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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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ordnete, nahm Isphet den mit den beschmutzten Tüchern eingewickelten Brotlaib und gab ihn Raguel. Ihre Stimme war streng, aber der Blick in ihren Augen war sanft. »Nimm es, Raguel, und lege es in den Ofen, wenn die Wächter hinsehen. Schau mich nicht so an, es ist bloß Brot.«
    Das konnte schon sein, aber in welchem Krug lag das tote Kind? Und warum wollte Isphet es aufbewahren? So schlimm der Tod ihres Kindes auch war, sicherlich würde das Wissen, daß ihr Kind in der Nähe war, Raguel nicht helfen.
    Ich hoffte, Kiath hatte den Krug gut versiegelt.
    »Auf zur Arbeit«, sagte Isphet.
    Die Werkstatt befand sich in der Nähe, was gut war, denn ich konnte mir nicht vorstellen, daß Raguel zu einem weiten Weg stark genug gewesen wäre. Wie sich herausstellte, mußten Kiath und Saboa sie dann bei den letzten Schritten stützen.
    Auf dem Weg durch die Gassen konnte ich die Gegenwart der Pyramide spüren, aber ich konnte sie wegen der hohen Wohngebäude noch immer nicht sehen.
    Isphet sah, wie ich mir den Hals verrenkte. »Du wirst bald schon mehr von der Pyramide sehen, als dir lieb ist, Tirzah. Geduld.«
    Und dann hatten wir die Werkstatt erreicht.
    Ich trat ein und blieb erstaunt stehen. In Viland hatten mein Vater und ich in einer winzigen Werkstatt gearbeitet, die gerade unseren Bedürfnissen entsprach, und die Arbeitsstätten der benachbarten Handwerker waren ähnlich klein gewesen. Aber Isphet leitete eine Werkstatt von gewaltigen Ausmaßen, die leicht mehr als einem Dutzend Handwerker Platz geboten hätte. In einer Ecke warteten drei Öfen darauf, von uns für die Arbeit angeheizt zu werden. An einer Wand standen breite Gestelle mit Hunderten von Glasplatten. An der anderen Wand standen auf Regalen Dutzende von Töpfen und Krügen mit den Pulvern und Metallen unseres Handwerks. Anderswo lagen sorgsam geordnet Werkzeuge, die die Werkzeuge meines Vaters im Vergleich wie unbedeutendes Kinderspielzeug aussehen ließen. In der Werkstatt verteilt standen die Werkbänke und Geräte, die für die Glasherstellung nötig waren. Eine Wendeltreppe führte zu einer zweiten Etage, wo die Feinarbeit erledigt wurde, die gutes Licht und starke Konzentration brauchte. Würde ich dort arbeiten?
    Kiath versetzte mir einen sanften Stoß, und so schwieg ich und betrat die Werkstatt. Sieben oder acht Männer waren bereits da, unter ihnen mein Vater, und ein junger Mann stellte ihn Isphet vor.
    Seine Vorstellung war sehr knapp, denn er hatte Raguel und das traurige Bündel gesehen, das sie an die Brust drückte.
    »Bei der Zuflucht im…«
    »Vorsicht!« zischte Isphet. »Es sind Neue unter uns!«
    Da beherrschte er sich und fragte ruhig: »Was ist geschehen?«
    Isphet erzählte es ihm kurz, das heißt, sie erzählte ihm, daß das Kind von Ta’uz entdeckt worden war, als er mich bei Isphet abgeliefert hatte, und von diesem dann getötet wurde.
    Die Lippen des Mannes wurden schmal, und er betrachtete mich abschätzend. Er sah gut aus, war vielleicht sieben oder acht Jahre älter als ich, mit kurz geschnittenem schwarzem Haar, das nachlässig nach hinten gestrichen war, mit intelligenten braunen Augen und einem großzügigen, sinnlichen Mund, der, als die Anspannung nachließ, ein warmes und freundliches Lächeln zeigte.
    »Mein Name ist Yaqob, und du bist Tirzah. Druse hat mir erzählt, wie gut du Glasnetze schleifen kannst.« Er ergriff kurz meine Hand, und ich versuchte zu lächeln.
    »Das mag schon sein«, sagte Isphet. »Aber wie alle Neuen fängt sie an den Mahltischen an, bis sie lernt, wie es in meiner Werkstatt zugeht. Yaqob, du bringst das Mädchen und ihren Vater zu Yassars Tisch und versorgst sie mit Arbeit.«
    Glas mahlen? Das war eine Aufgabe für einen Lehrling im ersten Jahr, aber ich sagte nichts und begleitete Yaqob, der mich in der Werkstatt vorstellte und mir erklärte, wie hier alles vonstatten ging.
    Als ich mich an Yassars Tisch setzte, neben meinen Vater, der die Mahlstößel vor uns mit einem Ausdruck äußersten Widerwillens ansah, flog die Tür auf, und die ganze Werkstatt erstarrte.
    Ta’uz.
    Mehrere Wächter standen neben ihm, und zwei weitere waren weit in die Werkstatt vorgedrungen.
    Ta’uz starrte zu den Öfen hin, und alle Blicke folgten ihm.
    Raguel stand in der Nähe der offenen Tür einer der Öfen, das umwickelte Bündel im Arm. Sie starrte zu Ta’uz hinüber, und ich fragte mich kurz, wieviel Haß sie ihm entgegenbringen mußte, aber dann schüttelte sie sich sichtbar und warf das Bündel mit

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