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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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Gebrauch eines Frauenkörpers einen gewissen Nutzen hat«, sagte er.
    Bei meiner derzeitigen Anspannung war das fast zu viel, und trotz der Gefahr, die durch den Raum schlich, mußte ich mir auf die Lippe beißen, um nicht loszukichern. Einen gewissen Nutzen, in der Tat. Nun, vermutlich mußte es der Magier vor sich rechtfertigen, wie er es für angebracht hielt. Ich hielt den Blick auf meinen Teller gerichtet. »Ja, Exzellenz«, murmelte ich.
    »Ich habe entschieden, es weiter zu erforschen.«
    Ich sah auf, fragte mich, worauf er hinauswollte. Er musterte mich sehr nachdenklich, und mir wurde klar, daß er sich seiner selbst genauso unsicher war, wie er sich meiner unsicher war.
    »Aber ich kann nicht jedesmal, wenn ich dich benötige, Kiamet durch Gesholme hetzen.«
    Ich holte ungläubig Luft.
    »Also habe ich entschieden, daß du hier einziehst. Hinten ist eine kleine Vorratskammer, in der du dich aufhalten wirst, wenn ich keine Verwendung für dich habe.«
    Ich stieß langsam die Luft aus. »Ja, Exzellenz.« Ich bezweifelte, diese »Vorratskammer« jemals von innen sehen zu müssen.
    »Abgesehen von dem Schlußstein ist die Arbeit an den Glasnetzen fast abgeschlossen, und die anderen sechs Glasnetzmacher können sie erledigen. Ich glaube, ich werde dich hier arbeiten lassen. Es gibt mehrere andere Geshardi-Abhandlungen, die ich übersetzt haben möchte.«
    »Ja, Exzellenz.« In mir tobte ein Sturm der Gefühle, aber ich versuchte weiterhin, ausdruckslos und unterwürfig auszusehen. Der Magier hätte das niemals erlaubt, niemals. Hatten die Soulenai recht? Wollte er, daß ich ihm half?
    »Hast du noch Fragen?«
    »Exzellenz, ich habe ein paar Sachen, die ich aus meiner Unterkunft brauche, und es gibt da etwas, das ich gern aus Isphets Werkstatt holen würde.«
    »Sklaven haben keine Besitztümer, Tirzah.«
    Ich senkte den Blick, wieder unsicher.
    »Aber du darfst gehen. Sei in der Mitte des Vormittags wieder hier.«
    »Danke, Exzellenz.« Ich stand auf, verbeugte mich und ging nach draußen, dabei versuchte ich zu verhindern, daß ich vor Hoffnung hüpfte. Vergangene Nacht hatte er mir wieder ein Stück von sich gezeigt, hatte ein gewisses Bedauern für seine Taten gezeigt, und doch hatte der Magier es an diesem Morgen nicht für nötig befunden, mich dafür zu bestrafen, daß ich Zeugin einer solchen Schwäche geworden war. Für einen Magier war er sogar ziemlich freundlich gewesen.
    Und sein Haus mit ihm zu teilen! Kein Magier hatte das je mit einer Frau getan!
    Ich fragte mich, ob der Mann, der so lange unterdrückt worden war, näher an die Oberfläche herankam, hoffte es. Ob es der Magier eines Tages wagen würde, ihn freizulassen?
    Als ich an Kiamet vorbeikam, lächelte ich und blinzelte ihm zu, und dann lachte ich über sein bestürztes Gesicht.
    Ich saß den größten Teil des Nachmittags an der Übersetzung. Es war eine noch trockenere Abhandlung als die vorherige – ist jede beliebige Linie aus einer endlichen oder unendlichen Zahl von Punkten zusammengesetzt? –, aber ich saß glücklich dort, und die Stunden vergingen wie im Flug.
    Boaz verbrachte den ganzen Tag an der Baustelle der Pyramide. Holdat servierte mir kurz nach Mittag eine leichte Mahlzeit, und ich dankte ihm, was ihn überrascht aufsehen ließ, aber er schaffte es, das Lächeln zu erwidern, bevor er ging.
    Ich summte bei meiner Arbeit eine Zeitlang vor mich hin.
    Die Nachricht, daß ich bei Boaz einziehen würde, hatte alle in der Werkstatt verblüfft. Mein Vater hatte mich umarmt und mir befohlen, vorsichtig zu sein. Isphet war still gewesen, und Yaqobs Blick hatte sich verdunkelt, aber beide hatten es für eine gute Gelegenheit gehalten, etwas Nützliches herauszufinden.
    Und hier war ich nun, und ich hoffte, daß es ein gutes Ende nehmen würde. Ich würde auf des Messers Schneide leben, ständig auf der Hut sein müssen, den Magier nicht zu provozieren, zugleich aber die Hoffnung haben, daß er sich immer mehr gehen ließ, bis ich die meiste Zeit mit dem Mann verbrachte, der mir das Buch seines Vaters gezeigt hatte.
    Ich glaubte, daß mir das gefallen würde.
    Jemand trat ein, und ich drehte mich um – mit ganz behutsamen Bewegungen.
    Boaz. Er zog das Übergewand aus, dann erkundigte er sich, wie ich mit der Übersetzung vorankam. Er verspürte kein Bedürfnis für grobe Worte.
    »Exzellenz, ich komme gut voran.«
    »Und findest du es faszinierend, Tirzah?«
    »Ja, Exzellenz, es ist wirklich eine erstaunliche Arbeit.«
    »Wirklich,

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