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Die Gilden von Morenia 05 - Die Meisterschaft der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 05 - Die Meisterschaft der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 05 - Die Meisterschaft der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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haben sich lange von Sarmonia ferngehalten. Die Wahlmänner führen den König. Es ist kein Platz für Jair.«
    »Sie sind hier. Ich habe sie gesehen. Kella arbeitet jetzt mit ihnen zusammen.«
    »Wir würden es wissen, wenn sie zurück wären. Einige unter uns sind Mitglieder.« Hal sah Zamas flinke Augen über den Kreis zucken, aber er konnte nicht sagen, welche Schwestern sie meinte.
    »Sie sind hier!«, wiederholte Hal. »Sie trafen sich im Wald. Und Eure Kella war dabei! Sie wurde von einem nordländischen Verräter geführt und traf sich mit der Gefolgschaft. Sie wird Eure Geheimnisse verkaufen und Euch vollkommen im Stich lassen.«
    »Woher kennt Ihr Kella?«
    »Ich habe sie beobachtet. Sie hat Tränke für meine Frau und meinen Sohn gebraut. Ich befürchte, dass sie ihnen auf Befehl der Gefolgschaft Schaden zufügen wird.«
    »Was?« Dieser letzte Satz erregte Zamas Aufmerksamkeit, sie konzentrierte sich wie ein Hühnerhabicht auf ein Kaninchen. »Was befürchtet Ihr?«
    »Ich befürchte, dass Kella meiner Frau und meinem Sohn Schaden zufügen wird. Die Gefolgschaft wünscht deren Tod.« Und dann hörte Hal seine Stimme brechen, hörte ein Furcht erregendes Schluchzen in seiner Kehle aufsteigen. Worte brodelten aus ihm hervor. Er erzählte den Schwestern, wie Mareka im Wald Zuflucht gesucht hatte, wie sie Kella aufgesucht hatte, um ihren ungeborenen Sohn zu behalten, und dann noch einmal, um Hilfe bei der Geburt zu bekommen. Hal erklärte, wie sehr sich Mareka inzwischen auf die Kräuterhexe verließ, wie sehr sie der gerissenen Frau vertraute. Er sprach von Crestman, versuchte die Verzweiflung dieses verdrehten Mannes zu vermitteln, seinen Zorn, seinen Durst nach Rache. Er erzählte, wie der Wahnsinnige Kella angegriffen hatte, wie er sie zu einem Gefolgschaftstreffen gebracht hatte. Und er erzählte vom Hass der Gefolgschaft auf Mareka, auf Marekanoran, auf Hal selbst. Er sprach von Kämpfen und Verrat, von allesamt gebrochenen Gelöbnissen. »Sie haben Kella bereits geschlagen. Sie wird brechen. Sie wird meine Familiengeheimnisse verraten.«
    Er musste zweimal innehalten und wartete frustriert, während Zama ihm noch mehr Gegenmittel verabreichte. Beide Male legte er sich ein weiteres Stück Wahrheit zurecht, die er den Schwestern erzählen würde. Beide Male sah er Rani um Bestätigung heischend an. Beide Male sah er, dass sie ein wenig aufrechter saß, dass ihre Wangen mehr Farbe hatten, dass ihre Kratzer nicht mehr bluteten.
    Zama richtete sich auf, während sie sprach. Jeder Satz stärkte das Rückgrat der Hexe. Die Schwestern im Kreis waren nahe herangerückt. Ihre Anspannung war wie die aufgeladene Atmosphäre vor einem Sommersturm. »Kella wird Eure Frau nicht verraten«, sagte Zama, als er fertig war. »Sie wird keine Ratsuchende ausliefern.«
    Hal erkannte das Wort nicht, aber er verstand genug, um zu widersprechen. »Das wird sie doch! Sie wird der Gefolgschaft nachgeben! Ihr müsst uns helfen, sie zu finden! Nur wenn wir sie zuerst erreichen, nur wenn wir sie zur Rede stellen und besiegen, können wir die Sicherheit meiner Frau und meines Kindes garantieren!«
    »Kella würde von den Schwestern ausgeschlossen, wenn sie einer Ratsuchenden Schaden zufügte.«
    »Sie wird keine andere Wahl haben!«
    »Alle Schwestern haben eine Wahl.«
    Es folgte ein langes Schweigen, während dem Hal die Frau ansah. Wortlos, mühsam, richtete er sich auf. Er zwang sich, einen Schritt zu tun, und noch einen, und noch einen. Er ging zu Rani hinüber, streckte eine Hand aus, zog sie hoch. Er nahm ebenso viel Kraft, wie er gab, und sie stützten sich aufeinander, während sie sich in dem Kreis umsahen. Seine Stimme klang rau, als er sprach. »Nicht Kella. Kella hat gegen die Gefolgschaft keine Wahl. Sie ist verloren, und meine Frau wird auch verloren sein. Meine Frau. Mein Sohn. Ich. Rani. Und Ihr. Ihr alle werdet an die Gefolgschaft verloren sein.«
    Zama hielt seinen Blick so lange fest, dass er dachte, er würde zusammenbrechen. Dann, als er glaubte, er könnte wirklich keinen Atemzug mehr tun, er könnte keinem hämmernden Herzschlag mehr zuhören, sprach sie. »Wir werden Eure Forderung prüfen. Diejenigen von uns, die Zugriff haben, werden zu Eurer Gefolgschaft zurückkehren. Wir werden ergründen, was sie vorhaben, und wir werden unsere Schwester prüfen. Wir werden Kella beobachten und dafür sorgen, dass sie die Ratsuchende schützt, dass sie ihr Versprechen den Schwestern gegenüber

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