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Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen

Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen

Titel: Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Rudolph
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großen Springplätze steht eine riesige Videoleinwand, auf der die Auktionspferde in einer Endlosschleife präsentiert werden.
    »Beste Blutführung, schicke weiße Perle, leistungsbereit, taktreine Grundgangarten - ein absoluter Rohdiamant«, dröhnt es aus dem Lautsprecher.
    Ada steuert die Stallungen an. Die Pferde mit eingeflochtenen Mähnen schnauben in den Boxen. Eins ist schicker als das andere. Zu dumm, dass keine Preisschilder angebracht sind. Langsam kommen ihr Zweifel. Haben sie auf dieser Luxusveranstaltung überhaupt eine Chance, auch nur eine einzige Gurke zu ersteigern? Es muss ja kein Weltklassepferd sein. Einfach nur ein liebes, gutmütiges, das bitte ganz lange lebt!
    Jul sitzt im Sattel der pechschwarzen Stute, Fabian Sorento und Bel stehen neben der Bereiterin in der Bahnmitte. Ada lehnt sich an die Bande der kleinsten der drei Reithallen. Gut, dass sie um die Begrüßung herumkommt. Das Pferd ist wirklich ein Traum. Glamour - der Name ist Programm. Langbeinig, filigran, edel eben. In der Halle sind noch andere Pferde, die nicht annähernd so elegant aussehen. Jetzt versteht Ada, warum Bel die Stute unbedingt haben will. Jul galoppiert an und es ist, als berührten die Hufe kaum den Boden, so leichtfüßig schwebt das Pferd durch die Halle. Fabian Sorento nickt anerkennend.
    »Schau, Jul reitet!« Die Mädchen aus der Toilette!
    »Nimm mal den Kreuz.« Sorento deutet auf einen kleinen Sprung an der langen Seite.
    Die Stute zieht an und ist kaum zu zügeln.
    »Die überspringt sich ja total«, kommentiert die blondere der beiden Fans.
    Was das heißt, weiß Ada nicht. Egal. Fabian Sorento zieht das Hindernis höher, etwa auf A-Niveau. »Noch mal.«
    Kritisch beäugt die Bereiterin das Geschehen. »Du darfst sie nicht festhalten.«
    Jul reitet den Sprung ruhig an, dann reißt die Stute den Kopf hoch und springt viel zu früh ab.
    »Wow, da passt ja noch ein Meter dazwischen«, kommentiert einer der Fans den Sprung.
    »Die zwei sind wie füreinander gemacht«, schwärmt ihre Freundin.
    »Ob der so gut küsst, wie er reitet?«, kichert Blondi.
    »Tut er!« Diese blöden Gänse sollen sich Jul abschminken! Mit hoch erhobenem Kopf betritt Ada die Reitbahn.
    »Die ist ein Traum!« Jul rutscht aus dem Sattel. »Aber ganz einfach ist sie nicht.« Er hält die Zügel, während Bel aufsteigt. »Die ist ganz sensibel im Maul.«
    Vorsichtig reitet Bel los.
    »Hallo«, murmelt Ada in Juls Richtung und stellt sich demonstrativ neben seinen Vater.
    »Sehr gutes Pferd, aber zu schwierig für Bel«, meint Fabian Sorento nachdenklich.
    Die Stute eilt im Trab durch die Halle, schlägt mit dem Kopf und Bel wirkt hilflos. »Zirkel!«
    Ada spürt eine Hand auf ihrer Schulter. »Hast du ’ne Minute?«
    Sie sieht Jul an und nickt. Beklommen folgt sie ihm auf die Tribüne. Jul setzt sich etwas abseits der anderen Zuschauer und lässt Bel nicht aus den Augen. »Ich bin echt sauer auf dich.«
    Pah! »Das Gleiche gilt für mich«, entgegnet Ada.
    »Traust du mir das wirklich zu?« Jul schüttelt entrüstet den Kopf. »Dass ich mich so schäbig verhalte?«
    Ada zuckt mit den Schultern. »Du hast doch selbst gesagt, dass du in den Kader MUSST!«
    »Aber doch nicht auf deine Kosten!«, behauptet Jul. »Du hast ja null Vertrauen.«
    Ada sinkt in sich zusammen.
    »Und außerdem«, Jul erhebt sich. ». . . wäre es andersherum, ICH hätte dir mein Pferd sofort angeboten - noch bevor du gefragt hättest.«
    Rums. Ein Schlag in den Magen. Ada fühlt die Tränen aufsteigen.
    »Du hast alles kaputt gemacht. Einfach so.« Jul verlässt die Tribüne.
    »Lehn dich nicht so weit vor. Setz dich tief in den Sattel«, befiehlt Fabian Sorento. »Zirkel kleiner, lass sie nicht abhauen.«
    Ada kullern die Tränen unter der Sonnenbrille hervor. Jul hat sie zutiefst beschämt. Er hat den Spieß einfach umgedreht und ihr die Schuld für den Streit in die Schuhe geschoben. Und er hat Ada nicht mal den Hauch einer Chance gelassen, sich zu rechtfertigen. Was wird jetzt nur?
    Hilflos sitzt sie auf der Tribüne. Soll sie einfach zurückfahren? Was tut sie hier? Jul verachtet sie und Bel ist sowieso nur mit dieser blöden Stute beschäftigt, die sie im Galopp auf dem Zirkel zu halten versucht.
    Da hat Ada eine Idee. Die einzige Person, die ihr jetzt helfen kann...
    »Madame Baldour? Ich bin’s, Amanda.« Sie schnieft und wischt sich die Tränen weg. »Jul ... er sagt, ich hätte kein Vertrauen, und er... ich weiß nicht, was ich machen

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