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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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zum Plateau hinaufstieg. Wenig später erschien dieselbe Gestalt auf den Monitoren, die oben rings um den kleinen Turm aufgestellt waren.
    »Vielleicht sollten wir das ein bisschen zudecken«, schlug Elinn vor, die in dem Moment gerade mit einem gut gefüllten Teller ankam. So sah man die Marskinder gleich darauf einträchtig nebeneinander auf dem Tisch vor den Bildschirmen sitzen. Van Leer winkte ihnen zu und sie winkten kauend zurück.
    In diesen Minuten sank die Sonne hinter den Kraterberg. Lange Schatten fielen über das Forschungslager und die seltsamen blauen Türme. Draußen ging die Beleuchtung an. Die Ersten zogen wieder ihre Raumanzüge an, um hinauszugehen und sich beim Westturm die Beine in den Bauch zu stehen.
    Da tauchte Carl unvermittelt aus dem Gewimmel auf. Ein zufriedener Ausdruck lag auf seinem Gesicht.
    »Alles klar«, sagte er halblaut. »Es funktioniert. Und jetzt brauche ich was zu essen.«
    Das Büffet war inzwischen zwar weitgehend leer geräumt, aber dafür auch nicht mehr so umlagert. Als Carl mit einem vollen Teller zurückkam, hakte Ariana nach: »Was heißt das, es funktioniert?«
    »Ich kann die Hand reinstecken. Bis hier war ich drin.« Er deutete auf die Mitte seines Unterarms und schob dann den nächsten Bissen in den Mund. »Und mit dem anderen Artefakt ging es nicht. Es funktioniert anscheinend tatsächlich nur mit denen, auf denen ein Name steht. Genau wie Elinn es gesagt hat.«
    »Galaktisch!«, hauchte Ronny. Mit finsterer Miene setzte er hinzu: »Ich will auch eins.«
    »Und?«, bohrte Ariana weiter. »Was hast du jetzt vor? Willst du zurück zu den Robotern?«
    Carl schüttelte sich kauend. »Bestimmt nicht«, sagte er, nachdem er geschluckt hatte. Er betrachtete das, was er auf dem Teller hatte, genauer. »Keine Ahnung, was das ist, aber es ist lecker! Urs, ist das wieder ein neues Rezept deiner Mutter?«
    Urs nickte. »Ich glaube, sie hat vor die marsianische Küche zu revolutionieren.«
    »Können wir bitte beim Thema bleiben?« Auf Arianas Stirn zeigten sich erste Ansätze ihrer berüchtigten Zornesfalte. »Carl, die werden dir den Kopf abreißen, wenn sie rauskriegen, dass du das mit den Artefakten gewusst und nichts gesagt hast.«
    »Wie wollen sie das rauskriegen?« Carl kaute auf beiden Backen. »Das kann mir einfach irgendwann in den nächsten Tagen einfallen.« Er grinste. »Oder auch nicht.«
    Ariana schlang ihre Arme um Urs’ Hals und vergrub ihr Gesicht ächzend in seiner Halsbeuge. »Es ist immer dasselbe mit diesem Menschen«, hörte man sie maulen. »Er plant in aller Heimlichkeit Dinge und wir erfahren erst davon, wenn sowieso alles zu spät ist.«
    »Ich plane überhaupt noch nichts«, verwahrte sich Carl. »Und außerdem muss man abwarten, was passiert, wenn der Turm endlich steht.«
    Elinn stellte ihren Teller beiseite. »Lasst uns auch rausgehen«, sagte sie.
    Die Gruppe derer, die schon um den Turm herumstanden, wurde rasch größer. »Noch eine halbe Stunde«, kam die Durchsage, die auch die letzten zu den Ständern mit den Raumanzügen trieb.
    Beinahe jeder, der neu hinzutrat, fühlte sich bemüßigt den Turm anzufassen, die behandschuhte Hand darauf zu legen und dann etwas zu sagen wie »Also, wenn ihr mich fragt, der dreht sich schon jetzt nicht mehr«.
    Während man so wartete, von einem Bein aufs andere trat und einmal pro Minute zur Uhr sah, wurde eifrig spekuliert, was man zu sehen bekommen würde, sobald der Turm anhielt.
    »Vielleicht überhaupt nichts«, meinten viele.
    »Oder auch nur so ’ne doofe Halle.«
    »Bloß weil der viel größer ist als der andere, braucht ja nicht unbedingt auch etwas Spektakuläreres zu passieren.«
    Einer marschierte demonstrativ ein gutes Stück vom Fuß des an die vierzig Meter durchmessenden und vierhundert Meter hohen Zylinders weg. »Ich bleib lieber auf Abstand«, erklärte er dazu. »Wer weiß, ob da nicht gleich Horden von Robotern herauskommen!«
    Alles lachte, aber einige gesellten sich danach zu ihm.
    Dann war es nur noch eine Minute und erwartungsvolles Schweigen breitete sich aus.
    »Dreißig Sekunden«, hörte man den Techniker am Messgerät sagen. »Zehn … Und Stillstand.«
    Im selben Augenblick leuchtete der Turm auf, war erfüllt von einem so intensiven gelblichen Licht, als ginge darin eine Sonne auf. Bewegung wurde in der glasartigen Substanz sichtbar, schaumige Strukturen, die aufwallten und dann emporblubberten wie Bläschen in Champagner, immer schneller, immer dünner werdend …
    Bis

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