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Die Gilden von Morenia 03 - Die Wanderjahre der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 03 - Die Wanderjahre der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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»Was für ein unsinniges Geschwätz ist das?«
    »Mehr wissen wir nicht über das letztendliche Ziel der Gefolgschaft.« Hal seufzte, aber Rani fragte sich, ob er mehr Informationen besaß. War es ihm gelungen, in Glairs gut geschützten Sicherheitskern vorzudringen?
    Sie konnte nicht danach fragen. Er würde es ihr sagen, wenn er wollte, dass sie es erführe. Wenn er ihr so weit vertraute.
    Sie sagte: »Es ist ein gutes Zeichen, dass sie uns heute mit einbezogen haben. Dartulamino hätte Befehl erteilen können, dass wir nichts von dem Treffen erfahren.«
    Mair antwortete prompt: »Wir sind vollwertige Mitglieder der Gefolgschaft. Sie mussten uns mit einbeziehen.«
    Hal schüttelte den Kopf. »Sie hätten später behaupten können, sie hätten Boten geschickt. Sie hätten argumentieren können, sie hätten uns im Palast nicht erreicht, und es wäre vollkommen gerechtfertigt gewesen, ohne uns weiterzumachen.«
    »Es hätte nicht funktioniert«, beharrte Mair. »Wir kennen andere Gefolgsleute. Wir haben Verbündete in der Gefolgschaft: – einige recht stark. Wir hätten es von Borin oder einem anderen Freund erfahren.«
    Rani sagte: »Wir haben keinen Grund zu glauben, dass die Gefolgschaft gegen uns arbeitet. Sie haben Tasuntimanu verurteilt, als er Hal angriff. Sie haben Hal ungestört herrschen lassen.«
    »Herrschen lassen«, sagte Hal verbittert, und Rani fragte sich erneut, ob er weiteren Zugriff auf Informationen über die Gefolgschaft hatte, irgendeinen persönlichen Grund, Dartulaminos kirchliche Ernennung als Bedrohung aufzufassen. Hal fuhr fort: »Ich habe erwartet zu hören, wie sie meine Reise nach Liantine kontrollieren wollen.«
    Rani antwortete, bevor sie bei Liantine verweilen konnte, bevor ihre Gedanken zu dem zweifachen Schmerz wegen des Kleinen Heers und Prinzessin Berylina abwandern konnten. Ihr Ungestüm fühlte sich wild und verwegen an. »Was wollt Ihr damit sagen? Seid Ihr bereit, mit der Gefolgschaft zu brechen, jetzt wo Dartulamino diese neue Macht innehat?«
    Hal schüttelte langsam den Kopf. »Nein. Wir waren zuvor einer Meinung, und es hat sich im Kern nichts geändert. Es ist besser, in der Gefolgschaft zu bleiben. Es ist besser zu wissen, was sie plant. Wir sind wie Ringer, die ihre Gegner festhalten, um zu erkennen, was sie beabsichtigen. Es ist gut, diese heutige Mitteilung zu haben, gut zu wissen, dass Dartulamino der Heilige Vater wird.« Er hielt einen Moment inne und fügte dann hinzu: »Ich sammele Kraft. Ich werde meine Bemühungen einbringen, wenn es an der Zeit ist.«
    Rani nickte. Seine Bemühungen einbringen. Es war sinnvoll, dass Hal in die Richtung zu gehen beabsichtigte, Kontrolle über die Gefolgschaft zu erlangen. Er war immerhin ein Adliger. Sie erkannte das Muster von Hals Strategie. Ihre Stimme wurde ganz ruhig. »Und? Was ändert sich also durch unser Wissen? Gibt es irgendeinen Grund, sich von Liantine fernzuhalten?«
    Hals Kiefer mahlte, und sie fragte sich, welche Sätze er erprobte, welche Worte er verwarf. Letztendlich schüttelte er den Kopf und zuckte niedergeschlagen die Achseln. »Ich habe keine Wahl. Ich habe mich verpflichtet, das Kleine Heer zu finden, und versprochen, Prinzessin Berylina zu treffen.« Er schluckte schwer. »Ihre Mitgift ist wichtiger denn je zuvor. Ich muss mich von meiner Schuld gegenüber der Kirche befreien. Dartulamino darf mich nicht besitzen – weder als Heiliger Vater noch als Mitglied der Gefolgschaft.« Schließlich begegnete Hal ihrem Blick. »Rani Händlerin, ich weiß nur von einer Sache, die meine Mission in Liantine unterstützen könnte.«
    »Was?« Rani gelang kaum ein Flüstern.
    »Komm mit mir nach Liantine. Verhandele für mich mit König Teheboth.«
    Die Bitte traf Rani wie ein Schlag in den Magen, noch während sie darum rang, eine unbeteiligte Miene aufzusetzen. Natürlich musste Hal seinen Verpflichtungen nachkommen. Natürlich musste er das Kleine Heer finden. Natürlich musste er einen Erben zeugen. Natürlich brauchte er an allen diesen Fronten ruhigen, klaren Rat.
    Mair rettete Rani davor, nach einer Antwort suchen zu müssen. »Ihr braucht Morenias beste Unterhändlerin, um einen Vertrag mit Berylina anzustreben? Ist sie nicht das Mädchen mit den Hasenzähnen?«
    »Die Gerüchte über ihr Erscheinungsbild übertreiben«, sagte Hal mit angespanntem Kiefer. Rani sah wie aus weiter Ferne, wie sich Hal von Mair abwandte und nach ihrer Hand griff, sie in seine nahm. »Bitte, Rani. Ich brauche dich in Liantine

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