Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
Vom Netzwerk:
»Ja. Sie vertrauen mir, wo sie Yaqob möglicherweise nicht vertrauen.«
    Yaqob gefiel das nicht, und Ishkur fuhr eilig fort. »Yaqob, du lebst hier als einer aus der Glasmacherelite. Du hast kaum Gelegenheit, dich unter den Arbeiter zu bewegen. Aber sie werden auf mich hören. Vertrau mir.«
    »Ich verstehe«, sagte Yaqob. »Ich weiß ja, daß ich zum Aufstand dränge, und mir ist klar, daß einige von euch das für verfrüht halten. Wir hatten geglaubt, noch ein paar Monate Zeit für die Vorbereitungen zu haben.« Er sah sich im Raum um. »Aber es gäbe da noch eine andere Lösung, die verhindert, daß Boaz den Chad oder seinen Bruder überzeugen kann, hier noch mehr Soldaten zu postieren.«
    »Und welche?« fragten mehrere Leute gleichzeitig.
    »Wir können Boaz töten«, sagte Yaqob.
    Alle starrten ihn an, und meine Lippen teilten sich langsam zu einem Lächeln. Boaz töten. Ja. Es gab nichts, das mir mehr gefallen hätte. Mein Lächeln wurde breiter, als ich Yaqob ansah, und er bemerkte es und grinste zurück.
    »Boaz hat alle unsere Pläne gestört. Wenn er beseitigt ist, bleibt nur noch Ta’uz. Bösartig, aber berechenbar und eine bekannte Größe. Und wir haben Raguel, die oft zu ihm gerufen wird und, wie wir alle gehört haben, interessante Informationen besorgen kann. Informationen.« Er hielt inne. »Das bedeutet, wir können Boaz töten, ohne Angst vor Vergeltungsmaßnahmen haben zu müssen.«
    »Wie stellst du dir das vor?« fragte ich.
    »Ich glaube, wir sollten auf der Baustelle einen Unfall arrangieren«, sagte er. »Wir wissen, daß zumindest Ta’uz damit rechnet. Er glaubt, daß als Nächstes drei sterben werden. Nun, dann werden wir dafür sorgen. Boaz und zwei andere Magier – nicht Ta’uz. Ta’uz wird die Pyramide verdächtigen, nicht uns. Nun?«
    Ishkurs Augen glänzten, und ich konnte sehen, daß auch ihm die Idee gefiel. »Wie sieht dein Plan genau aus, Yaqob?«
    »Arbeiten deine Männer oben auf der Pyramide, Ishkur, und bereiten die Spitze für den Schlußstein vor?«
    Ishkur nickte.
    Yaqobs Gesicht und seine Augen waren eiskalt. »Wie ich gehört habe, ist das Glas da oben teilweise sehr locker, Ishkur. Es könnte einen schrecklichen Unfall verursachen, wenn es sich löst.«

 
    11
     
     
     
    Boaz war in vielerlei Hinsicht unberechenbar, aber er verzichtete nie auf seinen frühnachmittäglichen Spaziergang um die Pyramide. Er umrundete sie einmal, dann begab er sich zur Rampe, wo er sich mit den verschiedenen Magiern unterhielt, die die Baustelle überwachten. Danach stand er einfach da, regungslos, den Blick auf Gesholme und dann weiter auf den Lhyl und die Schilfbänke gerichtet.
    Niemand wußte, wonach er Ausschau hielt, und es interessierte auch niemanden. Es reichte uns, daß dieser eine Augenblick vorhersagbar war, und ausreichen würde, um ihn zu töten. Boaz stand sogar immer an derselben Stelle, Tag für Tag, die Stelle, an der Gaio getötet worden war, und hier würde auch er sterben.
    Ich fragte mich, ob er schreien würde, so wie das Glas geschrien hatte, das er absichtlich hatte fallen lassen. Nun, heute würde das Glas seine Rache bekommen.
    Wir waren alle da. Yaqob, Isphet und ich gaben vor, uns um eine zerbrechliche Platte kümmern zu müssen, die in die Pyramide transportiert wurde und unsere ganze Aufmerksamkeit erforderte, damit die Arbeiter nicht stolperten und sie zerbrachen. Ishkur, der an der einen Seite der Rampe stand, dirigierte seine Arbeitergruppe. Raguel gab vor, einige – leider vergessene – Werkzeuge zu den Glasmachern in der Pyramide zu bringen. Andere standen in kleinen unauffälligen Grüppchen herum und täuschten Interesse und Probleme vor, wo es nur ein Interesse und ein Problem gab.
    Boaz.
    Er traf ein wie erwartet, heute in Begleitung von Ta’uz, und die Magier beeilten sich mit der Inspektion der Pyramide. Keiner wollte sich zu lange in der Gesellschaft des anderen aufhalten. Dann entfernte sich hocherhobenen Hauptes Ta’uz und überließ es Boaz, die Rampe zu erklimmen.
    Boaz verschwendete nicht viel Zeit damit, sich mit den beiden Magiern zu unterhalten, die ihn erwarteten, denn wenige Minuten später hatte er sich umgedreht und stand reglos da, den Blick über Gesholme hinweg auf den Fluß gerichtet. Er war so konzentriert bei dem, was er tat, daß ich bezweifelte, daß er irgend etwas anderes um sich herum überhaupt wahrnahm.
    Die beiden Magier standen nur ein Stück abseits von Boaz und erörterten Fragen der Berechnung.
    »Gut«,

Weitere Kostenlose Bücher