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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Totalschaden?“
    „Er soll bloß seine Schandschnauze halten“, brummte Karlchen.
    „Okay“, murmelte Emil Langhans großzügig. Er war einen Schritt zurückgetreten und versuchte den Schmerz wegzuatmen.
    „Wenn du Ronny verdächtigen willst, ist das dein Privatvergnügen“, verteidigte sich der Junge mit dem Bürstenhaarschnitt. „Aber nicht, weil er vom Zirkus kommt. Das ist genauso idiotisch wie der alte Quatsch: Alle Schrankenwärter tun das, alle Polizisten das, alle Neger sind so, und alle Eskimos sind so. Ist doch zum Kotzen -“
    „Entschuldigen Sie, wenn ich störe“, sagte in diesem Augenblick Hausmeister Knöppke und steckte seinen Kopf durch die Tür. „Sämtliche Klassensprecher sollen sofort zum Herrn Direktor kommen, aber dalli.“ Damit verschwand er bereits wieder, und gleich darauf konnte man hören, wie er im Nebenraum seinen Spruch wiederholte.
    „Na denn“, sagte Emil Langhans und nahm seine Tasche mit dem Turnzeug. „Sieht ganz so aus, als würde das ein lustiger Vormittag.“
    Er traf in der Halle auf Paul Nachtigall, den Vertrauensschüler der 9 C.
    „Ihr seid natürlich auf dem Holzweg, wenn ihr glaubt, daß ich jetzt Kriminalpolizei spiele“, erklärte inzwischen Herr Fischer den Schülern, die immer noch schweigend herumstanden.
    „Wir könnten uns ja gegenseitig untersuchen“, schlug Hans Pigge vor. „Dann wird es sich zeigen -“
    „Entschuldige, Sportsfreund, wir reden aneinander vorbei“, unterbrach ihn Herr Fischer. „Sportsfreund“ war seine bevorzugte Anrede für alle Schüler, ob klein oder groß. „Wenn ich auch nur mit einer einzigen Haarspitze glauben würde, daß unter euch ein Dieb ist, hätte ich schon längst die Tür abgesperrt und die Sache beim Direktor gemeldet. Diebe nimmt man nämlich nicht auf die leichte Schulter, und sie fliegen in hohem Bogen aus der Schule, wenn man sie erwischt.“
    „Aber die Uhr ist doch verschwunden“, bemerkte Manuel Kohl unsicher.
    „Verschwunden, sehr richtig“, erwiderte der junge Turnlehrer. „Aber keinesfalls gestohlen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“
    Herr Fischer hatte wieder seinen Stammplatz neben dem Spiegel eingenommen. So wie er jetzt mit seinen breiten Schultern an der Wand lehnte, hätte er tatsächlich für Knäckebrot oder Joghurt Reklame machen können. „Was ich im alleräußersten Fall noch für möglich halte, ist eine Art Versehen oder so was wie Gedankenlosigkeit.“ Er blickte ernst in die Gesichter der Schüler. „Zum Beispiel ist es denkbar, daß unser Sportsfreund Hugendubel ein wenig zerstreut war und seine fabelhafte Uhr leider in eine falsche Tasche gesteckt hat. Aber ihr könnt euch auch was anderes einfallen lassen. Das kommt auf eure Phantasie an.“ Er lächelte und schlug im Stehen die Beine übereinander. „So weit, so gut“, meinte er. „Wer also diesen Wunderwecker zufällig entdeckt, gibt ihn natürlich sofort zurück. Das kann er ganz offen machen, damit sich Sputnik bedanken muß. Aber vielleicht ist der ehrliche Finder auch ein Spaßvogel und läßt die Uhr einfach mal so nebenbei in seine Schultasche rutschen, oder er legt sie unauffällig auf seinen Platz in der Klasse. Sagen wir, bis morgen um zwölf.“ Herr Fischer stieß sich mit den Schultern von der Wand ab und ging zur Tür. „Dann allerdings ist Ende der Fahnenstange.“ Er drehte sich um. „Wenn mir unser Sportsfreund Hugendubel bis spätestens morgen um zwölf nicht erzählt, daß sein Geburtstagsgeschenk wieder bei ihm angetanzt ist, bin ich stocksauer, was bedeutet, daß eine Minute danach Oberstudiendirektor Senftleben Bescheid weiß. Habt ihr mich richtig verstanden?“
    „Ich glaube schon“, sagte Karlchen Kubatz stellvertretend für die 8 B.
    Der von Herrn Fischer gerade noch erwähnte Herr Senftleben hatte inzwischen sämtliche Klassensprecher der Schule in seinem Büro versammelt, mehr als zwei Dutzend Jungen. Sie füllten den Raum bis zur Tür des Vorzimmers und standen nebeneinander vor dem Schreibtisch wie ein Chor, der gleich Weihnachtslieder singen möchte. Vorn die Vertreter der Unterstufe und weiter zurück die älteren Semester.
    Oberstudiendirektor Senftleben hatte den Telefonhörer vor sich liegen und stützte sich mit beiden Ellbogen auf die Schreibtischplatte.
    „Wie gesagt“, wiederholte er in diesem Augenblick, „alle anderen Geschichten sind Schnee von gestern. Vergessen und Schwamm drüber. Wir reden hier nur über Dinge, die gestern passiert sind. Vormittags der

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