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Die Gilden von Morenia 03 - Die Wanderjahre der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 03 - Die Wanderjahre der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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Problem, Rai.«
    »Was?«
    »Wie willst du die Spinnen bekommen? Wie willst du die Bäume bekommen?«
    »Ich werde daran arbeiten. Ich bin eine Händlerin. Ich werde herausfinden, wie ich an die Waren komme.«
    »All das, nur um Glairs Forderungen zu erfüllen?« Mairs Skepsis war eindeutig, auch wenn sich ihr Gesicht in der Dunkelheit verlor.
    »Welche Wahl haben wir? Hal ist entschlossen, sich innerhalb der Gefolgschaft zu behaupten, und sie haben ihm die perfekte Gelegenheit geboten. Vielleicht will Glair doch nicht Dartulamino als ihren Nachfolger sehen.«
    »Rai, du hast keine Ahnung, was Glair will! Vielleicht wollen Glair und Dartulamino den König mit dieser letzten Forderung gemeinsam ruinieren.«
    »Dann haben sie sich verrechnet.« Ranis Stimme klang fest, loyal.
    Mair wartete lange Zeit, bevor sie fragte: »Glaubst du, sie sind hier vertreten, Rai? Die Gefolgschaft, in Liantine?«
    »Das muss so sein. Sie haben ihre Finger in jedem Königreich. Ich könnte Flarissa fragen.«
    »Das darfst du nicht tun!«, rief Mair aus. »Du darfst ihr nichts von der Gefolgschaft erzählen!«
    »Ich werde ihr nichts erzählen«, erwiderte Rani. »Ich werde sie fragen. Ich werde einfach sehen, was Flarissa weiß.«
    »Was Flarissa worüber weiß?« Die Stimme klang in der Dunkelheit laut und männlich und kam vollkommen unerwartet. Rani rappelte sich hoch und wirbelte zu dem Eindringling herum. Tovin sah die Mädchen stirnrunzelnd an, während er den Schutz an der Laterne weiter öffnete, die er bei sich trug.
    »Tovin!«, rief Rani aus. Wie viel hatte der Gaukler belauscht?
    »Wonach wolltest du meine Mutter fragen?«
    »Glas«, improvisierte Rani. »Ich möchte wissen, wo Ihr das Glas für Eure Paneele herbekommt. Ich möchte wissen, mit wem Ihr Handel betreibt.«
    Tovin sah sie unverwandt an, wobei seine kupferfarbenen Augen das warme Laternenlicht reflektierten. Ein leichtes Lächeln verzog seine Mundwinkel, und er wölbte wie ungläubig die Augenbrauen. »Dann ist Flarissa nicht die Person, mit der du sprechen solltest. Ich gestalte die Glasschirme.«
    »Dann möchte ich vermutlich gerne mit Euch sprechen«, improvisierte sie weiterhin. »Ich würde Euch gerne bei der Arbeit zusehen.«
    »Ja«, sagte er und nickte. »Aber möchtest du nicht vorher lieber etwas essen? Das Treffen ist für heute endlich beendet. Flarissa hat mich geschickt, um euch zum Essen zurückzubringen.«
    Die drei gingen zum Hauptlager zurück. Rani konnte sehen, dass am Rande der Ansiedlung von den letzten Gauklern, denjenigen, die zu spät gekommen waren, noch mehr Zelte errichtet wurden. Nun umgaben Wagen das gesamte Lager, Menschen riefen einander zu und begrüßten alte Freunde gut gelaunt mit Scherzen. Aufregung lag in der Luft, während Kinder zwischen den Zelten umhertobten.
    Herdfeuer sandten einen köstlichen Duft aus, und viele Gaukler kauerten bereits über Schalen mit Eintopf und Stücken frisch gebackenem Brot. Der Grünwein floss großzügig. Zahlreiche Fässer waren angebrochen. Tovin fand rasch Lederbecher für die Mädchen, und Rani erkannte zum ersten Mal, dass ihr die Schärfe des Getränks in ihrer Kehle gefiel. Es roch scharf und rein, und sie trank in großen Schlucken. Sie holte sich auch eine Schale Eintopfund wanderte auf eine Behelfsbühne zu.
    Eine Gruppe Gaukler übte Mairs Seiltricks. Sie verstärkten die Herausforderung noch, indem sie flatternde Bänder hielten und ihre Körper zu unmöglichen Haltungen verbogen, wenn sie aus den Spinnenseideseilen heraussprangen. Sie forderten Mair auf, sich ihnen anzuschließen. Das Unberührbaren-Mädchen lehnte zunächst ab, ließ sich dann aber wieder beschwatzen, obwohl sie sich das wunde Handgelenk hielt.
    »Deine Freundin sollte auf ihren Arm aufpassen.«
    »Tovin!«
    »Ja«, sagte er und grinste wölfisch.
    »Ihr solltet Euch nicht an Leute heranschleichen!«
    Er sah sich auf dem offenen Platz um und blickte zu den Ansammlungen lachender und trinkender Menschen, die Bruchstücke von Geschichten und Liedern teilten. »Heranschleichen?«
    »Ihr habt Mair und mich heute Abend am Fluss überrascht, und ich habe Euch auch jetzt nicht erwartet!«
    »Ich entschuldige mich, Ranita.« Das Schimmern in seinen Augen strafte seine höflichen Worte Lügen. »Hast du es heute Abend ernst gemeint, als du sagtest, du wolltest etwas über unsere Glasherstellung erfahren?«
    »Ich bin Glasmalerin«, antwortete sie sofort. »Ich hoffe, bis zum Ende des Sommers Gesellin zu sein.«
    »Das

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