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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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hat sie mir ja gezeigt.“
    „Wem nicht?“ grinste Emil Langhans.
    „Ich hab’ keine Ahnung, wo ich noch suchen soll“, meinte Sputnik schließlich. Er setzte sich auf die Bank und ließ die Schultern hängen.
    „Na denn“, erklärte Herr Fischer und lehnte sich neben einem Spiegel an die Wand. „Es ist doch wohl kaum anzunehmen, daß eine Uhr wie ein Maikäfer davonfliegt?“ Er lächelte jetzt und zeigte dabei wieder einmal seine schneeweißen Zähne. „Auch wenn es sich um ein technisches Wunder handelt.“ Er knipste das Lächeln wieder aus, als hätte er aus Versehen Licht gemacht. „Und Diebstahl kommt doch wohl nicht in Frage –„
    Die Schüler vergaßen für einen Augenblick ihre Hosen, ihre Hemden oder ihre Schuhe und blickten auf. Es war jetzt ganz still. Nur aus dem Nebenraum, wo sich die 9 C umzog, waren Stimmen zu hören. „Du bist ganz sicher, daß du die Uhr vor der Turnstunde hier von deinem Handgelenk genommen hast?“ fragte Herr Fischer.
    „Ja, und ich hab’ sie wie immer in meine linke Hosentasche gesteckt“, versicherte Otto Hugendubel.
    „Auf dem Boden ist sie auch nicht?“ fragte der Mann in dem blauen Trainingsanzug weiter. „Sie könnte ja runtergefallen sein.“
    „Alles abgesucht“, antwortete Sputnik.
    „Kann ich bestätigen“, fügte Manuel Kohl hinzu. „Also kommt vielleicht doch Diebstahl in Frage?“ überlegte Herr Fischer. „Was meinst du?“
    Der kleine dickliche Junge wußte nicht, was er antworten sollte. Er sah zu dem Lehrer hinüber, der immer noch an der Wand lehnte, und dann suchte er Hilfe bei seinen Mitschülern. Schließlich schlug er plötzlich sein linkes Bein über das andere und fing an, seinen Schuh zuzuschnüren. „Ich weiß nicht“, sagte er leise.
    „War irgend jemand während der Turnstunde hier im Umkleideraum?“ fragte Herr Fischer in die Stille. „Ganz allein, meine ich -?“
    „Bestimmt nicht“, erklärte Hans Pigge. „Das wäre uns aufgefallen –„
    „Dann denk mal genau nach“, mischte sich jetzt ein Schüler ein, der im allgemeinen kaum ein Wort sprach und von dem alle wußten, daß er am liebsten allein sein wollte. Er war im letzten Jahr sitzengeblieben und wiederholte jetzt die Klasse. „Der Neue kam doch später und hat sich dann hier umgezogen“, sagte er, strich sein T-Shirt glatt und stopfte es in die Hose. „Da waren wir alle in der Halle.“ Er warf ein Paar schmutzige Baseballschuhe in seine Tasche. „Und jetzt frag’ ich mich schon, wieso ich eigentlich so beknattert bin und mir vermutlich die Schnauze verbrenne Die Jungen schwiegen, blickten zu Herrn Fischer oder vor sich auf den Boden. Jedenfalls vermieden sie es, zu Ronny rüberzugucken, denn genaugenommen hatte der Schüler mit dem T-Shirt nur gesagt, was sie alle längst auch schon überlegt hatten. Sie waren nur zu feige gewesen, es auszusprechen.
    „Stimmt“, bemerkte der dunkelhaarige Junge aus dem Zirkus jetzt überraschend. „Ich war eine ganze Weile allein hier drin.“ Er nahm seine Jacke vom Kleiderhaken und zog sie an. „So was passiert hier zum ersten Mal?“ fragte er dabei. „Es ist noch nie irgendwas geklaut worden, meine ich?“
    „Nein“, sagte Emil Langhans. „Das ist ’ne Premiere.“
    „Und ich bin neu“, stellte Ronny ganz sachlich fest. „Klar, daß auf mich der erste Verdacht fällt. Das leuchtet mir ein.“ Er nahm die Arme hoch und lächelte ein wenig. „Bitte, ihr könnt mich und meine Sachen durchsuchen, ich bin einverstanden.“
    „Kalter Kaffee“, erwiderte Emil Langhans. „Wir würden doch nichts finden.“ Er fingerte an seiner schwarzen Hornbrille herum und fragte spöttisch: „Beim Zirkus lernt man doch bestimmt eine ganze Menge Zauberkunststückchen und Hokuspokus, oder nicht?“
    Ronny wäre am liebsten davongerannt. Aber er rührte sich nicht und sagte kein Wort. „Der Zirkus geht weiter“, das hatte er schon als Kind gelernt, „ganz egal, was passiert.“ Seine schwarzen Augen nahmen alles auf und hielten es fest. Daß er beinahe losgeheult hätte, sah ihm keiner an.
    „Nun sag schon was, Ronny“, regte sich Karlchen Kubatz auf. „Sag was, verdammt noch mal!“
    „Was soll er sagen?“ grinste Emil Langhans und tippte sich mit zwei Fingern an die Zähne. Da passierte es.
    Karlchen Kubatz schnellte in die Höhe und landete bei Emil Langhans einen Schlag direkt in den Magen. Als er bereits zum zweiten Mal ausholen wollte, packte ihn Herr Fischer bei den Schultern. „Du hast wohl

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