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Die Gilden von Morenia 05 - Die Meisterschaft der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 05 - Die Meisterschaft der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 05 - Die Meisterschaft der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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meiner Wahlmänner korrupt wäre, ist mein Land doch beständig. Wir könnten niemals irgendeinem gesetzlosen Geheimbund zum Opfer fallen. Wir könnten niemals von Eurer Gefolgschaft kontrolliert werden.«
    »Das werdet Ihr bereits.« Hal ergriff Hamids Arm, schloss seine Finger um das Satin und den Samt, bis er die harten Muskeln darunter spürte. »Vor zwei Wochen habe ich beobachtet, wie sich die Gefolgschaft in Eurem Wald versammelte. Ich sah drei Reiter den Weg von Riadelle herabkommen. Drei Reiter mit dem Abzeichen von Wahlmännern auf der Brust. Ihr habt Euren Thron ebenso sicher verloren wie Brianta und Liantine. Ebenso sicher, wie ich ihn verlieren werde, wenn Ihr mir nicht helft.«
    Hamid entzog ihm heftig fluchend seinen Arm. »In meinem Land herrscht Ausgewogenheit! Wir Sarmonianer sind aufgeklärt. Wir teilen die Macht unter unserem Volk, unter all den Landbesitzern. Ich erwarte nicht, dass Ihr versteht, wie das System funktioniert. Ich erwarte nicht, dass ihr begreift, was ein Königreich sein kann, wenn weise Männer die Krone tragen.«
    Hamid sprach von »weisen Männern« im Gegensatz zu einem durch Blutsbande gebundenen Sohn. Hal richtete sich zu seiner vollen Größe auf, zögerte nicht, Vorteil aus Hamids schmächtiger Gestalt zu ziehen. Alle Stimmen, alles Flüstern bewusst verdrängend, sagte Hal: »Ich weiß, dass Ihr Euer System für besser haltet. Ich weiß, dass Ihr glaubt, Eure Wahlmänner seien fair und Eure Methoden gerecht. Dennoch geht die Gefolgschaft gegen Euch vor. Sie hat Eure Wahlmänner gestohlen, und Euer übriges Königreich folgt nach.«
    Hamid schüttelte den Kopf. »Wenn Eure Gefolgschaft meinen Thron stehlen will, muss sie eine Mehrheit der Wahlmänner bestechen. Und die einzige Möglichkeit, Wahlmänner zu manipulieren, besteht darin, alle Landbesitzer zu manipulieren. Keine Geheimgesellschaft könnte so stark sein.«
    »Sie brauchen das System nicht von Grund auf aufzubauen. Sie müssen Euch nur jetzt ergreifen. Euch jetzt ergreifen und die Regeln ändern.« Hamid wollte protestieren, aber Hal setzte sich über ihn hinweg. »Habt Ihr eine Königin, Mylord?« Mareka. Hal spürte Tränen heiß in seinen Augen aufsteigen, ließ sie an seinen Wimpern vorbei sein Gesicht hinabrollen. »Habt Ihr einen Sohn und Erben?« Marekanoran. »Wer ist Euch auf der ganzen Welt am liebsten?«
    Hamid wischte Hals Hand von seinem Ärmel, als könnten morenianische Tränen ansteckend sein. Er trat zum Fenster und betrachtete den wolkenlosen Himmel, suchte dort anscheinend Antworten. Er blickte über Riadelle hinaus, über die umgebende Landschaft, zum Wald hinaus, der den Horizont befleckte. Er drehte das goldene Band an seinem Handgelenk, das Symbol seiner Ehe.
    Hal sagte leise: »Tot, Bruder. Sie alle. Tot. Die Gefolgschaft kann das tun. Diese Trauerkleidung ist der Beweis.« Er zog an seiner elenden Tunika.
    Hamids Kiefer war angespannt, als er schließlich sagte: »Was soll ich tun, ben-Jair?«
    »Erhebt Euer Heer.« Hal stieß die Worte eilig hervor, bevor er den Halt verlieren konnte. »Wählt die Männer, denen Ihr vertraut, diejenigen, die Euch unmittelbar treu ergeben sind. Reitet mit mir nach Moren und helft mir, mein Heimatland von unserem gemeinsamen Feind zu befreien. Erlöst Morenia, vernichtet die Gefolgschaft, und verschafft Euch Sicherheit.«
    »Die Wahlmänner würden das niemals zulassen. Nicht im Herbst. Nicht wenn sie in ihre Hallen zurückkehren und sich um die Landbesitzer kümmern müssen, um ihre örtlichen Höfe.«
    »Ihr müsst Euren Wahlmännern trotzen, Hamid. Wenn Ihr es nicht tut, werdet Ihr kein Königreich mehr haben, das Ihr regieren könnt.«
    »Wenn ich ihnen trotze, werden sie mich für immer von meinem Thron vertreiben.«
    »Sollen sie es versuchen! Selbst wenn sie beschließen, Euch zu ersetzen, wird die Wahl Zeit brauchen! Zeit, die Ihr dafür nutzen könnt, den Bund mit Euren treuen Männern zu festigen! Zeit, die Ihr damit verbringen könnt, Eure eigene Grundlage der Macht, Eure eigenen Mittel zur Unterstützung zu stärken.«
    Hamid sah ihn finster an, aber seine Finger drehten noch immer das goldene Band. Als er sprach, klangen seine Worte scharf. »Und haben wir auch nur eine geringe Chance gegen Eure Gefolgschaft?«
    »Ich weiß nur Folgendes: Wir haben keine Chance mit ihnen.«
    »Also wollt Ihr meine Frau und meine Erben in Eure Schlacht hineinziehen?«
    »Ich ziehe niemanden hinein. Ich kann Euch nur versichern, Hamid, dass Ihr Eure Familie

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