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Die Glasmalerin - Walz, E: Glasmalerin

Die Glasmalerin - Walz, E: Glasmalerin

Titel: Die Glasmalerin - Walz, E: Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Walz
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Herzog in die Hände bekam … Sie musste unbedingt vernichtet werden, sofort, denn ohne diese Korrespondenz würde niemand etwas beweisen können. Mit de Soto würde er sich einfach später besprechen.
    Er eilte zurück in Richtung der Casa Volterra.

21
    Sandro verließ die Druckerei, in der Fabrizio Schiacca sein Leben fristete, und huschte an den Häuserwänden entlang. Er hatte alle Informationen bekommen, die er brauchte, sowohl vom jungen Fabrizio wie auch vom Säufer Bruno. Die größte Schwierigkeit würde nun darin bestehen, den letzten Beweis anzutreten und den Mörder unmittelbar zu überführen. Sandro wurde gesucht. Wenn man ihn jetzt aufgreifen würde, war nichts bewiesen, alles verloren. Niemand würde ihm glauben, und Luis würde ihn mundtot machen.
    Er dachte an Antonia. Das tat weh, anders als es in den letzten Tagen wehgetan hatte. Sie war ihm zu nahe gekommen, und jetzt war es so, dass er sich wünschte, sie wäre bei ihm. Seine Angst vor ihr hatte sich in eine Angst um sie verwandelt. Nichts war schlimmer, als zu wissen, dass sie von Luis gequält wurde, und als er in die Nähe des Palazzo Pretorio kam, verspürte er den glühenden – ebenso törichten – Wunsch, dort einzudringen und sie herauszuholen. Er wäre nicht einmal in ihre Rufweite gekommen, wenn er es versucht hätte, und Luis hätte nur einen Inquisiten mehr, den er quälen durfte.
    Um Antonia zu helfen, musste er Luis – dem ursprünglichen Plan entsprechend – vom Palazzo Pretorio weg zum Fluss locken. Dafür war alles vorbereitet.
    Als er um eine Häuserecke bog, stand er unversehens vor Matthias.
    Einen Atemzug lang bewegte sich keiner von ihnen, zu überraschend war die Begegnung.
    Matthias war schneller und traf ihn mitten ins Gesicht. Sandro taumelte rückwärts und fiel. Sofort setzte Matthias nach und trat ihn in den Bauch.
    »Wachen!«, schrie Matthias. »Wachen!«
    Offenbar war keine Streife in der Nähe, die Straßen blieben leer und dunkel.
    Ein weiteres Mal trat Matthias nach, aber diesmal bekam Sandro seinen Fuß zu fassen und brachte seinen Halbbruder zum Straucheln.
    Als Sandro aufstehen wollte, krampfte sich sein Bauch zusammen, und es gelang ihm nur unter Schmerzen, sich aufzurichten.
    Matthias hielt einen Zweig vom Straßenrand in der Hand, der wie eine Peitsche über Sandros Gesicht schnellte und eine brennende Wunde hinterließ. Ein zweiter Schlag, bei dem der Zweig zerbrach, verletzte Sandros linken Oberarm. Dann traf ihn Matthias’ Faust zuerst im Gesicht, dann in der Magengrube, schließlich am Kinn. Sandro hatte das Gefühl, Stück für Stück zerlegt zu werden. Seinem Gegner war er körperlich nicht gewachsen.
    »Erinnerst du dich, wie es das letzte Mal zwischen uns ausging?«, rief Matthias siegesgewiss. »Ich habe dich auseinandergenommen.«
    Seinen ganzen Zorn zusammenballend, stürzte Sandro sich auf Matthias und drückte ihn gegen eine Hauswand. Matthias schrie kurz auf, nur um gleich danach Sandro an den Schultern zu packen und seinerseits gegen die Hauswand zu schleudern.
    Ein Fausthieb in den Magen ließ alle Geister des Widerstands aus Sandro entweichen. Er konnte nicht mehr. Er wollte, er musste – aber es ging nicht. Er versagte wieder einmal. Wieder einmal gegen Matthias.
    Noch ein Schlag. »Der war für Antonia«, schrie Matthias. »Du hast sie mir weggenommen, aber du kriegst sie auch nicht.«
    Matthias presste Sandro mit einem Arm an die Mauer und schlug mit der Faust in Sandros Leib.
    Matthias lachte. Es war wie damals vor sieben Jahren in der Kapelle. Da hatte Matthias zum ersten Mal in Sandros Leben eingegriffen, es verändert. Matthias war Sandros Schicksalsgott, und heute brachte er sein Werk zu Ende.
    Nur halb nahm Sandro wahr, dass plötzlich jemand hinter Matthias auftauchte, ein Schatten.
    Die Faustschläge nahmen ein Ende, Sandro sackte an der Hauswand zusammen, hörte noch ein, zwei Schläge, dann nichts mehr.
    Eine Hand berührte ihn an der Schulter.
    Er blickte auf.
    »Eure Schönheit hat ein wenig gelitten, aber bei Mönchen spielt das vermutlich keine große Rolle.«
    Hauptmann Forli reichte ihm die Hand und half ihm auf die Beine. Sandro vermochte nicht, aufrecht zu stehen, also stützte Forli ihn. »Ich kann Leute nicht leiden, die auf wehrlose Mönche einprügeln«, brummte er.
    Matthias lag reglos am Boden. Da Sandro auch schon einmal in den zweifelhaften Genuss der Forli’schen Faust gekommen war, wunderte er sich darüber nicht.
    »Wie geht es Antonia Bender?«,

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