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Die gläserne Gruft

Die gläserne Gruft

Titel: Die gläserne Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Später stellte er beide Daumen in die Höhe. »Also doch, John. Hier sind wir richtig. Toll, dass das Schicksal dich gerade an diesen Ort geführt hat. Es gibt also einen Mörder, der mit den Mächten der Finsternis im Bunde steht. Besser konnte es für uns gar nicht laufen. So wissen wir wenigstens, auf was wir uns einlassen.«
    »Das schon. Nur kenne ich den Weg nicht, um den Henker zu stellen. Ich weiß auch nicht, wo ich anfangen soll zu suchen, aber das bekomme ich auch noch heraus.«
    »Wir, John!«
    »Richtig.«
    »Und was sagen wir den Frauen? Die Wahrheit?«
    »Noch nicht. Du kannst mit Dagmar darüber reden. Aber Carola Schiller werde ich nichts erzählen. Wir werden sie einsetzen, um Informationen zu bekommen.«
    »Du denkst an den Henker, wie?«
    »Klar. An wen sonst?«
    »Und?« Harry schaute mich fragend an.
    »Wir müssen an die Stadtarchive herankommen und etwas über die Henker erfahren, die es hier gegeben hat. Ich bin sicher, dass es jemanden geben wird, der sich damals schon sehr auffällig benommen und vor dem man sich gefürchtet hat, obwohl man ihn brauchte.«
    »Ähnlich wie beim Rattenfänger von Hameln?«
    Ich hob die Schultern. »Kann sein. Aber wir wollen die Frau nicht nervös machen und mit Dingen belasten, die sie nicht begreifen kann.«
    »Okay. Machen wir es also langsam.«
    »Und dann wäre noch etwas wichtig, Harry.«
    »Ich höre.«
    »Es geht mir um den zweiten Zeugen. Diesen Ecki Müller. Ich würde gern einige Sätze mit ihm reden.«
    »Das wird kein Problem sein.«
    »Okay, dann lass uns zu den anderen zurückgehen.«
    Die Frauen schauten uns gespannt entgegen, und Carola Schiller fragte: »Nun, haben Sie etwas herausgefunden?«
    Ich zuckte die Achseln. »Wohl eher nicht.«
    »Ha«, sagte sie und schien mir erleichtert zu sein. »Ich habe es mir fast gedacht. Ich will Ihre Qualitäten nicht anzweifeln, Herr Sinclair, aber ich für meinen Teil halte die Richtung, in der Sie suchen, für falsch.«
    »Trotz des Zeugen?«
    Sie winkte ab. »Was der wohl gesehen haben will. Es ist dunkel gewesen. Da kann man sich leicht täuschen oder sich etwas einbilden. Nein, nein, ich glaube nicht an irgendwelche übersinnlichen Dinge, durch die ein Mörder gelenkt wird. Schon gar nicht ein Henker.«
    »Aber der Kopf wurde dem Wachmann abgeschlagen«, gab ich zu bedenken.
    »Das stimmt. Aber muss es ein Henker gewesen sein? Ich kann mich an einen Fall erinnern, da hat jemand mit einer Machete den Kopf seiner Frau vom Rumpf getrennt und lief mit diesem grausigen Beutestück durch die Straßen. Es passierte in der Nähe von Aachen, wenn mich nicht alles täuscht.«
    Harry, der uns zugehört hatte, sagte: »Ich erinnere mich an den Fall. Fest steht weiterhin, dass wir hier einen Mörder suchen müssen, Frau Schiller.«
    Die Archäologin schürzte die Lippen. »Auch einen Henker?«, fragte sie leise.
    »Auch den.«
    »Dann gehen Sie weiterhin davon aus, dass in dieser Stadt ein Henker mit einem mächtigen Beil sein Unwesen treibt und Jagd auf Menschen macht. Oder?«
    »Das müssen wir.«
    »Dann viel Spaß.« Sie hob einen Finger. »Ich sage Ihnen gleich, dass wir am Montag unsere Arbeit wieder aufnehmen. Der angeordnete Zwangsurlaub ist dann vorbei.«
    »Ja, ja, das können Sie.«
    »Und niemand von uns will, dass Sie uns dabei in die Quere kommen. Wir wollen nicht gestört werden.«
    »Da brauchen Sie keine Befürchtungen zu haben«, sagte ich. »Dennoch hoffe ich, dass Sie sich uns gegenüber auch kooperativ zeigen werden und nicht versuchen, unsere Arbeit zu behindern.«
    Lächelnd und auch etwas lauernd schaute sie mich an. Meine letzte Bemerkung schien ihr nicht geschmeckt zu haben. »Und worauf wollen Sie hinaus?«
    »Wir möchten in der Vergangenheit nachforschen. Ich denke doch, dass es bei Ihnen so etwas wie ein Stadtarchiv gibt...«
    »Natürlich«, unterbrach sie mich. »Sie befinden sich hier in Dresden und nicht in irgendeinem Kaff auf der Kuhweide.«
    » Sorry , so habe ich das nicht gemeint. Für uns ist es wichtig, die Vergangenheit aufzuhellen.«
    »Da werden Sie eine Heidenarbeit vor sich haben«, erwiderte sie spöttisch.
    Ich winkte ab. »Nicht die gesamte Geschichte der Stadt. Uns geht es um einzelne Personen, die sicherlich auch hier tätig gewesen sind. Jede Stadt hat ihre Henker gehabt, und wir würden gern wissen, wer die Arbeit hier in Dresden getan hat.«
    Carola Schiller bekam einen starren Blick. »Oh, das sind wohl einige gewesen. Nur kann, ich Ihnen keine Namen

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