Dann werden wir einen Vierten brauchen, um uns zu helfen. Wir brauchen den Jungen, der Monny genannt wird.«
    Rani bemerkte, dass Crestman sie seltsam ansah, aber dann nickte er ebenfalls. Er begriff, dass sie scheitern würden. Er wusste, dass das Kleine Heer verwirkt wäre. Wenigstens Monny sollte die Überfahrt nach Liantine erspart bleiben. Ihm sollte ein Leben als Sklave erspart bleiben.
    Teleos vollführte ein Handzeichen. »Eine Nacht. Wenn wir euch bis Sonnenaufgang nicht sehen, lichten wir den Anker und laufen ostwärts.«
    Schließlich sprach Crestman. »Und wir brauchen auch das Fluggerät. Um die Aufmerksamkeit der Morenianer zu erringen.«
    »Das Flug…?« Der Sklavenhändler brach seinen ungläubigen Ausruf ab und schürzte in seinem glänzenden Bart die Lippen. »Gut.« Er zuckte die Achseln und spreizte die Hände, um seine Großzügigkeit anzuzeigen. »Und das Fluggerät.«
    Rani nickte und bemühte sich, nicht an all die Kinder zu denken, die sich unter Deck zusammenkauerten. Sie bemühte sich, nicht an die Mädchen zu denken, die ihre Soldaten gerade jetzt dafür belohnten, dass sie sich gegen ihre amanthianischen Wächter erhoben hatten. Sie bemühte sich, nicht an die Lügen zu denken, die sie diesen Mädchen erzählt hatte, die Geschichten, die sie erfunden hatte, um das Schiff mit dem geringsten Blutvergießen wieder zum Anlanden zu bringen.
    Wahrscheinlich waren alle ihre Manipulationen umsonst gewesen. Suditha, Landur, all die anderen Kinder… Wenn Rani nicht das Unmögliche gelang, wenn sie Hal nicht finden und ihn davon überzeugen konnte, Teleos’ Wuchergeld zu bezahlen, würde das Kleine Heer nach Liantine zurückverfrachtet.
    Dennoch hatten sie jetzt eine gewisse Chance, einen einzigen Hoffnungsstrahl.
    Crestman und Teleos besiegelten den Handel mit einem Handschlag, und die drei Kinder wurden aus der Kajüte geleitet. Mair warf einen Blick auf Ranis Gesicht und eilte unter Deck. Das Unberührbaren-Mädchen würde dem Kleinen Heer berichten, was geschehen war. Sie würde ihnen erzählen, dass das Schiff wenden würde, dass sie zu König Sin Hazar zurückeilen würden. Sie würde ihnen sagen, dass Rani und Crestman erfolgreich gewesen waren.
    Bevor Rani ihrer Freundin folgen konnte, ergriff Crestman ihren Arm. Er wandte mit seiner freien Hand ihr Gesicht, so dass ihr das Mondlicht in die Augen schien. »Es ist nicht leicht zu tun, was du dort drinnen getan hast.«
    »Was habe ich getan? Ich habe einen Handel abgeschlossen.«
    »Ja. Du hast mit Kinderleben gehandelt. Du hast gehandelt, um uns vier zu retten, auch wenn die Währung, in der du bezahlt hast, Kinderleben waren.«
    Rani schluckte

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