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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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erschienen sind. Erinnern Sie sich an den Giftgasunfall von Taschkent? Ich war damals vor Ort und habe geholfen die letzten Eingeschlossenen zu evakuieren. Das hieß, zehn Tage lang mit einer Gasmaske herumzulaufen und der Gewissheit, tot umzufallen, wenn ich sie auch nur einen Spalt weit lüfte. Während der bolivianischen Rebellion bin ich über Santa Cruz de la Sierra mit dem Fallschirm abgesprungen, um General Javier zu interviewen. Und als in Shanghai die Pest ausbrach …«
    »Sind Sie gekommen, um mir zu erzählen, was für ein toller Typ Sie sind?«, unterbrach Pigrato ihn.
    Van Leer schüttelte den Kopf. »Nein. Ich wollte Ihnen nur klar machen, dass ich mit Gefahren umgehen kann.« Er lehnte sich zurück und lächelte sanft. »Ich habe nämlich einen Vorschlag zu machen.«
    Der Anruf von Doktor Spencer kam, als Carl gerade ins Bett gehen wollte.
    »Pack deine Sachen!«, dröhnte ihm die begeisterte Stimme des Areologen aus dem Kommunikator ins Ohr. »Du kommst mit! Pigrato hat es sich anders überlegt.«
    »Was?«, entfuhr es Carl. »Ehrlich?« Er spürte, wie sein Herz anfing heftiger zu schlagen. Er hätte sich freuen sollen und er freute sich auch, aber noch stärker war die Angst, die ihn plötzlich befiel. Nun muss ich doch mit! , schoss ihm durch den Kopf. Jetzt gab es kein Entrinnen mehr, keine Ausrede, kein Zurück.
    »Ja. Ich weiß nicht, ob du das mitbekommen hast, aber dieser Journalist aus Europa, Van Leer, wird die Expedition auch begleiten. Er hat mit Pigrato gesprochen und ihm versprochen, dass er auf dich aufpasst. Das hat wohl den Ausschlag gegeben.«
    »Auf mich aufpasst?« Das war ein schlechter Scherz, oder? Er brauchte doch keinen Aufpasser, alles was recht war!
    »Van Leer hat mir übrigens aufgetragen dich zu grüßen«, fuhr Spencer fort. »Ich soll dir sagen, er freut sich, dass du dabei bist.«

11
    Der Aufbruch der Expedition
    Der Morgen des Aufbruchs war aufregend, trotz allem. Carl hatte das Gefühl, dass sich die komplette Besatzung der Siedlung in der Oberen Station versammelt hatte, um bei den letzten Vorbereitungen zuzuschauen, ihnen auf die Schultern zu klopfen und Alles Gute zu wünschen oder einfach nur im Weg herumzustehen. Wirklich wahr, ein Gedränge und Geschiebe und Gequassele in allen Gängen … Hätte nur gefehlt, dass eine Kapelle aufmarschiert wäre und jeder ein Fähnchen geschwenkt hätte!
    Endlich gelangte er in den Schleusenvorraum und konnte seinen Raumanzug anziehen.
    Jemand, der schon einen trug, nahm ihm die Tasche mit seinem Gepäck ab und erklärte: »Das bringe ich an Bord.« Und weg war er.
    Dann tauchte Van Leer neben ihm auf und grinste schief. »Na so eine Überraschung!«, sagte er, in einem Ton, aus dem Carl nicht recht schlau wurde. Verspottete er ihn? Vermutlich. Er begnügte sich damit, einfach zu nicken und sich nicht weiter damit aufzuhalten. Irgendwie war es jetzt auch egal; sollte der Journalist doch denken, was er wollte.
    Man reichte ihnen andere Rückentornister, schwerere: Recyclingsysteme. Auf einer Expedition konnte man mit Raumanzügen, die man alle paar Stunden mit Sauerstoff und Energie aufladen musste, nichts anfangen.
    »Sie müssen den Schalter am Gürtel umstellen, hier«, erklärte jemand Van Leer. »Von E auf R. R wie Recycling.«
    »Okay«, nickte Van Leer und tat wie geheißen. »Und wofür steht E?«
    Die Umstehenden zuckten mit den Schultern. Carl hatte sich das auch schon öfter gefragt, aber irgendwie schien es in Vergessenheit geraten zu sein.
    Ein anderer Techniker schraubte eine Kamera an seinen Raumhelm, und ehe Carl ihn aufsetzte, umarmte und küsste ihn seine Mutter, vor allen Leuten, was Carl ein bisschen peinlich war. »Viel Spaß, mein Forscher«, sagte sie und strubbelte ihm die Haare. Es klang aufmunternd, aber in ihren Augen schimmerte immer noch Angst.
    Na ja, er würde schon auf sich aufpassen. So dramatisch war das heutzutage alles nicht mehr.
    Endlich, der Schleusendurchgang. Das ganze Gebrabbel und Füßescharren verstummte mit dem Zufahren der inneren Schleusentür. Draußen warteten die Rover. Wow, sahen die beeindruckend aus! Groß und schwer, wie riesige, gepanzerte Kriechtiere. Die Antennen standen hoch aufgerichtet, der Himmel darüber war so klar, wie man es sich nur wünschen konnte.
    »Carl, du bist im Team 1«, sagte jemand und wies auf das entsprechende Fahrzeug.
    Team 1? Das klang gut. Carl sah sich nach Van Leer um, aber der wurde zum anderen Fahrzeug dirigiert. Ha!
    Die Kabinenaufbauten

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