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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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heute ganz einfach“, versicherte er. „Ich gebe euch fünf Worte, und ihr sollt mir möglichst kurz und genau erklären, was sie bedeuten.“
    Die Klasse kramte ihre Hausaufgabenhefte heraus, und der Oberstudienrat nahm das Kreidestück in die Hand. „Explain the following words“, wiederholte er und malte bereits „harbour“ an die schwarze Wandtafel.
    „Harbour“, wiederholte die 8 B und schrieb das erste Wort in ihre Hefte.
    „Castle“ folgte als zweites Wort, und anschließend verkündete der Studienrat: „Tower inhabitant.“
    „Tower inhabitant“, wiederholte die Klasse, und dann war sie von einem zum anderen Augenblick sprachlos.
    Der neue Mitschüler mit den dunklen Haaren hatte sich nämlich ganz vorsichtig nach vorn gebeugt und drückte sich jetzt mit den Armen immer höher, bis er schließlich auf seiner Bank einen kerzengeraden und tadellosen Handstand vollführte.
    Als Dr. Purzer kurz darauf das letzte Wort an die Tafel geschrieben hatte und sich umdrehte, saß Ronny bereits wieder seelenruhig auf seinem Platz.
    Der Studienrat war überrascht, weil ihn seine Klasse plötzlich mit lauter verblüfften Gesichtern anblickte. Aber er schmeichelte sich damit, daß er die allgemeine Verwunderung auf das letzte Wort bezog, mit dem er die Schüler offenbar bis ins Mark getroffen hatte. „Kommt wieder unterm Teppich vor“, mahnte er wohlwollend. „Du liebe Zeit, es wird euch doch für ‚consumption’ eine Erklärung einfallen!“
    „Consumption“, wiederholte die Klasse langsam, während sie das Wort in ihre Hefte kritzelte. Einige feixten jetzt, und der dickliche Sputnik kicherte sogar.
    „Eigenartig“, dachte Dr. Purzer und schüttelte den Kopf. „Höchst eigenartig.“
    In diesem Augenblick schellte glücklicherweise die Schulglocke zur Pause.
    Und jetzt war es eigentlich die selbstverständlichste Sache der Welt, daß zunächst einmal die Glorreichen Sieben den dunkelhaarigen Zirkusjungen genauer unter die Lupe nahmen. Studienrat Dr. Purzer hatte kaum die Tür aufgemacht und war noch mit einem Bein im Zimmer, als ihn Emil Langhans bereits für sich mit Beschlag belegte.
    „Wandeln wir gemeinsam im Schulhof“, schlug er vor. Gleich darauf pflanzte sich Karlchen Kubatz dicht neben Ronny auf! „So trifft man sich wieder“, grinste er.
    „Ja, so klein ist die Welt“, antwortete der dunkelhaarige Junge und grinste zurück.
    Inzwischen standen auch Hans Pigge, der dickliche Sputnik und Manuel Kohl wie aus dem Boden gezaubert um sie herum.
    „Avanti“, sagte Emil Langhans und stiefelte los. Die anderen folgten ihm Schulter an Schulter. Sie hatten den Jungen vom Zirkus in ihre Mitte genommen, als seien sie seine Leibwächter oder Gorillas und er der Präsident von Amerika.
    Wie ein Eisbrecher bahnten sie sich einen Weg durch die übrigen Schüler im Korridor, auf der Treppe und dann im Schulhof. Niemand wunderte sich, und keiner muckte auf. Es war einfach so gut wie abgemacht, daß jeder Neue im Prinz-Ludwig-Gymnasium sich zuerst einmal dem Verhör der Glorreichen Sieben stellen mußte und von ihnen gründlich durchleuchtet wurde. Etwa wie Reisende, die aus dem Ausland kommen, ja auch vom Zoll in die Zange genommen werden, bevor man sie im Land frei herumspazieren läßt.
    „Du bist also dieser Typ?“ fragte Paul Nachtigall, als er ein wenig außer Atem in die Ecke zu den abgestellten Fahrrädern gelaufen kam, wo die anderen schon auf ihn warteten. „Utze hat natürlich wieder übers Läuten raus gequasselt“, entschuldigte er sich und fragte im gleichen Atemzug: „Wer hat eigentlich Kehrwoche?“
    Mit „Utze“ war Studienrat Utzerath gemeint, der in Physik unterrichtete, und unter „Kehrwoche“ war die Pausenaufsicht durch einen Lehrer zu verstehen.
    „Plattfuß“, gab Karlchen Auskunft. Das wiederum war der Spitzname von Assessor Doppschütz.
    „Dann kann ja nichts einfrieren“, bemerkte der Boß der Glorreichen Sieben und angelte einen Apfel aus seiner Hosentasche. „Ich heiße Paul.“
    „Ronny“, erwiderte der schwarzhaarige Junge. „Sehr angenehm.“
    „Brich dir bloß keine Verzierung ab“, bemerkte der Boß. „Du fliegst am Trapez durch die Gegend, wenn du mal grade nicht weißt, was du tun sollst, höre ich?“ Die Sensation mit dem Zirkusjungen in der 8 B war natürlich längst wie durch Urwaldtrommeln in der ganzen Schule herumgekommen. Der halbe Hof blickte deshalb immer wieder zum Versammlungsort der Glorreichen Sieben hinüber, und die Kleinen aus den

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