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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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Yaqob in den Armen und versuchte mich zu trösten, aber nach dem, was geschehen war, konnte kein Trost helfen.
    An diesem Tag erkannten wir, wie bösartig die Pyramide wirklich war.
     
     
    Boaz übernahm den Posten des Herrn der Baustelle schnell und gekonnt, in jeder Hinsicht. Ta’uz wurde mit den Ehren begraben, die jedem Magier zustanden, aber Raguels und Ishkurs Leichen warf man den großen Wasserechsen zum Fraß vor, die im Lhyl lebten.
    Ich glaube, die drei Sklaven von der Pyramidenspitze warf man lebendig ins Wasser, sobald die Echsen sich rasend vor Gier über die Leichen hergemacht hatten.
    Ta’uz war tot. Ishkur war tot. Raguel war tot. Zwei davon sehr betrauert.
    Und Yaqobs Pläne für eine Revolte lagen ebenso zerschlagen im Staub von Gesholme, wie das Glas drei Leben zerschlagen hatte.
    Er brauchte die Unterstützung aller Arbeiter, aber die meisten hatten nur Ishkur bedingungslos vertraut. Yaqob würde Monate brauchen – falls er soviel Zeit hatte, um jemanden von vergleichbarem Rang und derselben Vertrauenswürdigkeit zu finden, der die Arbeiter auf seine Seite bringen würde.
    Und Raguel? Raguel war von vielen von uns geliebt worden, und die Magier hatten sie jahrelang schlecht behandelt. Sie auf diese Weise zu verlieren… und vor allem ihren Körper. Isphet hatte in dieser Nacht gewütet, hatte ihre Fingernägel in die Lehmwände gegraben, bis die Finger bluteten und ihre Trauer hinausgeschrien. Ohne ihren Körper konnte Raguel nicht in die Zuflucht im Jenseits verabschiedet werden. Sie und ihre Tochter würden für alle Ewigkeit voneinander getrennt bleiben.
    Aber Raguel war auch eine Informationsquelle gewesen, und bedauerlicherweise betrauerte Yaqob ihren Tod vor allem deswegen.
    Der größte Verlust war am Ende jedoch ausgerechnet Ta’uz. Jetzt hatte Boaz freie Hand, und nur wenige Stunden später bekamen wir alle seine Macht zu spüren.
     
     
    In dieser Nacht wurde jedes Wohnhaus in Gesholme durchsucht.
    Die Wachen kamen genau in dem Augenblick, in dem ich es endlich geschafft hatte, Isphet auf eine Pritsche zu ziehen, sie in den Armen wiegte und ihr leise zusummte. Das Ausmaß ihrer Trauer erschreckte mich, und mein leises Summen sollte mich genauso sehr trösten wie sie.
    Es klopfte an der Tür. Saboa ging, um sie zu öffnen, fuhr aber zurück, als die Tür eingetreten wurde. Fünf Männer drängten sich an ihr vorbei, eine gemischte Gruppe aus Soldaten des Chad und der alten Wachmannschaft –, aber die alten Wächter zeigten eine neue Entschlossenheit, die ihre Hände und Augen stärkte.
    Es war, als rissen sie den Raum in Stücke. Sie zerbrachen Krüge, rissen andere aus dem Boden, zerstörten unsere Pritschen, gossen das Öl aus Lampen, klopften die Wände nach Verstecken ab. Auch uns durchsuchten sie mit groben und demütigenden Händen, dann stießen sie uns genauso rücksichtslos zur Seite wie zuvor die Krüge und Lampen.
    Ich sandte ein stummes Dankgebet an die Soulenai, daß sich wenigstens nicht mehr Raguels Kind in einem der bodengekühlten Krüge hier befand; ich fragte mich wie betäubt, was Boaz daraus geschlossen hätte, hätte man es ihm triumphierend vor die Füße geworfen.
    Sie suchten nach Waffen und anderen Beweisen für einen Fluchtplan. Der Plan… ich hegte nicht den geringsten Zweifel, daß Boaz irgendwie seine Existenz entdeckt hatte, daß er wußte, daß es einen Plan gab.
    Kalte Angst ergriff mich. Yaqob! Aber bestimmt würde er Verstand genug haben, nichts in seiner Unterkunft aufzubewahren, das ihn belasten konnte. Bestimmt.
     
     
    Als wir am Morgen darauf zur Arbeit schlichen, entdeckten wir auf den Dächern postierte Wächter.
    Die Leute nickten einander zu, als sie in der Werkstatt eintrafen, aber nur wenige sagten etwas. Ich sah mich aufgeregt um, bis ich endlich Yaqob in einer dunklen Ecke erspäht hatte, der Glas von einem Gestell herunterhob. Ohne auf irgendwelche Blicke Rücksicht zu nehmen, eilte ich zu ihm und schlang die Arme um ihn.
    »Bist du in Ordnung?«
    »Ja.« Er schaffte es, das Glas abzustellen. »Und du?«
    Ich nickte, zu keinem Wort fähig, und vergrub mein Gesicht an seiner Brust.
    Seine Hände strichen durch mein Haar, dann ergriff seine Hand mein Kinn und hob meinen Kopf in die Höhe.
    »Sie haben die Klingen gefunden, die wir geschmiedet haben«, sagte er mit tonloser Stimme. »Und sie lösen die Waffenlager der Wachen auf und verlegen sie. Wir haben verloren.«
    Ich vergrub erneut mein Gesicht an seiner Brust, unendlich froh,

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