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Die Gilden von Morenia 04 - Die Prüfung der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 04 - Die Prüfung der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 04 - Die Prüfung der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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erneut miteinander sprechen, wenn wir alle ausgeruht sind.«
    Farso runzelte die Stirn, aber er verlagerte seinen Griff um Mairs Arm, wurde nachdrücklicher. Das Unberührbaren-Mädchen blinzelte heftig, als wäre sie überrascht, ließ sich aber zur Tür des Arbeitsraumes führen. Es schien sie ein wenig zu trösten, als Farso auf der Schwelle innehielt. »Sire, ich weiß, dass Ihr nicht untätig zusehen werdet.«
    Hal begegnete dem Blick seines Gefolgsmannes ruhig. »Das ist richtig. Nehmt Mair mit. Wir werden später sprechen.«
    Und sie waren fort.
    Aber Rani und ihr Gaukler blieben. Ein Verräter? Zwei? Keiner? Wie konnte Hal sicher sein? Wie konnte er die wahre Gefahr in diesem Raum, in ganz Morenia ermessen?
    Er schaute zu dem zerknitterten Pergament und wünschte, er hätte dessen Beschuldigungen niemals gelesen, er hätte niemals zweifeln müssen. Er atmete tief ein, bevor er Rani in die Augen sah. »Und du wirst mir vermutlich erzählen, worum es bei alledem geht?«
    Sie schaute zu Tovin, ein rascher Blick, der irgendeinen schweigenden Befehl beinhaltete. Hal dachte, dass sie den Gaukler vielleicht aus dem Raum wies, aber der Mann sah sie nur an und zuckte leicht die Achseln. Sie spannte verärgert den Kiefer an, aber Tovin reagierte weiterhin nur, indem er offen, leichthin lächelte. Hal verlagerte sein Gewicht, um erneut ihre Aufmerksamkeit zu erringen, ließ einen Teil seines Ärgers sichtbar werden.
    »Mylord«, sagte Rani, »ich weiß in dieser Angelegenheit kaum mehr, als Ihr bereits gehört habt. Die Gefolgschaft hat Laranifarso entführt.«
    »Aber warum sollten sie das tun?« Hals Stimme klang härter, als er beabsichtigt hatte. »Haben sie in Brianta Forderungen an dich gestellt? An Lady Mair?«
    Rani warf Tovin einen weiteren Blick zu. Also an den Gaukler? Versuchte die Gefolgschaft, Tovin zu manipulieren? Warum wollten sie seine Treuezugehörigkeit erzwingen? Schließlich hatte sich der Mann doch selbst in die geheimen Ränge der Gefolgschaft katapultiert. Vielleicht hatte der Kern des Geheimbundes letztendlich beschlossen, ihn hinauszuwerfen. Vielleicht hatten sie ihm befohlen, ihren Treffen in Brianta fernzubleiben, er hatte sich geweigert, und das Kind wurde jetzt als Geisel gehalten, um sein gutes Benehmen zu garantieren… Aber das ergab keinen Sinn. Überhaupt keinen Sinn. Der Gaukler war hier in Morenia. Wäre Tovin der Grund, dann hätte die Gefolgschaft Laranifarso inzwischen freigelassen.
    Der Gaukler öffnete seine Hand und verbeugte sich leicht, als fordere er Rani auf, mit ihrem Bericht fortzufahren. Hal konnte den frustrierten Blick, den Rani Tovin zuwarf, mühelos deuten, die offene Verärgerung, die bedeutete, dass sie nicht fortfahren wollte, solange er im Raum war. »Mylord«, sagte sie durch zusammengebissene Zähne zu dem Gaukler, »mir ist gerade eingefallen, dass ich meine Satteltaschen im Stall vergessen habe. Könntet Ihr Euch für mich darum kümmern? Sie enthalten meinen Tausendspitzigen Stern und andere Dinge, die für mich wertvoll sind.«
    Tovins Gesicht wurde verschlossen. »Gewiss, Ranita, vertraust du den Stallburschen des Königs.« Der Mann war schlau. Rani konnte Hals Diener nicht in Frage stellen, wenn Hal dabei war.
    Ihre Stimme klang gleichmütig, als sie erwiderte: »Natürlich vertraue ich ihnen. Es ist nur so, dass ich mich seltsam fühle, nachdem ich den Stern so lange getragen habe. Ich fühle mich ohne ihn nackt.«
    Ein schweigender Kampf wurde zwischen ihnen ausgefochten. Tovins Frust war in seinem Blick erkennbar, in dem die offene Forderung stand, wissen zu wollen, warum er gehen sollte. Rani blieb unbewegt, als wäre sie sich der Fragen, die er stellte, der Handlungen, die er forderte, äußerst unbewusst.
    Als der Gaukler erneut sprach, klangen seine Worte so knapp, dass er Zeilen aus einem seiner Stücke hätte rezitieren können. »Wenn du mich jetzt aus diesem Raum schickst, kehre ich vielleicht lange nicht zurück.«
    Rani schluckte schwer, sagte aber mit ruhiger Stimme: »Ich möchte mit meinem König und Lehnsherrn allein sprechen.«
    Der Gaukler erwog und verwarf eindeutig verschiedene Erwiderungen. Hal konnte die Worte sich in seiner Kehle bilden und die Empfindungen über sein Gesicht flattern sehen. Schließlich neigte er den Kopf. »Wie Ihr wollt, Lady Ranita.« Der Gaukler ging, bevor Rani etwas sagen konnte, bevor sie ihm befehlen konnte, zurückzukommen, ihn bitten konnte, umzukehren.
    Hal sah offen überrascht zu. Er hatte Rani

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