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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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manchmal ganz enorm schön sein“, bemerkte Herr Knebusch. Er hatte die Augen geschlossen und spürte die Sonne auf der Haut.
    Andy warf gerade den Stein einer abgekauten Olive in die Luft und fing ihn abwechselnd mit seinem Handrücken oder Handteller wieder auf. „Es ist gut, daß wir hinterher immer gleich irgendwo untertauchen“, meinte er nachdenklich. „Bis jeweils das berühmte Gras darüber gewachsen ist“, fügte er noch hinzu.
    „Alles genau überlegt“, sagte das Babygesicht ein wenig selbstgefällig, streckte sich und nahm die Hände hinter seinen Kopf.
    „Ja, du bist ein kluges Kind“, bestätigte Andy.
    „Hoffentlich vergißt du das nie“, bemerkte Herr Knebusch, und dann sagte er plötzlich: „Junge, hast du Hände.“ Er richtete sich auf. „Für solche Hände brauchst du eigentlich einen Waffenschein!“
    Andy lächelte und ballte seine Hände zu Fäusten. „Meinst du?“ fragte er.
    Eine Stunde später war es soweit, daß sie sich in ihren Zimmern umzogen und dann ein Taxi bestellten.
    „Hasta pronto, Señores“, sagte der Portier, als er ihnen die Wagentür öffnete.
    „Hasta pronto“, erwiderte Herr Knebusch und stieg ein. Sie fuhren über die Avenida de Africa zu der neuen Hotelstadt und dort zum Postamt.
    „Ringelmann“, antwortete Herr Knebusch, als er am Schalter nach seinem Namen gefragt wurde.
    Der Beamte blätterte in dem Regal für postlagernde Sendungen unter dem Buchstaben R und fand schließlich ein Telegramm.
    „Paul Ringelmann?“ versicherte er sich.
    „Si, Señor“, sagte Walter Knebusch und lächelte. „Bitte sehr“, versuchte sich der Beamte auf deutsch und fügte hinzu: „Buenas vacaciones, Señores.“
    Als sie aus der Schalterhalle wieder in die grelle Sonne traten, fragte Andy: „Wieso läßt du dir die Post eigentlich nicht ins Hotel schicken?“
    „Dreimal darfst du raten“, erwiderte Herr Knebusch.
    „Sie wissen doch unsere Namen nicht.“
    „Man kann nie vorsichtig genug sein“, erkärte das Babygesicht. „Es gibt Zufälle, die gibt’s gar nicht. Und plötzlich steht die spanische Polizei vor unserem Hotelzimmer. Aber davon verstehst du soviel wie die Kuh von Pfingsten.“ Und gleich darauf sagte er: „Aha!“
    Er hatte nämlich inzwischen das Telegramm geöffnet, und während er las, blickte ihm auch Andy über die Schulter.
    „tante klothilde wieder auf den beinen stop liebe grüße deine jutta.“
    Herr Knebusch kümmerte sich einen feuchten Dreck um die Menschen rundherum, nahm das Telegramm an seine Lippen und gab ihm einen Kuß. „Jutta, du bist ein Schatz“, hauchte er dabei.
    Als dann das nächste freie Taxi vorbeikam, hielt er seinen rechten Arm in die Luft. Im Hotel Oasis ließen sie sich vom Lift in das vierte Stockwerk tragen.
    Andy hatte schon während der ganzen Taxifahrt schwere Gedankenarbeit geleistet. Er hatte vor lauter Anstrengung regelrechte Dackelfalten über der Stirn. Jetzt endlich wagte er zu fragen, was ihn quälte: „Tante Klothilde wieder auf den Beinen?“ fragte er. „Das bedeutet, daß alles in Ordnung ist, nicht wahr?“
    „Ausgezeichnet“, lachte Herr Knebusch, „und wir nehmen das nächstmögliche Flugzeug.“
    Dabei hatte er bereits eine Deutschlandkarte auseinandergeklappt und über den Tisch gelegt. „Und jetzt unser altes Spielchen“, verkündete er. „Verbinde mir die Augen.“
    Andy nahm ein Handtuch und tat es.
    „Die Stecknadel“, befahl Herr Knebusch.
    Der frühere Berufsboxer mit der schiefen Nase hatte inzwischen die schmale schwarze Ledertasche aus der Schublade geholt, in der sie ihre Pässe und ihre Flugscheine aufbewahrten. In der Innenseite der Klappe steckte die Nadel. Sie hatte einen zitronengelben Kopf.
    „Hast du sie?“ fragte das Babygesicht ungeduldig.
    „Bitte“, meinte Andy, und dann zog er noch einmal an dem Handtuch. „Du siehst bestimmt nichts?“
    „Nicht die Bohne“, versicherte Herr Knebusch. Er holte tief Atem und konzentrierte sich. Dann stach er zu.
    „Das Schicksal hat gesprochen“, sagte Andy beinahe ehrfürchtig und knotete Herrn Knebusch wieder das Handtuch von den Augen.
    Beide beugten sich jetzt so dicht über die Landkarte, daß sie beinahe mit ihren Köpfen zusammenstießen.
    Erst als er die Augen zusammenkniff, konnte Herr Knebusch den Ort lesen, den die Stecknadel mit dem zitronengelben Kopfhaargenau getroffen hatte.
    „Bad Rittershude“, murmelte das Babygesicht.
    „Noch nie gehört“, meinte Andy.
    „Macht nichts“, erklärte das

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