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Die Gilden von Morenia 04 - Die Prüfung der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 04 - Die Prüfung der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 04 - Die Prüfung der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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der Bruderschaft der Gerechtigkeit angeschlossen hatte, den Verrätern, die den Sturz des Hauses ben-Jair geplant hatten, sein Löwensiegel durch das Symbol einer gewundenen Schlange ersetzen wollten.
    Und sie wussten, dass Rani in ihrem missgeleiteten Eifer Dalarati, Hals eigenen Wächter, getötet hatte. Hal empfand in einem Augenblick niederschmetternden Selbstmitleids heftige Trauer um diesen verlorenen Soldaten. Dalarati war ein guter Mann gewesen, und treu. Er war zu früh getötet worden. Sein Leben war geopfert worden, bevor er auch nur erkannte, dass eine Schlacht im Gange war.
    Dalarati hatte Hal in die Gefolgschaft gebracht, in den Geheimbund, mit seinen endlosen Geheimnissen und Tarnungen, mit seinen komplizierten Windungen der Macht. Wie würde der Soldat heute über die Gefolgschaft denken? Wie würde er über die bestehenden Kämpfe um Macht denken? Um Geld? Wie würde er über die Warnung denken, dass Rani Mareka etwas antun wollte?
    Hal las das Pergament wie unter Zwang erneut und fluchte. Irgendwie ergab das alles auf grausame Weise Sinn. Rani war schon distanziert gewesen, bevor in Brianta ihr Schweigen begann. Sie war ihm gegenüber kühl gewesen, seit sie aus Liantine zurückgekehrt war, seit er Mareka zu seiner Frau genommen hatte… Sie sagte, sie würde von ihrer Verantwortung gegenüber der Gauklertruppe auf Trab gehalten, vom Dienst als ihre Schutzherrin. Aber sie hatte ihn gemieden, hatte Mareka gemieden.
    Er war kein Narr. Er hätte beobachtet, wie sie ihren Stolz hinuntergeschluckt und sich vor der Königin verneigt hatte, sich vor einer erhobenen Gildefrau aus einem fernen Land verneigt hatte. Er hatte die Verletztheit hinter Ranis Augen gesehen. Es gab keine andere Möglichkeit, hatte er erklären wollen. Er hatte mit Mareka in einem Moment der Leidenschaft ein falsches Spiel getrieben, und nun musste er dafür bezahlen. Er und Rani und ganz Morenia.
    Die schwere Sommerluft schwebte durchs Turmfenster herein, übersättigt wie Schuld, und Hal erhaschte einen Hauch eines beißenden Bestattungsfeuers auf dem nahegelegenen Kathedralengelände. Er spannte sich an. Beerdigungen. Weitere Leichen den Flammen übergeben, durch die Tore zu den Himmlischen Gefilden überführt. Aber er durfte nicht trauern. Es waren nicht seine Söhne, die heute brannten. Andere Menschen, andere Verluste. Andere Väter, die die Götter verfluchten.
    Hals Blick wurde wieder auf das Pergament gezogen. Sie lässt die Prinzessin sterben.
    Vor fünf Tagen hatte Hal die Nachricht über Berylinas Tod erhalten. Eine nicht unterzeichnete Nachricht, von einem anonymen, briantanischen, religiösen Tribunal. Eine kühne Behauptung über Hexerei und Hinrichtung, über eine Pilgerin, die nicht bereute, bevor ihre Seele für immer von den Himmlischen Gefilden verbannt wurde. Über einen in ein Grab geworfenen Leichnam, dem die rituelle Reinigung verwehrt wurde.
    Aber nichts von Rani, selbst da nicht. Überhaupt nichts.
    War sie überhaupt dabei gewesen? Oder hatte ihre Eifersucht sie von Berylinas Seite vertrieben? Könnte sie dabeigestanden, der Verurteilung und Hinrichtung der Prinzessin zugesehen und doch geschwiegen haben, damit Hal leiden würde? Konnte Rani ihn so sehr hassen?
    Sie will Euch weiteren Schaden zufügen.
    Als er mit Mareka als seiner Braut aus Liantine zurückgekehrt war, hatte er Rani verletzt. Das wusste er. Er war damals ein frisch gebackener Ehemann gewesen, der seine schwangere Frau ängstlich umsorgte. Er hatte Rani Händlerin bei der Aufgabe beobachtet, seine Seidenindustrie aufzubauen, Riberrybäume an verdienstvolle Adlige zu liefern, wertvolle Octolarisspinnen zuzuteilen. Er hatte sie ihre Gauklertruppe befehligen sehen, eine Gastspielreise für sie ausarbeiten sehen, sie die Gaukler auf ihren Weg durch das Land schicken sehen. Sie arbeitete wie immer verbissen unabhängig, verzweifelt ergeben. Er hatte mit ihr nur über finanzielle Dinge gesprochen, nur über das Geld, das in seine Schatzkammer und wieder hinausfloss.
    Aber er hatte zu seiner Schande von ihr geträumt. Er hatte geträumt, dass sie in seinen Thronraum kam, dass sie neben ihm saß. Sie trug die einfache goldene Krone, die er für Mareka gestaltet hatte. Sie legte die Finger über ihren flachen Bauch, lachte über seine unausgesprochene Frage, über seine schweigende Sorge, und dann deutete sie mit einem Finger anklagend auf die Königin. Die Wächter trugen Mareka daraufhin aus dem Palast, aus Moren, aus dem ganzen Königreich.
    Hal

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