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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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fürchte, ich muss trotz allem noch ein bisschen was arbeiten. Einen schönen Tag noch.«
    »Ihnen auch.«
    Damit ging sie. Er sah ihr nach und fragte sich, wann er eigentlich seine Schlagfertigkeit eingebüßt hatte.
    Nach kurzer Zeit hatten sie den Bereich rund um die Siedlung, wo Carl jeden Stein und jedes Loch kannte, hinter sich gelassen. Sie fuhren in einigem Abstand an Jurij Glenkow vorbei, einer kleinen weißen Gestalt neben einem großen weißen Rover, die ihnen mit weit ausgebreiteten Armen zuwinkte, umrundeten das schwierig zu befahrende Kratergebiet und zogen dann in östlicher Richtung davon, hinein in die Endlosigkeit einer scheinbar ewig gleichen Landschaft aus Steinen, Geröll und sanftem Auf und Ab rotbraunen Bodens.
    Van Leer meldete sich per Funk. »Doktor Spencer, ich bin hellauf begeistert«, erfüllte seine Stimme das Cockpit. »Danke, dass Sie mich unnützen Esser mit an Bord genommen haben. Es ist jetzt schon ein Erlebnis, das mir unvergesslich bleiben wird.«
    »Freut mich zu hören«, gab Dr. Spencer lächelnd zurück. »Und warten Sie es ab, wir werden schon Wege finden, wie Sie sich nützlich machen können!«
    »Ist das eine Drohung oder ein Versprechen?«
    »Nennen Sie es vorläufig eine Ahnung.«
    Es ließ sich nicht länger vermeiden, auf die Toilette zu gehen. Mit einer gemurmelten Entschuldigung erhob sich Carl von seinem Sitz, drückte sich an Dr. Spencer vorbei, umrundete Rajiv Shyamal, der einen Klappstuhl mitten in dem schmalen Gang aufgebaut hatte und in aller Seelenruhe irgendwelche Messinstrumente justierte, und fädelte sich schließlich in die Toilettenkabine ein.
    Es war rasend eng; bei jeder Bewegung stieß man mit irgendeinem Körperteil gegen Widerstand. Den Aufschriften auf den diversen Hebeln und Schaltern nach zu urteilen konnte man den Toilettensitz in die Wand einklappen und die Kabine dann als Dusche verwenden. Man durfte bloß nicht darauf bestehen, sich groß dabei umdrehen zu wollen.
    Aber als er nach seiner Rückkehr in die Steuerkanzel eine entsprechende Bemerkung machte, meinte Tim Grissom nur: »Ach, weißt du, ich habe drei Monate an Bord der ALDRIN überstanden, und da war alles noch enger. Ich denke, wir werden uns schon daran gewöhnen.«
    Die nächsten zwanzig Kilometer sinnierte Carl über etwas nach, das Urs Pigrato einmal erwähnt hatte: Dass sie hier auf dem Mars einen ganz anderen Umgang mit Platz gewöhnt waren als die Menschen auf der Erde. Urs fand sein Zimmer allen Ernstes zu groß!
    Später wollte Olivia Hillman auch mal vorne sitzen. Carl räumte den Beifahrersitz und machte sich hinten auf die Suche nach seiner Tasche, die er schließlich in einem kleinen Fach in der Wand neben den Liegen entdeckte. Wie es aussah, hatte man für ihn die oberste Liege als Schlafplatz vorgesehen. Nicht schlecht.
    Dr. Spencer kam ebenfalls nach hinten geschlendert. »Wir liegen gut in der Zeit«, sagte er zu Rajiv Shyamal. »Im Moment haben wir sogar ein wenig Vorsprung.«
    »Gut«, nickte der Physiker bedächtig.
    Das Lebensmittellager befand sich ziemlich weit unten, im untersten ausgebauten Kellergeschoss, das nur noch so weit geheizt wurde, dass die Leitungen nicht einfroren. Entsprechend kalt war es. Urs atmete weiße Wolken aus, während Ariana von den Mäusegängen erzählte.
    »Das war früher für uns der wichtigste Gang überhaupt – er führt von einer Ecke des Lebensmittellagers aus schräg nach oben und kommt in einem der hinteren Abstellräume wieder heraus. Auf die Weise konnten wir jederzeit ins Lager krabbeln und uns mit Süßigkeiten versorgen – eingelegte Beeren, getrocknete Früchte, Zuckerstangen und so weiter.«
    Sie erreichten eine breite, zweiflügelige Tür. »Hier war früher natürlich abgeschlossen«, erklärte Ariana, während sie einen Türflügel aufzog. »Sonst hätten wir uns die Mühe ja sparen können.«
    »Und heute?«
    »Heute haben wir das da.« Sie deutete auf eine Scannereinrichtung neben der Tür. »Das ist fast genauso unüberwindlich. Allerdings machen unsere Eltern inzwischen nicht mehr bei jedem Stück Zucker einen Riesenaufstand.« Urs nickte verstehend. Der Scanner registrierte zweifellos automatisch, was an Lebensmitteln eingelagert und wieder entnommen wurde, so ähnlich, wie das auf der Erde in den Supermärkten gehandhabt wurde.
    »Natürlich sind sie uns damals auch auf die Schliche gekommen«, fuhr Ariana fort, während sie zwischen hohen, soliden Regalen voller Dosen, Säcken und Vorratsboxen

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