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Die Glasglocke (German Edition)

Die Glasglocke (German Edition)

Titel: Die Glasglocke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Plath
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dem Feld zurück.
    »Warum bist du nicht mit zu der Pelzschau gekommen?« fragte Betsy. Es kam mir vor, als würde sie sich wiederholen, als hätte sie mir die gleiche Frage vor einer Minute schon einmal gestellt, bloß daß ich nicht zugehört hatte. »Warst du mit Doreen unterwegs?«
    »Nein«, sagte ich, »ich wollte mitkommen, aber Jay Cee rief an, ich solle in die Redaktion kommen.« Daß ich zu der Schau hatte gehen wollen, stimmte nicht ganz, aber ich versuchte mir nun selbst einzureden, daß es so gewesen sei. So konnte ich mich durch das, was mir Jay Cee angetan hatte, wirklich verletzt fühlen.
    Ich erzählte Betsy, ich hätte an diesem Morgen im Bett gelegen und zur Pelzschau gehen wollen. Ich erzählte ihr allerdings nicht, daß vorher schon Doreen in mein Zimmer gekommen war und gesagt hatte: »Was willst du bei dieser idiotischen Vorführung, Lenny und ich fahren raus nach Coney Island, warum kommst du nicht mit? Lenny kann einen netten Kumpel für dich mitbringen, der Tag ist sowieso im Eimer mit diesemLunch, und nachmittags dann noch die Filmpremiere, da vermißt uns doch keiner.«
    Einen Moment lang war ich versucht, mitzukommen. Die Pelzschau war bestimmt albern. Ich habe mir nie etwas aus Pelzen gemacht. Aber zuletzt beschloß ich, solange es mir gefiel, liegen zu bleiben und nachher in den Central Park zu gehen und mich dort den Tag über ins Gras zu legen, in das höchste Gras, das ich in dieser kahlen Ententeichwildnis finden konnte.
    Ich sagte Doreen, ich würde nicht zu der Schau oder zum Lunch oder zu der Filmpremiere gehen, ich würde aber auch nicht mit nach Coney Island kommen, sondern im Bett bleiben. Nachdem Doreen gegangen war, fragte ich mich, warum ich es nicht mehr schaffte, das zu tun, was ich eigentlich tun sollte. Darüber wurde ich traurig und müde. Dann fragte ich mich, warum ich es nicht mehr schaffte, das zu tun, was ich eigentlich nicht tun sollte, so wie Doreen, und darüber wurde ich noch trauriger und noch müder.
    Ich wußte nicht, wie spät es war, aber ich hörte das Hin und Her und die Rufe der Mädchen auf dem Gang, während sie sich für die Pelzschau fertig machten, und dann hörte ich, wie auf dem Gang wieder Stille einkehrte, und während ich auf meinem Bett lag und zu der leeren, weißen Decke hinaufstarrte, schien diese Stille immer größer zu werden, bis mir fast das Trommelfell platzte. Da klingelte das Telefon.
    Ich starrte den Apparat einen Moment lang an. Der Hörer zitterte leicht in der elfenbeinweißen Gabel, daran erkannte ich, daß es wirklich klingelte. Ich dachte, ich hätte auf einem Ball oder einer Party vielleicht jemandem meine Nummer gegeben und es wieder vergessen. Ich nahm den Hörer ab und sagte heiser und aufnahmebereit:
    »Hallo?«
    »Jay Cee hier«, polterte Jay Cee los. »Ich frage mich, ob Sie zufällig die Absicht haben, heute in die Redaktion zu kommen?«
    Ich sank in die Laken zurück. Ich verstand nicht, warum Jay Ceeerwartete, ich würde in die Redaktion kommen. Wir hatten diese hektographierten Zeitpläne, damit wir nicht den Überblick über all unsere Aktivitäten verlören, und morgens und nachmittags gingen wir oft zu irgendwelchen Veranstaltungen in die Stadt, statt in die Redaktion. Natürlich waren manche dieser Veranstaltungen freiwillig.
    Es entstand eine längere Pause. Dann sagte ich kleinlaut: »Ich wollte eigentlich zu der Pelzschau.« Das wollte ich natürlich ganz und gar nicht, aber etwas Besseres fiel mir nicht ein.
    »Ich sagte ihr, ich wollte zu der Pelzschau gehen«, sagte ich zu Betsy. »Aber sie meinte, ich solle in die Redaktion kommen, sie wolle sich mit mir unterhalten, und außerdem gebe es Arbeit.«
    »Oh je!« sagte Betsy mitleidvoll. Sie mußte die Tränen bemerkt haben, die in meinen Nachtisch, Baiser und Eis mit Cognac, tropften, denn sie schob mir ihren unberührten Nachtisch herüber, und als ich mit meinem fertig war, machte ich mich gedankenverloren über ihren her. Die Tränen waren mir zwar peinlich, aber Gründe für sie gab es genug. Jay Cee hatte mir ein paar schreckliche Dinge gesagt.
    Als ich zaghaft gegen zehn ihr Büro betrat, stand Jay Cee auf, kam hinter ihrem Schreibtisch hervor und schloß die Tür. Ich setzte mich auf den Drehstuhl vor meinem Schreibmaschinentisch ihr gegenüber, und sie setzte sich auf den Drehstuhl hinter ihrem Pult mir gegenüber, im Rücken ein Fenster voller Topfpflanzen auf mehreren Regalbrettern, ein sprießender tropischer Garten.
    »Interessiert Ihre

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