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Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Titel: Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Rudolph
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nein!
    »Ich befinde mich von sechs Uhr bis sechs Uhr dreißig im Badezimmer, danach können Sie sich frisch machen«, fährt die Hausdame fort.
    Allmählich wird Ada klar, dass sie wirklich nicht hierbleiben kann. Unter gar keinen Umständen - und wenn sie wieder auf Harrys Feldbett schlafen muss. Ada überlegt fieberhaft, wie sie sich am schnellsten aus diesem weißen Gruselkabinett verabschieden kann und überhört die Regeln Nummer vier, fünf und sechs. Wohin kann sie nur flüchten? Verzweiflung wächst in ihr.
    »Sie werden jetzt ihre literie überziehen.« Madame Baldour erhebt sich. Ada sieht sie völlig überrascht an. Sie soll ihr Bett machen? Nein. Das musste Ada in ihrem ganzen Leben noch nicht. Bettwäsche liegt ganz klar in der Kompetenz des Hauspersonals.
    »Ich pflege abends zu lesen. Falls sie also den Fernseher benutzen möchten, drehen Sie ihn bitte leise. Ich bin überaus lärmempfindlich.«
    Ada erhebt sich mühsam, als hätte sie einen Marathonlauf hinter sich. Ihre Beine sind bleischwer.
    »Das ist Regel numero sept. S'il te plait.« Madame Baldour deuttet auf die Filzpantoffeln.

    »Ich hoffe, Sie werden sich hier wohlfühlen.« Die Worte der Hausdame klingen wie blanker Hohn. Ada wirft einen sehnsüchtigen Blick in den Park. Jul! Jetzt hilft nur eins: Ab in den Stall, sonst wird sie irre!
    »Ich muss - zum Training«, sagt Ada bestimmt und klaubt ihre Reitklamotten aus dem Koffer mit den goldenen Schnallen.
    »Non non ! Sie werden sich hier einrichten, Mademoiselle Henderson«, erklärt die Hausdame streng. »Immédiatement. Ich kann Unordnung in meinem Apartment nicht ertragen!«
    Ada starrt sie an, als würde Madame Baldour als kleines grünes Männchen aus einem UFO steigen. Wieso denn Unordnung? Sie hat ihren Koffer doch noch nicht mal ausgepackt – geschweige denn ihre Tasche! »Aber - Mister Sorento wirft mich aus der Stunde, wenn ich zu spät komme.« Das ist nicht mal gelogen. Der Reitlehrer ist ein absoluter Pünktlichkeitsfanatiker.
    »Excusez-moi, aber was in meinen vier Wänden geschieht, bestimme immer noch ich.« Mit gewohnt strengem Ton zieht Madame Baldour die Tür des Gästezimmers hinter sich zu.
    Okay, das war’s. Ada wird auschecken, und zwar augenblicklich. Betten beziehen, Koffer ausräumen - ja, wo sind wir denn? Ist das hier so was wie ein Straflager - nein, das lässt sie sich nicht gefallen. Sie nicht! Hastig schlüpft sie in die Reithose.
    Ada linst in den Eingangsbereich. Von dem Drachen ist nichts zu sehen. So leise sie kann, schleicht sich Ada zur Tür und drückt die Klinke herunter. Vergeblich. Sie ist EINGESCHLOSSEN! Ist das zu fassen? Hilflos rüttelt sie an der Tür.
    Moment! Der Generalschlüssel befindet sich im Geheimfach des Schranks. Das weiß sie genau. Als sie sich umdreht, blickt Ada in das lächelnde Gesicht von Madame Baldour. »Ich weiß, dass Sie Probleme haben, sich an Regeln zu gewöhnen, Madame Henderson. Daher bestimme ab jetzt ich, wann und wo Sie sich aufhalten.«
    Ada schluckt Sie kommt nicht aus dem Gefängnis raus, wennsie weiterrebelliert. Das wird ihr schlagartig bewusst. »Das ist Ihr Reich, Madame Baldour, und das akzeptiere ich.«
    »Bien.« Der Ton der Hausdame klingt alles andere als versöhnlich.
    Egal. Ada geht zurück in ihr Zimmer, schiebt den Koffer unters Bett und entleert ihre Birkin Bag mit Schwung in der Kommode. Madame Baldour kommt mit weißer Satinbettwäsche auf dem Arm herein. »Voilá.«
    Unter ihren kritischen Blicken müht Ada sich mit dem Bettbezug. »Sie müssen es zunächst links herum drehen.« Die Ungeduld der Hausdame ist nicht zu überhören. Wie links herum? Was soll denn das wieder heißen? Doch Ada traut sich nicht zu fragen und stopft weiter die Bettdecke in den Überzug. Sie braucht dringend einen triftigen Grund, um hier rauszukommen.
    »Ich dachte mir schon, dass Sie in dieser Disziplin scheitern.« Wow! Ein ganzer Satz ohne ein französisches Wort! Madame Baldour nimmt Ada den Bezug aus der Hand und wendet das Innere nach außen.
    »Danke«, murmelt Ada und bezieht zum ersten Mal in ihrem Leben ein Bett. Und zum letzten, das schwört sie sich. Madame Baldour wischt einen unsichtbaren Fussel von der Designerkommode - weiß, versteht sich. Da durchzuckt Ada ein Geistesblitz. Das ist es! Sie hüstelt. Dann schiebt sie den Ärmel nach oben und kratzt sich am Unterarm. »Madame - welches Putzmittel wird hier verwendet?«, fragt sie unschuldig.
    Madame Baldour sieht sie überrascht an. »Genau

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